München: C. H. Beck, 2009. Ein schmales Bändchen (knapp über 100 Seiten), das zwei kleine Erzählungen (oder sollen wir doch von kurzen Romanen reden?) Heimito von Doderers vereinigt. Beide Texte wurden zu Doderers Lebzeiten nicht veröffentlicht. Seraphica Bei Seraphica handelt es sich um eine Biografie des Franz von Assisi. Es ist wohl das früheste ausgeführte…
Schlagwort: Heimito von Doderer
1896-1966
Die Dämonen III
1958 adaptiert Albert Camus Dostojewskijs Roman Die Dämonen für die Bühne. 1959 wurde das Stück in Paris uraufgeführt. Dostojewskijs Roman war damals in Frankreich unter dem Titel Les possédés [Die Besessenen] bekannt, eine neuere Übersetzung unter dem Titel Les démons [Die Dämonen] existierte zwar schon, hatte sich aber noch nicht durchgesetzt. Camus verwendete für seine…
Die Dämonen IV(c)
Die Dämonen – Am Ende der Zeiten heisst also der dritte und letzte Band von Tobias O. Meißners Trilogie. Von Dostojewskij sind wir unterdessen weit weg, wieder ganz im Reich der Fantasy. Das ist schade einerseits, andererseits kann heute – nach Dostojewskij, Camus und Doderer – das Thema wohl nur noch in diesem Rahmen befriedigend…
Heimito von Doderer: Die Wasserfälle von Slunj
Bei den „Wasserfällen von Slunj“ handelt es sich um den letzten Roman, den Doderer vollenden konnte. Als erster Teil des vierteiligen „Romans No. 7“ gedacht, spielt dieser Roman in einer früheren Zeit als Doderers ‚Grossromane‘ „Die Strudlhofstiege“ und „Die Dämonen“. Dementsprechend treffen wir natürlich auch nicht auf das von dort gewohnte Personal. Die Hauptpersonen dieses…
Heimito von Doderer: Die Strudlhofstiege
„Die Strudlhofstiege“ ist der andere grosse Roman, der in und um jene Clique junger Leute spielt, die zu Doderers Markenzeichen geworden sind. Von Doderer als „Rampe“ zum Grossroman „Die Dämonen“ bezeichnet, wird tatsächlich von vielen empfohlen, diesen Roman zuerst zu lesen. Da aber die beiden sich im Grunde genommen wechselseitig bedingen, ist eine Empfehlung schwierig….
Heimito von Doderer: Ein Mord den jeder begeht
Helmut Qualtinger – so der Werbeflyer des Verlags zur neunbändigen Ausgabe der literarischen Werke Helmito von Doderers – soll gesagt oder geschrieben haben, eine Doderer-Lektüre sei zweckmässig mit diesem Werk zu beginnen. Weil es sich dabei um einen leichter verdaubaren Kriminalroman handle. Es stimmt, dass die Handlung auf den ersten Blick einem Kriminalroman gleicht. Ein…
Heimito von Doderer: Die Merowinger oder Die totale Familie
„Die Merowinger“ müssen seinerzeit die Kritk auf dem falschen Fuss erwischt haben. Denn hier haben wir einen völlig untypischen Doderer vor uns. Doderer lebt seine mediävistische Ader aus, indem er das Schicksal des letzten Merowingers in seine Gegenwart transponiert. Grotesk schildert er das Leben Childerdich III. von Bartenbruch, eines Nachfahren jener mittelalterlichen Merowinger. Childerich ist…
Heimito von Doderer: Der Grenzwald
Es ist immer so eine Sache um Werke, die der Autor zu Lebzeiten nicht mehr vollenden konnte, und die postum erschienen sind. Selbst wenn sie praktisch vollendet scheinen: Hätte sie der Autor wirklich so publiziert? Oder hat er – ganz im Geheimen und vielleicht sogar ohne sich selber dessen schon so ganz bewusst zu sein…
Heimito von Doderer: Die erleuchteten Fenster
Um es gleich vorweg zu nehmen: „Die erleuchteten Fenster“ sind ein Schmuckstück der deutschsprachigen Literatur, und es hat wenig seinesgleichen. Zum Inhalt: Der Amtsrat Zihal geht in Pension. Um seine Kosten zu minimieren und der im Verleich zum vorherigen Gehalt tieferen Pension anzupassen, beschliesst er umzuziehen, führt den Beschluss auch richtig aus. Seine Haushälterin steht…
Die Dämonen II
Über Heimito von Doderers „Die Dämonen“ liessen sich Bände füllen, sind wohl auch schon Bände gefüllt worden. Nun denn. Doderer war 1959, zum Zeitpunkt des Erscheinens der „Dämonen“ wohl auf dem Höhepunkt seiner Sprachgewalt. Und so schildert er die im Grunde genommen belanglosen Ereignisse und kleinen Abenteuer einer Gruppe von Personen, die alle auf vielfältigste…