Robert van Gulik: Wunder in Pu-yang? [The Chinese Bell Murders]

Richter Di, der Protagonist der Kriminalromane Robert van Guliks, ist eine historische Persönlichkeit. Er hiess Di Jen-dsiä, lebte von 630 bis 700 u.Z., also zu Beginn der sog. Tang-Dynastie und machte tatsächlich, wie in den Romanen beschrieben, Karriere im chinesischen Justiz-Apparat – vom einfachen Bezirksrichter zum Präsidenten des obersten Gerichtshofs. Robert van Gulik hat dem…

Die Reise in den Westen

Grob gesagt, kann man diesen Text auf zwei Arten lesen: 1) Da ist zuerst die Lektüre als philosophisch-religiöse Anleitung zu einem besseren Leben. (Eine scharfe Trennung zwischen Philosophie und Religion war in China nicht gegeben.) Allegorisch wird in Begriffen des traditionellen chinesischen Glaubens mit der Reise des Mönchs Xuansang der Weg der Läuterung beschrieben. Xuansang,…

Edward Lear’s Complete Nonsense

Völliger Blödsinn! – So in etwa würde ich Complete Nonsense im Titel übersetzen. Als Ausruf, halb verärgtert, halb amüsiert hervorgestossen. Meine Ausgabe (mit einer Einführung von Quentin Blake und den – nachträglich von Richard Beards handkolorierten – Originalzeichnungen des Autors. London: Folio Society, 82013) enthält alle Nonsense-Bücher des Autors, als da sind: A Book of…

›Marginalien… 224. Heft

Frühlingsgefühle scheinen die Herausgeber der Marginalien gepackt zu haben; jedenfalls ist das erste Heft des Jahrgangs 2017 ein Stück dicker als die Vorgänger des letzten Jahres. Wenn man allerdings genauer hinauschaut, wird man feststellen, dass dies nur der Verwendung dickeren Papiers geschuldet ist – die Anzahl Seiten ist immer noch dieselbe. Was – neben den…

›Marginalien… 223. Heft

Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie. Herausgegeben von der Pirckheimer-Gesellschaft im quartus-Verlag, Bucha bei Jena. 223. Heft 2016/4. Neben Vereinsinterna (so z.B. Berichten von bzw. aus dem Umfeld der Jahresversammlung 2016 in München) enthält die Zeitschrift auch Beiträge von und über Buchgestalter. Die ursprüngliche Verankerung des Vereins in der ehemaligen DDR spürt man dem Heft noch…

›Marginalien… 222. Heft

Heft 222 bringt ungefähr dieselbe Mischung aus Verlagsgeschichte, Biografien über / Erinnerungen an Illustratoren und Vereinsinterna wie schon Heft 221. Und auch dieses Heft kann die Wurzeln der Pirckheimer-Gesellschaft in der DDR nicht verleugnen. An Beiträgen, die ein weiteres Publikum interessieren könnten, finden wir: Einen Bericht über eine Ausstellung zum Thema Dada. (Nicht die in…

›Marginalien… 221. Heft

Zumindest für Heft 221 kann ich Entwarnung geben. Was ich bei Heft 220 noch insgeheim befürchtet hatte – nämlich, dass (auf Grund auch der Vereinsgeschichte der herausgebenden Pirckheimer-Gesellschaft) die Marginalien sich vorwiegend bis ausschliesslich mit Verlagsgeschichte, Nachrufen sowie Leben und Wirken von Buchgestaltern und -illustratoren beschäftigen würden, ja mit DDR-Verlagsgeschichte, Nachrufen auf DDR-Persönlichkeiten sowie Leben…

›Marginalien… 220. Heft

Schon letztes Jahr bin ich auf die Pirckheimer-Gesellschaft aufmerksam geworden; dieses Jahr habe ich an der Leipziger Buchmesse Anmeldeformulare mit nach Hause genommen. Diese Formulare lagen dann zugegebenermassen einige Monate bei mir herum, bis ich sie endlich abschickte. Offenbar lagen sie dann auch bei den Verantwortlichen der Pirckheimer-Gesellschaft noch ein paar Monate herum, und so…

Karel Čapek: Der Krieg mit den Molchen

Illustration: Hans Ticha. Typografie: Hans Ticha und Peter Birmele. Übersetzung: Eliška Glaserovà. In dieser Form ursprünglich erschienen 1987 im Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar. Heute (2016) in einer redigitalisierten Lizenzausgabe bei der Büchergilde Gutenberg erhältlich. (Vor allem der Name des Illustrators Hans Ticha darf für einmal nicht unerwähnt bleiben. Seine Tätigkeit ging bei diesem Buch weit…

William Morris: News from Nowhere

London, im Frühwinter 1890. Nach einer Diskussion über sozialistische Prinzipien geht der namenlose Ich-Erzähler zu Bett. Wie er am nächsten Morgen erwacht, muss er feststellen, dass es unterdessen Sommer geworden ist. Nicht nur das – er ist offenbar auch weit in der Zukunft erwacht. Sorgfältige Nachfragen weisen ihn ins erste Viertel des 21. Jahrhunderts –…