Es gibt ausser den hier besprochenen Werken mit dem Titel „Die Dämonen“ (die letztlich allesamt aus dem Dunstkreis von Dostojewskijs Roman stammen) im Buchhandel offenbar noch weitere, die diesen griffigen Titel verwenden. So bin ich neulich über einen Lyrikband dieses Titels gestolpert. Verlegt in einem dieser Verlage, die den Autoren Geld dafür abknöpfen, dass sie dort veröffentlichen dürfen. Mit andern Worten: Hier publizierte ein Amateur, dem wohl Mutti oder eine wohlmeinende Freundin gesagt hatten, seine Gedichte seien sensationell. Nun, um ehrlich zu sein: Zwei Zeilen des ersten Gedichtes genügten, um sagen zu können, dass dem wirklich so ist. Diese Gedichte sind sensationell. Sensationell schlecht, nämlich.
Für die Autorin stand aber wohl etwas ganz anderes im Vordergrund. Die Dämonen, auf die sie im Titel anspielte, waren ihre ganz persönlichen Dämonen. Schreiben als Therapie also. Und da frage ich mich halt immer: Mag sein, diese Art Schreiben hilft dem oder der Betroffenen – aber warum muss ich das lesen? Früher wurde Tagebuch geschrieben und die jungen Mädchen behielten den Inhalt dieser Elaborate tunlichst für sich. Heute scheint man davon auszugehen, dass jeder und jede für jeden und allen interessant ist. Liebe Leute: Nein. Ich bin nicht Euer Psychoanalytiker. Und Schreiben hat nichts mit Therapie zu tun … Jedenfalls wirkliches, professionelles Schreiben …