Er sei eigentlich Aristoteliker, hat Ernst Hoffmann unserm Autor im Nachwort zum vorhergehenden Band über Sokrates und Platon vorgehalten (und damit wohl auch impliziert, dass Zeller den beiden Hauptfiguren vom ersten Teil nicht so ganz gerecht geworden sein könnte). Nun also im zweiten Teil Aristoteles, ein Teil, zu dem auch kein neues Nachwort kommissioniert wurde….
Schlagwort: Immanuel Kant
1724-1804
Anmerkungen zu Bezzels Wittgensteineinführung
Eine sehr fragwürdige Einführung in das Werk Wittgensteins. Bezzel geht mit seinem Protagonisten recht unkritisch um, ein Problem, dass sich bei Biographien bzw. Werkeinführungen immer wieder ergibt, da derjenige, der sich zu einem solchen Buch entschließt, zumeist auch ein Anhänger der Philosophie des Betreffenden ist. Der Autor bemüht sich um die Einheit Wittgensteins: Er versucht…
Die Horen. Jahrgang 1795. Siebentes Stück
Das Siebente Stück der Horen bringt wieder allerlei Kurzware von unterschiedlicher Qualität. Als erstes ist die Reihe an J. B. Erhard mit seinem philosophischen Aufsatz Die Idee der Gerechtigkeit als Princip einer Gesetzgebung betrachtet. Im Grunde genommen ist es eine auf Kant’scher Grundlage stehende Auseinandersetzung mit Platons Staat. Erhard will nicht so recht Position fassen,…
Georg Christoph Lichtenberg: Briefwechsel. Band IV: 1793-1799 und Undatiertes
Der vierte Band von Lichtenbergs Briefwechsel ist auch der letzte: Am 24. Februar 1799 stirbt er nach kurzem Krankenlager an einer Lungenentzündung. Lichtenberg war ja schon seit längerem ständig mehr oder weniger krank; er glaubte aber noch 1798, die Krise seiner krampfartigen Asthma-Anfälle überwunden zu haben. Was Lichtenberg von seiner Krankheit blieb, war eine hochgradige…
Die Horen. Jahrgang 1795. Viertes Stück
Pünktlich zum neuen Monat wird das alte Stück der Horen abgeschlossen 🙂 Dante’s Hölle August Wilhelm Schlegel fährt weiter. Ich fand es sehr gelungen, wie der Kritiker und Übersetzer zum einen – völlig ohne Respekt vor dem „grossen“ Dante – zugibt, dass die eine oder andere Szene dem Altmeister eher unfreiwillig komisch geraten ist. (Aber…
Eduard Zeller: Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Erster Teil: Allgemeine Einleitung. Vorsokratische Philosophie. Erste Hälfte)
Aktuell fokussiert meine Lektüre sehr stark auf die griechische Antike und auf die Geschichte der Philosophie – und dadurch natürlich auf die Geschichte der antiken, griechischen Philosophie. Um Zellers Monumentalwerk Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung komme ich dabei selbstverständlich nicht herum. Vor mir liegt der erste Teil des ersten Bandes, in der…
Anthony Kenny: Geschichte der abendländischen Philosophie. Band IV: Moderne
Je näher man zu seiner eigenen Gegenwart kommt, um so schwieriger wird eine Geschichtsschreibung. Kenny ist sich dieser Problematik durchaus bewusst und thematisiert sie auch in der Einführung zum vierten und letzten Band seiner Philosophiegeschichte. Denn dieser Band dreht sich um die ‚Moderne‘, d.h. das 19. und das 20. Jahrhundert. Die Kapiteleinteilung ist die folgende:…
Anthony Kenny: Geschichte der abendländischen Philosophie. Band III: Neuzeit
Band III von Kennys Philosophiegeschichte umfasst die Zeit von 1531 (Erscheinungsjahr von Machiavellis Il Principe / Der Fürst) bis 1831 (Hegels Tod). Diese Epoche – vor allem ihre erste Hälfte – zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr die ‚Alte Welt‘ definitiv aus den Angeln gehoben wurde. Das kann man ziemlich wörtlich nehmen, indem eine…
Die Horen. Jahrgang 1795. Zweites Stück
Kein Zweifel, es ist so, wie orzifar in der Leserunde drüben im Forum festgehalten hat: Wir müssen uns mit der Lektüre der Horen keineswegs beeilen. Die Qualität der Beiträge nimmt sehr rasch ab; künftige Stücke werden wir sicher schneller gelesen haben als die ersten paar. Dem Leser des 21. Jahrhunderts, als rückwärts gewandtem Propheten, will…
Fichte: Über Belebung und Erhöhung des reinen Interesse für Wahrheit
Fichte ist der Idealist schlechthin. Und er hält diese Entscheidung zwischen Idealismus und Materialismus für keine zufällige, sondern eine den Menschen charakterisierende: „Was für eine Philosophie man wähle, hängt sonach davon ab, was man für ein Mensch ist: denn ein philosophisches System ist nicht ein todter Hausrath, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es…