Johann Gottfried Herder: Abhandlung über den Ursprung der Sprache

Es mag daran liegen, dass der vorliegende Text das erste von Herder war, das ich je (damals im Studium nämlich) zu lesen bekommen hatte. Er gefiel mir schon damals und bis heute heute halte ich ihn für etwas vom Besten und Richtungsweisendsten, das Herder je geschrieben hat – ein Text, der immer noch wichtig ist…

Étienne Bonnot de Condillac: Abhandlung über die Empfindungen [Traité des sensations]

Condillac setzt sich in diesem Buch mit dem englischen Sensualismus auseinander, insbesondere dem von John Locke. Es ist der Diskurs der französischen Aufklärung mit den englischen Positionen der Sensualisten – und mehr. Denn Condillac übernimmt zwar im Großen und Ganzen Lockes Positionen, fügt aber ein oder zwei eigene Punkte hinzu, die machen, dass Condillacs Buch…

Ralph Ludwig (Hrsg.): Irrschweifen und Lachen (L’errance et le rire)

Nicht nur Haïti sondern die ganze Inselgruppe, zu der dieser Staat gehört und die man üblicherweise unter dem Namen der Antillen zusammenfasst, ist für mich, literarisch gesehen, ein ziemliches schwarzes Loch. Und ich denke, dass es vielen der hier Mitlesenden ähnlich geht. So habe ich die Gelegenheit ergriffen, nach Kettly Mars’ Kabalé ein weiteres Buch…

Jochen Schmidt (Hrsg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart

Wenn ich mich recht erinnere, stammen die vorliegenden Aufsätze aus einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 1987/88 an der Universität Tübingen abgehalten wurde und die 1989 in dieser Aufsatzsammlung bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschienen. Damit ist schon darauf hingewiesen, dass die Gegenwart, die vorliegendes Buch abdecken soll, nun auch schon wieder ein Vierteljahrhundert her…

Denis Diderot: Philosophische und politische Texte aus der ›Encyclopédie‹ sowie Prospekt und Ankündigung der letzten Bände

Heute haben wir bereits das Ende jener Ära gesehen, die Mitte des 18. Jahrhunderts von Diderot und D’Alembert eingeläutet wurde – die Ära der Enzyklopädie nämlich. Natürlich gab es schon Wörterbücher und Enzyklopädien, bevor die beiden ihre Encyclopédie in Angriff nahmen. Da war selbstverständlich Pierre Bayle mit seinem Dictionnaire historique et critique, aber der unmittelbare…

Antoine de Rivarol: Vom Menschen. Gedanken und Maximen, Portraits und Bonmots

Rivarol: Das ist der Mann, der für die Aufklärung zu spät gekommen ist; der Mann, der um einer Pointe willen auch seinen Freund (seinen Vater, seinen Bruder, seinen Sekretär) bloss stellte; der Mann, der zwischen Stuhl und Bank fiel und darauf hin beschloss, daraus eine Tugend zu machen. Man kennt ihn heute vor allem als…

Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen. Erster Teil: Die Sprache

Im Vorwort Einleitung und Problemstellung gibt Cassirer das ursprüngliche Ziel seines hier vorliegenden Hauptwerks an: Er will den Unterschied bzw. die Gleichberechtigung der Natur- und der Geisteswissenschaften definieren – eine Diskussion, die damals in der Philosophie des Neukantianismus gerade en vogue war. (‚Ursprünglich‘ deshalb, weil Cassirer dann unterm Schreiben dieses Ziel etwas aus den Augen…