Gustave Flaubert: Reisetagebuch aus Ägypten

Als er ein junger Herr war, Flaubert, achtundzwanzig Jahre alt, achtzehnhundertneunundvierzig, ein Sohn aus gutem Haus, von seinem Wesen ein Dichter, nach seiner sozialen Stellung und einem abgebrochenen Rechtsstudium ein allzu früher Rentier, in der Karriere gescheitert, ein Mann, der Muße mit dem Alibi des literarischen Ehrgeizes, als er sich, schicksalshaft von seinem Dämon, zufällig…

Marcel Reich-Ranicki: Meine deutsche Literatur seit 1945

Kritik eines Kritikers… Der vorliegende Band, 2015 bei der Deutschen Verlags-Anstalt erschienen und von Thomas Anz herausgegeben (und wohl auch zusammengestellt) ist, enthält Essays und Kritiken aus dem Zeitraum von 1960 bis 2008. Es fehlen also Reich-Ranickis ganz frühen, noch polnisch geschriebenen Artikel; und man muss sich immer vor Augen halten, dass Auswahl ebenso wie…

Hans Wollschläger: Herzgewächse oder Der Fall Adams. Fragmentarische Biografie in unzufälligen Makulaturblättern

Ich gebe zu, dass ich Wollschläger bis anhin nur als Karl-May-Interpret/Biograf und als Schüler von Arno Schmidt rezipiert habe. Seine Musik (Wollschläger war ausgebildeter Organist und trat auch als solcher auf, wenn ich mich recht erinnere), seine Übersetzertätigkeit und sein eigentliches literarisches Werk sind bisher an mir vorbei gegangen. Obwohl es „technisch“ möglich gewesen wäre…