Kinder- und Jugendliteratur weist fast immer eine pädagogische Nutzanwendung auf; wird diese zu dick aufgetragen, mag sie den einen oder anderen Erwachsenen vielleicht befriedigen; die Jungen werden – wo und falls sie können – die Lektüre abbrechen oder zumindest solche Passagen überfliegen, wenn anders die Geschichte als solche sich als einigermaßen fesselnd erweist. Die Konditorei…
Schlagwort: Alexandre Dumas Père
1802-1870
Frank Rudolph: Cyrano de Bergerac. Poet – Fechter – Freigeist – Philosoph
Bis heute gibt es auf Deutsch keine brauchbare Biografie über Cyrano de Bergerac. Der Name selber ist hierzulande kaum bekannt. Fontane, Keller, Kapitän Nemo – ihrer aller Geburtstag wird zelebriert. Natürlich will ich zumindest Fontane und Keller die Ehren nicht vorenthalten, die ihnen zu Teil werden. Aber dass 2019 Cyranos 400. Geburtstag gefeiert werden kann,…
Theodor Fontane: Da sitzt das Scheusal wieder
Am 30. Dezember jährt sich Theodor Fontanes Geburtstag zum 199. Mal – nächstes Jahr folglich zum 200. Mal. 200 Jahre Fontane sind Grund genug, 2019 zum Fontane-Jahr auszurufen. (Nun, mir ist ein Fontane-Jahr lieber als ein Luther-Jahr…) Dieses Fontane-Jahr 2019 wirft seine Schatten voraus: Fontanes Briefwechsel mit Storm wurde (neu) aufgelegt, und in der sog….
Christopher Frayling: Vampyres
Vampire… Seit jenem in der Literaturgeschichte zu einem magischen Moment gewordenen Tagen im verregneten, nass-kalten Sommer 1816 – jenem Sommer, ‚der kein Sommer war‘ –, als die vier Freunde Byron, Shelley, Mary Wollstonecraft und John Polidori in der Villa Diodati am Ufer des Genfersees zusammenkamen und beschlossen, sich gegenseitig Gruselgeschichten zu erzählen, sind diese blutsaugenden…
Jorge Luis Borges: 25. August 1983 und andere Erzählungen
Normalerweise werden die Bände der Bibliothek von Babel immer mit einem Vorwort des Herausgebers Jorge Luis Borges eingeleitet. Das ist hier nicht der Fall. Hier stammt es von Martin Gregor-Delling; viel wichtiger und interessanter als diese Einleitung ist aber das am Schluss folgende Interview, das María Esther Vázquez mit Borges geführt hat (Borges gleich Borges),…
Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Nussknacker und Mausekönig
Man kennt Tschaikowskis Ballett unter dem Namen Der Nussknacker. Dass ich den Titel des zu Grunde liegenden Serapionsbrüder-Märchens von E. T. A. Hoffmann verwende, liegt daran, dass es auch das Opernhaus Zürich für seine diesjährige Aufführung so macht. In seinem Waschzettel gibt das Opernhaus den Grund dafür an: Tschaikowski lernte den Stoff nur in bearbeiteter…
E. T. A. Hoffmann: Nußknacker und Mausekönig
Weihnachten! Fritz und Marie, die Kinder des Medizinalrats Stahlbaum, harren in einem Hinterstübchen ohne Licht, bis die Bescherung fertig gestellt ist. Halb wissen sie, dass die Erwachsenen die Geschenke bringen; halb glauben sie noch ans Christkind. Doch spielt Weihnachten keine weitere Rolle mehr – ausser eben als der Moment, in dem der Nussknacker in die…
Mark Twain: The Adventures of Huckleberry Finn
Huckleberry Finn gilt als der Startschuss für die moderne US-amerikanische Literatur. Zu Recht. Er gilt auch als Jugendbuch – dies ein bisschen weniger zu Recht. Genauer gesagt nämlich handelt es sich bei Huckleberry Finn um ein Jugendbuch, das auch Erwachsene lesen dürfen bzw. sollen. Vielleicht auch umgekehrt – ein Buch für Erwachsene, das auch Jugendlichen…
The Secret Life of Pets
Regie: Christ Renaud, Yarrow Cheney. Stimmen: Louis C.K., Eric Stonestreet, Kevin Hart u.v.a.m. Illumination Entertainment und Universal Pictures, 87 Minuten. 2016. Gestern war ich wieder einmal im Kino. Der Film Pets ist hierzulande freigegeben ab 6 Jahren, also liessen sie mich rein 🙂 . (Im Ernst: Ich fürchte, dass mich eine übermässige Lektüre als Cinéasten…
Péter Esterházy: Die Mantel-und-Degenversion. Einfache Geschichte Komma hundert Seiten
Hundert Seiten sind das nicht, nein. Sondern 238. Oder, falls man die einzelnen Kapitelchen der Erzählung als Seiten betrachtet (deren Überschriften heissen ja tatsächlich [erste Seite], [zweite Seite] etc. – eckige Klammern inklusive), haben wir – 103 Seiten. Wenn ich denn richtig gezählt habe. Denn Esterházy nummeriert seine Kapitel nicht einfach fortlaufend. So werden nach…