Miguel de Cervantes Saavedra: Die Irrfahrten von Persiles und Sigismunda

Los trabajos de Persiles y Sigismunda, historia setentrional erschien 1617, nach dem Tod des Autors, der sich bekanntlich dieses Jahr zum 400. Male jährt. Wir haben Cervantes‘ letztes Werk vor uns. Der Autor hielt es auch für sein bestes. Ist es das wirklich? In spanischsprachigen Ländern werden Die Irrfahrten als ’novela bizantina‘ oder ‚libro de…

Edward Bellamy: Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 [Looking Backward 2000–1887]

Boston, 1887: Der wohlhabende, etwa 30 Jahre alte Julian West hat seine Braut besucht und ist nun daran, zu Bett zu gehen. West empfindet das Boston von 1887 als Stadt der Gewalt und des Aufruhrs, der Angst und der Unterdrückung. Wegen seiner hypernervösen Veranlagung schläft er nur schlecht – und dies, obwohl er sein Schlafzimmer…

Genji-Monogatari

Die Geschichte vom Prinzen Genji, wie sie geschrieben wurde um das Jahr Eintausend unserer Zeitrechnung von Murasaki, genannt Shikubu, Hofdame der Kaiserin von Japan – so lautet der deutsche Titel meiner Ausgabe (Insel-Verlag. Nach der englischen Übertragung von Arthur Waley. Deutsch von Herberth E. Herlitschka – es war ein vor allem bei ‚exotischeren‘ Sprachen seinerzeit…

Atheist, der:

Symphonie in drei Sätzen, einem Präludium und einer Coda Preludio Dieses Aperçu ist ursprünglich im Rahmen einer Blogtour entstanden, die zum Buch E.D.E.N von Mike Engel geplant war. Die Blogtour wurde kurzfristig abgesagt. Vielleicht hat das Buch bei dem einen oder andern Blog für dieselbe Verwirrung gesorgt, für die es bei so manchem amazon-‚Rezensenten‘ verantwortlich…

J. J. Abrams / Doug Dorst: S.

Kitsch bedeutet, dass die Form den Inhalt oder den Zweck eines Dings überwuchert. Dieses Buch ist Kitsch. Bei seinem deutschen Erscheinen letzten Herbst ging ein leises Raunen durchs deutschsprachige ‚buchaffine‘ Internet. So mancher Blogger und Literaturfori machte sich beinah ins Höschen: „Gesamtkunstwerk“, „bibliophile Kostbarkeit“ waren noch das mindeste, was ich lesen durfte. Über den Inhalt…

L’après-midi d’un faune

I have had a dream, past the wit of man to say what dream it was: man is but an ass, if he go about to expound this dream. Methought I was—there is no man can tell what. Methought I was,—and methought I had,—but man is but a patched fool, if he will offer to…

Deine drei liebsten Liebesromane

Frank Duwald hat mich netterweise eingeladen, zu diesem Thema, für das er in seinem Blog diverse andere Blogger eingeladen hat, etwas zu schreiben. Dabei bin ich so gar kein Leser von Liebesromanen – jedenfalls, wenn man darunter jene nachgerade „klassischen“ Trivialromane versteht, die tonnenweise in Heftchen namens Cora oder ähnlich an den Kiosken zum Verkauf…

Karl Leberecht Immermann: Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken

Karl Leberecht Immermann (1796-1840; man findet seine Vornamen auch als ‚Carl‘ und ‚Lebrecht‘) war für mich bisher der Inbegriff epigonaler Literatur, und ich habe mich nicht für ihn interessiert. Gutzkows Ritter vom Geiste hatte mich für lange Zeit von solcher Literatur kuriert. Dabei galt Immermann nicht immer als wertloser Epigone. Noch 1935 erschien eine sechsbändige…

Christoph Martin Wieland (VII. – u.a.: „Oberon“)

Band VII des Greno-Reprints entspricht den Bänden 21-23 der originalen Ausgabe von 1795ff bei Göschen. Die Bände 21-23 zusammenzufassen, macht Sinn, enthalten doch alle „Mährchen“, die Wieland in Versform vorträgt. In 21-23 sind es die längeren Märchen, die Wieland präsentiert. In allen „Mährchen“ geht es auch um die Liebe; man könnte also auch sagen, dass…