Ich mag Die Horen, ehrlich gesagt, nicht mehr mit ins neue Jahr schleppen, und da die letzte Nummer des Jahres 1797 (und allerletzte Horen-Nummer überhaupt) erst im Juni 1798 in Jena ausgeliefert wurde, bin ich so oder so zu früh dran. Und da an der letzten Horen-Nummer auch nicht viel dran ist, kann ich gleich…
Schlagwort: August Wilhelm Schlegel
1767-1845
Jean Paul: Hesperus (II)
Hesperus oder 45 Hundposttage. Eine Lebensbeschreibung gehört zu den Romanen, die ich immer mal wieder lese. Die hier besprochene, vor kurzem beendete Lektüre muss die vierte oder fünfte gewesen sein.1) Anlass für die erneute Lektüre war eine Leserunde im Klassikerforum. Diese Leserunde zwang mich dazu, einigermassen langsam und aufmerksam zu lesen. So fiel mir auf,…
Alexander von Humboldt: Kosmos
Werke. Darmstädter Ausgabe. Band VII (in 2 Teilbänden). Herausgegeben und kommentiert von Hanno Beck. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 22008. Kosmos ist Alexander von Humboldts grosses Alterswerk. Noch einmal – um ein abgedroschenes Bild zu verwenden – steigt der alte Mann in den Ring, um die Ergebnisse seiner Reisen, seiner Forschungen festzuhalten. Nicht nur seiner Reisen und…
Die Horen. Jahrgang 1797. Sechstes Stück
Die Leserunde in unserem Forum zwingt mich, Die Horen beim zweiten Mal ein bisschen langsamer zu lesen, als beim ersten Mal. Das hat den Vorteil, dass ich nun viele kleine Juwele finde, die ich wohl beim ersten Mal überlesen habe. Jedenfalls muss ich meine vorherige Meinung, dass nämlich nach dem ersten Jahrgang (1795) nicht mehr…
Die Horen. Jahrgang 1797. Viertes Stück
Zurück zum Sturm und Drang!, scheint das Motto dieser Horen-Nummer gewesen zu sein. Jedenfalls sind zwei der drei grossen Beiträge eindeutig dieser kurzen Epoche zuzuordnen. (Allerdings glaube ich nicht, dass der Herausgeber Schiller, der der Horen schon herzlich überdrüssig war, sich noch gross darum kümmerte, ob nun die einzelnen Beiträge für eine Nummer sich einem…
»Einen Spiegel hast gefunden, der in allem Dich reflectiert« – Johannes von Müllers Liebesbriefe an ‚Graf Louis Batthyány Szent-Iványi‘ von 1802-1803
Neun Monate lang, von Juni 1802 bis März 1803, schrieb der Wiener Bibliothekar mit Schweizer Wurzeln, Johannes von Müller, feurige Liebesbriefe an einen ungarischen Grafen. Dann brach der Skandal aus. Was war genau geschehen? Johannes (später: von) Müller wurde 1752 in Schaffhausen in der Schweiz geboren. Er starb 1809 in Kassel. Schon früh war dem…
Karl Leberecht Immermann: Die Epigonen
Durch diesen Roman Immermanns ist das Wort „Epigone“ im deutschen Wortschatz erst heimisch geworden. Ein ganzes Kapitel – im übrigen ein Saufgelage unter zwei Freunden – ist der Entwicklung des Wortes gewidmet, welches das ganze Lebensgefühl jener Generation wiedergeben soll, die in ganz jungen Jahren noch gegen Napoléon kämpfte und später in der missglückten Julirevolution…
Bernhard Fischer: Johann Friedrich Cotta. Verleger – Entrepreneur – Politiker
Gefragt nach den Protagonisten der deutschen Klassik, werden einem Goethe in den Sinn kommen, und Schiller natürlich. Dann wahrscheinlich noch Herder. Schon weniger wahrscheinlich Wieland. Wilhelm von Humboldt habe ich auch schon nennen gehört – als Gesprächspartner vor allem Schillers, in Zusammenhang mit Fragen der klassischen Ästhetik. Aber Cotta? Wer ist Cotta? Diese Lücke in…
Johann Gottlieb Fichte: Werke IV
Darstellung der Wissenschaftslehre. Aus dem Jahre 1801 / Die Wissenschaftslehre. Vorgetragen im Jahre 1804 Ich bin mir ja zu fast 100% sicher, dass Fichte auch in diesen beiden Darlegungen seiner Wissenschaftslehre nach wie vor davon überzeugt war, einen philosophischen Beitrag zur Ontologie bzw. zur Epistemologie zu leisten. Doch – halb zog sie ihn, halb sank…
Madame de Staël: De l’Allemagne [Über Deutschland]
De l’Allemagne [Über Deutschland]: Es ist Madame de Staël sehr ernst mit diesem Titel. Tatsächlich will sie nicht mehr und nicht weniger als ein Bild liefern des intellektuellen Deutschland kurz vor und kurz nach der Wende zum 19. Jahrhundert. Das gelingt ihr nur in beschränktem Mass, was wiederum verschiedene Gründe hat. Einmal blendet sie alle…