Jessica Pierce, Marc Bekoff: Vom Mitgefühl der Tiere

Eine Philosophin und ein Evolutionsbiologe auf der Suche nach spezifisch moralischem Verhalten in der Tierwelt. Ein Projekt, das nicht nur interessante Erkenntnisse verspricht, sondern bei mir als Leser offene Türen einrennt. Denn wer Darwin ernst nimmt, muss gleichzeitig auch die Sonderstellung des Menschen im Tierreich hinterfragen und alle Versuche, den Menschen als ein besonderes, durch…

Phoebe Atwood Taylor: Schlag nach bei Shakespeare [Beginning with a Bash]

Leonidas Xenophon Witherall war bis zu seiner Pensionierung Lehrer an einem College in der Nähe Bostons. Da er eine gute Pension hatte und etwas Geld beiseite legen konnte, ging er nach seiner Pensionierung zuerst einmal auf Weltreise. Zurück von dieser musste er feststellen, dass sowohl Vermögen wie Pension sich in Luft aufgelöst hatten, und er…

The Revd James Woodforde: The Diary of a Country Parson

James Woodforde lebte von 1740 bis 1803. Seit seinem 19. Lebensjahr führte er Tagebuch. Zum Schluss sollte dieses Tagebuch 72 Notizbücher und zusätzlich über 100 lose Blätter umfassen. In England ist Woodforde recht bekannt und geniesst Kultstatus. Im deutschen Sprachraum kennt man ihn kaum – nicht einmal zu einem Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia hat…

Hans-Gerd Koch (Hrsg.): „Als Kafka mir entgegenkam …“

Dieser Band versammelt Erinnerungen, kurze Darstellungen von Menschen, die irgendwann mit Franz Kafka zusammengetroffen sind. Begegnungen, die ein etwas anderes, privates Licht auf Kafka werfen, die aber – manchmal – auch die Eitelkeit der Schreibenden verraten, denen das Erzählen über die eigene Person ein größeres Anliegen ist als über den Schriftsteller zu berichten. Im Vorwort…

Knut Hamsun: Landstreicher

Eigentlich sind Bücher, die die Heimat thematisieren, nicht wirklich meins: Der Begriff der Heimat ist etwas, dem ich recht fremd und mit Unverständnis gegenüberstehe. Hier aber darf man ruhig mal eine Ausnahme machen, denn Hamsun schafft eine meines Erachtens sehr bemerkenswerte Aufarbeitung des Themas. („Landstreicher“ ist der erste Teil einer Trilogie, die nachfolgenden Bände sind…

Meersburg

Meersburg liegt am Bodensee – ein kleines Städtchen mit dem Charme vieler kleiner alter Städtchen im Süden Deutschlands und in der Schweiz: verwinkelte Gassen, Fachwerkhäuschen etc. Ich war jetzt gerade ein paar Tage dort. Mit dem Wetter hatte ich ausgesprochenes Glück: frühlingshafte Temperaturen, kein Wind, praktisch den ganzen Tag Sonnenschein. Das führte natürlich zu äusserst…

Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik oder Wissenschaft des Schönen III.IV

Musik ist das Thema des Vierten Hefts von Vischers Aesthetik. Das hat mich ein wenig überrascht, ist doch die Musik als abstrakteste, mathematischste und flüchtigste aller Künste sonst am Ende einer Reihung der Künste angesiedelt. Für Vischer aber gehört die Musik nach der Malerei, der Landschaftsmalerei vor allem, weil die Musik ähnliche Reaktionen im Rezipierenden…

Richard Reschika: Philosophische Abenteurer

Philosophische Abenteurer – das sind für Richard Reschika die teilweise Vergessenen, wohl auch in seinem Sinne Verkannten, jene, die von der Geschichte mit Nichtachtung bedacht wurden oder eben weitab vom philosophischen Mainstream ihr Geschäft betreiben. Es sind großteils Kulturkritiker (wenn sich auch Leute wie Pico della Mirandola oder Julien Offray de la Mettrie darunter befinden),…

Die Horen. Jahrgang 1797. Zehntes Stück

Schiller scheint Wiedergutmachung leisten zu wollen für die magere Zahl an Beiträgen und Beiträgern (nämlich gerade mal deren drei) der vorher gehenden Horen-Nummer. Weit über ein Dutzend Beiträge und fast eben so viele Beiträger finden wir diesmal. Nicht nur das: Der erste Beitrag des Zehnten Stücks, Laokoon von Aloys Hirt, ist sogar eine kleine Sensation….

Ernst Topitsch: Überprüfbarkeit und Beliebigkeit. Herausgegeben von Karl Acham

Dieses Buch ist eine Mogelpackung: Denn die Texte von Topitsch „Überprüfbarkeit und Beliebigkeit“ und „Ein Blick zurück auf die geistige ‚Welt von gestern’“ umfassen gerade mal 40 Seiten. Auf den restlichen über 100 Seiten präsentiert ein Karl Acham eine „Einführung in Leben und Werk von Ernst Topitsch“ bzw. einen Nachruf. Nicht dass diese Texte von…