John R. Searle: Wie wir die soziale Welt machen [Making the Social World]

Searles Ausgangspunkt ist der Umstand, dass der Mensch das einzige uns bekannte Tier ist, das neben einer physischen Realität auch noch eine soziale Realität kennt bzw. anerkennt. Wenn ich beim Spazieren-Gehen nicht aufpasse und mir die Nase an einem Baum stoße, dann ist das eine physische Realität. Stoße ich sie mir an einer Straßenbahn, wird…

Gottlob Frege: Die Grundlagen der Arithmetik

1884 auf Deutsch erschienen. Vor mir liegt eine zweisprachige Ausgabe (deutsch-englisch). Der Übersetzer war John L. Austin. Zum ersten Mal ist die Übersetzung 1950 erschienen. Zusammen geführt wurden Original und Übersetzung m.W. 1980 in meiner Ausgabe von der Northwestern University Press, Evanston Illinois. Die Grundlagen der Arithmetik gelten als das zugänglichere der beiden Werke, in…

Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen. Dritter Teil: Phänomenologie der Erkenntnis

Zwischen dem hier vorliegenden dritten Teil der Philosophie der symbolischen Formen und dem zweiten liegen 4 Jahre, der erste ist gar 6 Jahre früher erschienen (1929 – 1925 – 1923). Diese lange Entstehungszeit merkt man vor allem dem dritten Teil an – im Grossen und Ganzen zu dessen Vorteil. Allerdings könnte man sagen, dass die…

Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen. Erster Teil: Die Sprache

Im Vorwort Einleitung und Problemstellung gibt Cassirer das ursprüngliche Ziel seines hier vorliegenden Hauptwerks an: Er will den Unterschied bzw. die Gleichberechtigung der Natur- und der Geisteswissenschaften definieren – eine Diskussion, die damals in der Philosophie des Neukantianismus gerade en vogue war. (‚Ursprünglich‘ deshalb, weil Cassirer dann unterm Schreiben dieses Ziel etwas aus den Augen…

Schlüsselbegriffe der Philosophie des 20. Jahrhunderts

herausgegeben von Christian Bermes und Ulrich Dierse. Hamburg: Felix Meiner, 2010. (= Archiv für Begriffsgeschichte, Sonderheft 6) Wie schon1) bei Sonderheft 11, Schlüsselbegriffe der Philosophie des 19. Jahrhunderts, stellen sich auch bei vorliegendem Sonderheft 6 dieselben Fragen: Was sind ‚Schlüsselbegriffe‘? Was ist ‚Philosophie‘? Was ist das ’20. Jahrhundert‘? Wie schon in Sonderheft 11 wird der…

George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis

Esse est percipi. Sein ist wahrgenommen werden. Das ist der Schluss, den George Berkeley 1710 aus John Lockes An Essay Concerning Human Understandig von 1690 zieht, bzw. Berkeleys Antwort auf Locke. Die Dinge existieren nur, wenn sie von einem Geist wahrgenommen werden. Berkeley geht davon aus, dass ein Geist nur Empfindungen wahrnehmen kann, nicht die…

Karl Philipp Moritz – Erfahrungsseelenkunde

Karl Philipp Moritz wird oft als der Erfinder oder Entdecker der Psychologie im heutigen Sinne gehandelt. Das ist – teilweise – ein Missverständnis. Wohl spricht und schreibt Moritz in seinen theoretischen Schriften des öfteren von eben dieser Erfahrungsseelenkunde. Allerdings ist sein ‚Forschungsziel“ weniger psychologischer, sondern eher psychotherapeutischer, im Grunde genommen aber pädagogischer Natur. Es kommt…

George Herbert Mead: Mind, Self, & Society

Vorweg: Es handelt sich bei diesem Text nicht um ein eigenes Werk Meads. Mead, 1931 verstorben, war Zeit seines Lebens viel zu sehr beschäftigt damit, sein System zu vervollständigen, als dass er es hätte publizieren können. So fügte Charles W. Morris 1934 Vorlesungsnachschriften zusammen zu dem, was heute Meads bekanntestes Werk ist. Mead gehörte zu…

Antoine Arnauld / Pierre Nicole: Die Logik oder Die Kunst des Denkens (d.i. die „Logik von Port-Royal“)

1662 zum ersten Mal anonym erschienen, in den folgenden Ausgaben (1664, 1668, 1672, 1683) jeweils erweitert, ist dieser Text bekannt geworden als die „Logik von Port-Royal“, nach seinem Entstehungsort. Bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, übersetzt von Christos Axelos (nach der 5. Auflage, 1685), 2005. Der Text gilt als Musterdokument des Rationalismus, des Versuchs, die Welt nur…