John B. Watson: Behaviorismus

John B. Watson prägte den Begriff „Behaviorismus“ und ist auch einer der bekanntesten Vertreter dieses Zweigs der Psychologie. Watson verwendete das Wort zum ersten Mal 1913 in einem kurzen Aufsatz mit dem Titel Psychologie, wie sie der Behaviorist sieht. 1930 erschien dann die endgültige Ausgabe seines Opus magnum, Behaviorismus. In beiden Texten erklärt Watson, warum…

Georg Groddeck: Der Mensch als Symbol

Die Tatsache, daß der Mensch männlich-weiblich und kindlich-mannbar ist und daß er im Symbol lebt, können wir benutzen wie ein farbiges Glas, um das Menschenleben zu betrachten. Georg Groddeck Die wesentliche Eigenschaft der symbolistischen Kunst besteht darin, eine Idee niemals begrifflich zu fixieren oder direkt auszusprechen. Jean Moréas, 1886 Natürlich hat der Psychoanalytiker und Freud-Schüler…

Wolfgang Martynkewicz: Das Café der trunkenen Philosophen

Bei Wolfgang Martynkewicz handelt es sich um einen äußerst fruchtbaren Autor von Sachbüchern und Biografien im … sagen wir mal: geistesgeschichtlichen Bereich. Drei Rowohlt-Monographien (Gott hab’ sie selig) stammen von ihm, je eine zu Arno Schmidt, zu Jane Austen und zu Edgar Allan Poe. Der Gedanke, dass der Baden-Badener Sanatoriumsleiter Georg Groddek mit seinen Vorträgen…

Thomas Mann: Der Zauberberg

100 Jahre werden es dieses Jahr (2024) seit der ersten Veröffentlichung des Romans Der Zauberberg. Der Text polarisierte schon früh. Das lag zunächst einmal daran, dass Thomas Mann in verschiedenen Gestalten des Zauberberg Freunde, Bekannte oder einfach nur Prominente karikierte, was nicht alle Betroffenen schätzten. Der Oberarzt des Sanatoriums, in dem praktisch der ganze Roman…

Allan Janik / Stephen Toulmin: Wittgensteins Wien

Wittgenstein’s Vienna erschien 1973 zum ersten Mal bei Simon & Schuster in New York. 1984 erschien im Carl Hanser Verlag dann die deutsche Version (Übersetzer und Bearbeiter: Reinhard Merkel). Nicht nur Merkel sondern auch die beiden Autoren haben für die deutsche Version Änderungen durchgeführt. Sie sind nicht substantiell, will sagen: betreffen in keiner Weise den…

Alfred de Vigny: Stello

Mit vollem Titel heißt das Werk Les Consultations du Docteur-Noir. Première consultation : Stello ou les Diables bleus (Blue Devils) [„Die Konsultationen des Docteur-Noir. Erste Konsultation: Stello oder die blauen Teufel (Blue Devils)“ – meine Übersetzung]. Dieser Langtitel ist zugleich schon fast die Zusammenfassung der Rahmenerzählung von und mit Stello. In seinem Aufbau besteht Stello…

Stanisław Lem: Summa technologiae

Technologie ist das wichtige Wort dieses theoretischen Werks des polnischen Schriftstellers Stanisław Lem. Er legt hohen Wert darauf, dass dieses Buch nicht Science Fiction sein soll – nicht einmal in dem Sinn, dass hier mit großer Phantasie mögliche technische Entwicklungen geträumt werden. Im Gegenteil: Was Lem will, ist eine Interpolation der gegenwärtigen Technik in die…

Marcel Proust: À la recherche du temps perdu III. Le côté de Guermantes (2) [Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Die Welt der Guermantes]

Hier nun also der zweite Teil des dritten Buchs der Suche nach der verlorenen Zeit. Die Unterteilung der Welt der Guermantes stammt in dieser Form nicht von mir, sondern vom Verlag Gallimard, der die einzelnen Bücher in der mir vorliegenden Ausgabe 1949 in kleinere Häppchen unterteilt hat – wahrscheinlich, damit die einzelnen Teile leichter zu…

Friedrich Glauser: Gourrama

Als sein »Schmerzenskind« hat Glauser seinen Roman über die Fremdenlegion bezeichnet, aber auch als »einzige Sache, zu der ich stehen kann«. Glauser, den die eigenen Erfahrungen in der Legion nie losließen, schrieb auch nach Erscheinen ganze Teile des Werkes neu. Text auf hinterem Buchdeckel meiner Ausgabe; Verfasser:in unbekannt Damit ist schon fast alles über diesen…

Friedrich Glauser: Matto regiert

Dies ist Glausers dritter Kriminalroman mit dem Berner Fahnder-Wachtmeister Studer als Ermittler. Das heißt: Zum ersten Mal gedruckt wurde er vor dem als zweiten begonnenen. Glauser hatte bei der Fertigstellung seines als zweites begonnenen Romans Die Fieberkurve außerordentlich Mühe, ein befriedigendes Ende zu finden und – wie sein Wachtmeister gesagt hätte – „knorzte“ lange daran…