Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften. Band 5: 1779-1780

230 Seiten Originaltext stehen deren 640 mit Anmerkungen, Kommentaren etc. gegenüber – alleine schon das zeigt, mit welchem Aufwand und welcher Sorgfalt das Herausgeberteam um Ulrike Leuschner den fünften Band der Werkausgabe (erschienen 2016, bei Wallstein) gestaltet hat. Mercks Werk in den beiden Jahren 1779 und 1780 besteht vor allem aus Rezensionen. Merck rezensierte so…

Karl Philipp Moritz – Weitere belletristische Werke

(“Weitere” deswegen, weil meine kleine Werkausgabe [Bibliothek Deutscher Klassiker 159] neben dem Reiser und dem Hartknopf und neben Moritz’ theoretischen Schriften auch noch ein paar Gedichte, ein Drama und drei Prosa-Fragmente enthält. Letztere will ich nun ganz kurz vorstellen – die theoretischen Schriften folgen später.) Moritz’ Gedichte allerdings sind höchstens literaturhistorisch interessant. Die deutsche Literatur…

Karl Philipp Moritz: Andreas Hartknopf. Eine Allegorie / Andreas Hartknopfs Predigerjahre

Anders als der Anton Reiser ist der Andreas Hartknopf1) desselben Autors einigermassen unbekannt. Schon Moritz’ Zeitgenossen rezipierten den ersten Teil, die Allegorie, weniger als den Reiser, den zweiten Teil dann schon fast gar nicht. Ich habe Andreas Hartknopf vor Jahren schon einmal gelesen, kann mich aber an keine Details mehr erinnern. Dies hier ist nun…

Gottfried August Bürger: Briefwechsel. Band I: 1760 – 1776

Herausgegeben von Ulrich Joost und Udo Wargenau. Göttingen: Wallstein, 2015. – Eine geballte Ladung Kompetenz steht also hinter dieser Ausgabe, war doch Ulrich Joost schon mitverantwortlich bei der Herausgabe des Briefwechsels eines anderen (Wahl-)Göttingers derselben Epoche, Georg Christoph Lichtenberg, und auch beim Wallstein-Verlag kennt man sich mit Briefwechseln aus jener Zeit sehr gut aus, man…

Adolph Freiherr Knigge: Briefwechsel mit Zeitgenossen 1765-1796

Herausgegeben [und kommentiert] von Günter Jung und Michael Rüppel. Göttingen: Wallstein, 2015. Der Briefwechsel mit Zeitgenossen ist Teil eines grösseren Projekts, das die Werke und Briefe Knigges in toto herauszugeben beabsichtigt, und umfasst die ‘privaten’ Briefe Knigges, mit Ausnahme der Familienbriefe. Dass dennoch einer an seine Tochter Philippine darin figuriert, hängt mit der überaus schlechten…

Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf: Der Briefwechsel

Sandhofer hat von einem “packenden” Briefwechsel gesprochen – und da das für einen Briefwechsel ein recht seltenes Lob darstellt, war mein Interesse geweckt. Vorweg: Gepackt hat er mich nicht wirklich, dieser Briefwechsel, obschon amüsant zu lesen und Einblicke in das Treiben der Literaturszene gebend, die man sonst aus Mangel an Informationen kaum gewinnt. Da liegt…

Die Horen. Jahrgang 1797. Fünftes Stück

N° 5/1797 der Horen ist ein eher durchschnittliches Stück. ‘Durchschnittlich’ bezogen auf die Horen selber – weder ragt diese Nummer aus den übrigen heraus, noch ist sie so schlecht, dass man versucht ist, eine Literaturpolizei zu gründen und zu rufen. Als erstes finden wir Lenz’ Waldbruder weitergeführt. Allerdings wird in dieser Fortsetzung klar, warum Lenz…

Marcel Reich-Ranicki / Peter Rühmkorf: Der Briefwechsel

Mit Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf traten damals, Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, zwei der wortgewaltigsten Intellektuellen Deutschlands miteinander in briefliche Verbindung. Es war gerade noch jene Zeit, als der auf Papier geschriebene Brief das einzige Kommunikationsmittel darstellte, das einigermassen effizient die Gedanken des Schreibers aufnehmen und für längere Zeit festhalten konnte. Was…

Christoph Martin Wieland: Schriften zur deutschen Sprache und Literatur III

Wieland hatte die Angewohnheit, als Herausgeber des Teutschen Merkur zu den Artikeln seiner Beiträger noch eigene Anmerkungen hinzuzufügen. Darin ergänzte oder korrigierte er die Ansichten seiner Leute, was wohl auch nicht immer einfach für diese war. Band III der von Reemtsma und andern zusammengestellten Schriften zur deutschen Sprache und Literatur fängt mit einem Kapitel solcher…

Karl Leberecht Immermann: Tulifäntchen / Andreas Hofer / Memorabilien

Epigonal – das heisst Nach- und Ausschreiber seiner Vortreter – bleibt Karl Leberecht Immermann auch im fünften und letzten Band der von Harry Maync betreuten Ausgabe seiner Werke. Tulifäntchen So heisst der Titelheld einer in Versen gehaltenen romantischen Komödie, die ganz eindeutig in der Nachfolge ähnlicher Werke von Ludwig Tieck gehalten ist. Der Stoff ist…