Zum Kauf und zur Lektüre dieses Dramas von Jean-Paul Sartre hat mich zunächst einmal natürlich der Teufel im Titel verführt; er passte so schön in meine lockere Reihe von literarischen und theoretischen Werken, die sich mit diesem Thema befassen. Allerdings kommt der Teufel im Stück selber nur im übertragenen Sinn vor – was wiederum zwingend…
Schlagwort: historischer Roman
fiktionalisierte Geschichte
Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg oder die Schlacht bei Fehrbellin
Kleist war ein Dramatiker mit vielen Ecken und Kanten. Er ist es eigentlich auch heute noch, und bis heute stehen seine seltsamen Ecken und Kanten seiner Rezeption im Weg. Das gilt praktisch für jedes seiner Stücke, vor allem aber für die ganz frühen und die späten. Um so ein spätes, nämlich um Kleists letztes, handelt…
Eva Ashinze: Winterthur 1937
Vor etwas mehr als fünf Jahren hatte ich einmal den Kriminalroman Der Fall Maria Okeke von Eva Ashinze hier vorgestellt. Es war Ashinzes Erstling, den ich da in die Hände bekommen hatte. Ich war damals nicht sonderlich angetan von dem Buch. Zu ungelenk erscheinen mir Story wie Figuren, und die Autorin vermochte es nicht, eine…
Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter. Der Kranz
Unter den Büchern meines Vaters befand sich auch dieses hier. (Nehme ich jedenfalls an; an den Buchrücken mit dem Titel Kristin Lavranstochter und den Namen Sigrid Undset der Verfasserin erinnere ich mich sehr gut. Ob es sich allerdings wirklich um den ersten Band von Undsets Trilogie gehandelt hat, kann ich nicht mehr sagen.) Ich habe…
Alexandre Dumas: Rußlandreise. Kaukasische Fahrt
Wenn es galt, rauschende Feste zu feiern, war – zumindest in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – der russische Adel führend. Vor allem bei Auslandsaufenthalten, und da wiederum vor allem in Frankreich, und Frankreich meinte für den Russen damals ganz einfach Paris, ließ er sich nicht lumpen. Nacht um Nacht tanzte und trank man…
C. F. Ramuz: Derborence
Derborence ist heute ein Naturschutzgebiet. Es liegt im Kanton Wallis, im französischsprachigen Teil, aber nahe an der Grenze zum deutschsprachigen Oberwallis. Es war aber nicht immer diese karge Wüste von riesigen Felsbrocken, die wir heute finden, kaum durchsetzt von ein paar Nadelbäumen und hin und wieder einem kleinen Fleck Wiese, auf der gerade mal ein…
Georg Heym: Das Werk
Wer weiß, welche Rolle der Dichter Heym heute inne haben würde. (…) Der frühe Tod hat dem Werk des Jungvollendeten seine letzte Prägung gegeben. So Monika A. Weißenberger am Schluss eines kurzen biografischen Abrisses zu Heym, der ans Ende der vorliegenden Werk-Ausgabe (im Jahr 2005 bei Zweitausendeins erschienen) gestellt wurde. Diese Aussagen, und die ganze…
Dirk Stermann: Der Hammer
Geneigte Leserin, geneigter Leser, ich will Dich nicht mit den Assoziationen und Wortspielen belästigen, die der Titel dieses Buchs evoziert. Es ist ganz klar, dass der Autor diese Assoziationen beabsichtigt hat, und wer mag, kann sie in diversen Rezensionen des professionellen Feuilletons nachlesen. Für meinen Teil möchte ich nur darauf hinweisen, dass es in der…
Jin Yong: A Hero Born (a.k.a.: The Legends of the Condor Heroes)
Jin Yong genießt in China ungefähr denselben Status wie J. R. R. Tolkien in Europa. Wenn Tolkien das Genre der Fantasy zwar vielleicht nicht neu erfunden, aber doch in eine dezidiert andere Form gegossen hat, so gilt ähnliches für Jin Yong und das Genre des Wuxia – ein Genre, das es so nur in China…
Olga Tokarczuk: Die Jakobsbücher
Oder – so der Untertitel – Eine große Reise über sieben Grenzen, durch fünf Sprachen und drei große Religionen, die kleinen nicht mitgerechnet. Eine Reise, erzählt von den Toten und von der Autorin ergänzt mit der Methode der Konjektur, aus mancherlei Büchern geschöpft und bereichert durch die Imagination, die größte natürliche Gabe des Menschen. Den…