Michel Onfray: Wir brauchen keinen Gott: Warum man jetzt Atheist sein muß

Onfray ist es in seinen Büchern nicht um Wissenschaftlichkeit zu tun, sondern um Provokation, um griffige Formulierungen und bedient sich einer Sprache, die diesen offensiven Anspruch unterstreicht. Allerdings kann reine Polemik keine Argumente ersetzen und so ist dieses Buch weniger eine Kampfschrift für eine post-christliche und laizistische Ethik, sondern ein eher peinliches Pamphlet, das dem…

Walter Burkert: Kulte des Altertums

Walter Burkert war einer der bekanntesten und renommiertesten Altphilologen, der sich mit zahlreichen religionshistorischen Arbeiten einen Namen gemacht hat. Das vorliegende Buch über die „Kulte des Altertums“ weist ihn als Kenner der Materie aus, obschon seine Herleitungen manchmal fragwürdig erscheinen und unter seinem Detailwissen begraben werden. Einleitend geht er auf die Funktion der Religion und…

Joachim Kahl: Das Elend des Christentums

Kahl beschreibt in diesem Buch sein eigenes Renegatentum: Schon während seines Theologiestudiums sind ihm Zweifel gekommen an der christlichen Religion, nach Abschluss desselben ist er aus der (protestantischen) Kirche ausgetreten. Aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit und der Moral. Das Buch ist vor 50 Jahren erschienen und mag damals einiges an Aktualität besessen haben: Der heute…

Volker Weiß: Die autoritäre Revolte

Die „neue Rechte“ gibt Anlass zu zahlreichen Veröffentlichungen, die aber zumeist ziemlich trivial und wenig geistreich ausfallen. Dies ist beim Buch von Volker Weiß anders: Kein Lamento über den aufziehenden Untergang des Abendlandes oder die Einfalt von Pegida-Teilnehmern, sondern eine konzise Analyse dessen, was diese neue Rechte umtreibt und wo ihre geistigen Väter zu finden…

Greg Graffin: Anarchie und Evolution

So ganz klar ist mir auch nach Abschluss des Buches nicht, was mir Graffin da mitteilen wollte: Vielleicht wäre der englische Titel auch besser mit „anarchische Evolution“ übersetzt worden. Aber selbst dann ließe sich (zumindest aus diesem Buch) kaum die Bedeutung dieses Anarchischen für die Evolution festmachen. Graffin lehrt an einer Universität in Los Angeles…

Mario Bunge / Martin Mahner: Über die Natur der Dinge

Nicht zufällig erinnert der Titel an das antike naturphilosophische Werk des Lukrez. Die beiden Autoren, Bunge und Mahner, wollen nämlich eben so wie ihre beiden antiken Vorbilder Lukrez und Epikur die ‚Welt‘ beschreiben, ohne auf Götter Rekurs zu nehmen. Und anders als die beiden Antiken gestehen sie Gott oder den Göttern auch nicht eine Existenz…

Deschners Kriminalgeschichte des Christentums, Bd 1

Deschners erster Band seiner monumentalen „Kriminalgeschichte des Christentums“, ein bewundernswertes, detailreiches und vor allem notwendiges Werk in der ungeheuren Masse der unkritischen, beschönigenden Geschichtswerke – nicht nur jener, die von einem originär christlichen Standpunkt aus geschrieben wurden, sondern auch diejenigen betreffend, die eine bloß politische Historie erzählen (wie sie etwa in Schulbüchern noch heute gelehrt…