N° 228 der Marginalien ist die erste Nummer, die von der neuen Redaktion unter Till Schröder präsentiert wird. Es scheinen im Hintergrund etwelche Kabbeleien vor sich gegangen zu sein; als Mitglied in einem Aussenbezirk bekommt man so was ja nicht mit. Was ich sagen kann: Viel Neues bringt zumindest diese Nummer nicht. Das einzige, das…
Schlagwort: Gottfried August Bürger
1747-1794
Jochen Strobel: August Wilhelm Schlegel. Romantiker und Kosmopolit
A. W. Schlegel hat zu Lebzeiten sehr wenig von sich preis gegeben. Das erschwerte nicht nur sein literarisches Überleben, es erschwert auch die Aufgabe eines jeden Biografen. Der Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Marburg, Jochen Stroben, hat sich dennoch an einer Schlegel-Biografie versucht. Ich halte den Versuch nur für halb gelungen. Auch…
Gottfried August Bürger: Briefwechsel. Band II: 1777 – 1779
Armer Bürger! Da hatte er eine, wie er dachte, blendende Idee. Nachdem sein Freund Voss sich vor ein paar Jahren mit Dieterich in Göttingen, dem Verleger des nach dieser Stadt benannten Musenalmanachs, überworfen und einen eigenen Musenalmanach auf die Beine gestellt hatte, hatte ein anderer Freund Bürgers, Goeckingk, die Redaktion des Göttinger Musenalmanachs übernommen. Anders…
›Marginalien… 224. Heft
Frühlingsgefühle scheinen die Herausgeber der Marginalien gepackt zu haben; jedenfalls ist das erste Heft des Jahrgangs 2017 ein Stück dicker als die Vorgänger des letzten Jahres. Wenn man allerdings genauer hinauschaut, wird man feststellen, dass dies nur der Verwendung dickeren Papiers geschuldet ist – die Anzahl Seiten ist immer noch dieselbe. Was – neben den…
Heinrich Christian Boie / Luise Justine Mejer: Briefwechsel 1776 – 1786. Band 3: Juli 1784 – Juli 1786
Weisst Du, geneigter Leser, geneigte Leserin, was ein Küßenbüren ist? Ich wusste es bis vor kurzem nicht. Ich vermutete zwar, wie sich herausstellte, das Richtige; aber nachdem das Wort zum wiederholten Mal im Briefwechsel zwischen den beiden Verlobten Boie und Mejer aufgetaucht war, wollte ich ganz sicher sein. Doch mein Universalauskunftsmittel, Freund Google, liess mich…
Heinrich Christian Boie / Luise Justine Mejer: Briefwechsel 1776 – 1786. Band 1: Juni 1776 – Juni 1782
Beide stammten sie aus sog. ‚hübscher‘ Familie. Die ‚hübschen Familien‘ bildeten im 18. und frühen 19. Jahrhundert in Kurhannover und im Königreich Hannover den zweiten Stand der Ständegesellschaft. Unter der regierenden Aristokratie waren sie eine Art Beamtenadel, allerdings auf bürgerlicher Basis. Ähnlich aber wie die Aristokratie achteten diese bei Hofe zugelassenen Familien darauf, unter sich…
Karl Philipp Moritz: Anton Reiser
Anton Reiser braucht – hoffe ich doch – nicht extra vorgestellt zu werden. Ich habe den Text nun zum dritten oder vierten Mal gelesen und bin jedesmal mehr entzückt davon. 1785-1790 in vier Teilen erschienen, ist der Roman so modern wie sonst keiner aus jener Zeit. Er erinnert in vielem an Kafka, in noch mehr…
Erasmus von Rotterdam: De conscribendi epistolis / Anleitung zum Briefschreiben
Anleitungen zum korrekten Verfassen von Briefen sind nicht neu, und Erasmus war keineswegs der erste, so etwas zu verfassen. Im Gegenteil: Schon die Antike kannte die Literaturgattung ‚Brief‘ und schrieb darüber. Im Mittelalter waren Briefsteller vor allem Anleitungen für die Schreiber in den Kanzleien von Fürsten und Bischöfen, Königen, Kaiser und Papst. Entsprechend ‚degenerierte‘ die…
Georg Forster: Briefe
Gerhard Steiner, der Herausgeber meiner vierbändigen Forster-Werkausgabe, erschienen 1971 bei Insel-Ost, dessen vierten Band die vorliegenden Briefe darstellen, spricht in seinem diesem Band beigefügten Essay Georg Forster und das Schreiben – nicht nur von Briefen sinngemäss und unter anderem davon, dass man eigentlich bei Forster den historisch-kritischen Briefwechsel lesen sollte. Er meint damit vor allem,…
Gottfried August Bürger: Briefwechsel. Band I: 1760 – 1776
Herausgegeben von Ulrich Joost und Udo Wargenau. Göttingen: Wallstein, 2015. – Eine geballte Ladung Kompetenz steht also hinter dieser Ausgabe, war doch Ulrich Joost schon mitverantwortlich bei der Herausgabe des Briefwechsels eines anderen (Wahl-)Göttingers derselben Epoche, Georg Christoph Lichtenberg, und auch beim Wallstein-Verlag kennt man sich mit Briefwechseln aus jener Zeit sehr gut aus, man…