Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 2. Band: Zweites Buch: Entdeckung der Natur und des Menschen – Lachende Zweifler – Niederlande, England

Auch Band 2 hätte wohl besser anders geheissen, z.B. „Der Nährboden, aus dem der europäische Atheismus entstehen konnte“ – denn Atheisten finden wir immer noch kaum in der Epoche vom ausgehenden Humanismus bis zur frühen Aufklärung. Mauthner hilft sich dadurch, dass er auch dieses Mal den Pantheismus zum Krypto-Atheismus erklärt, indem er in der Formel…

Hans Reichenbach: Der Aufstieg der wissenschaftlichen Philosophie

Dieses – in den USA 1951 erschienene – Buch ist als eine allgemeine Einführung in die „wissenschaftliche Philosophie“ konzipiert und hat in den 50ern die Idylle der existentialistischen Nachkriegsphilosophie in Deutschland ein wenig gestört (Jaspers hat sich sehr abfällig über diese Art und Weise des Philosophierens geäußert, die die genuin philosophischen Probleme völlig vernachlässigen würde…

Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 1. Band: Einleitung / Erstes Buch: Teufelsfurcht und Aufklärung im sogenannten Mittelalter

Vielleicht wäre es besser gewesen, zumindest Band 1 „Die Wurzeln des europäischen Atheismus“ zu nennen, denn einen eigentlichen Atheismus kann Mauthner in der hier umfassten Periode von den alten Griechen bis zur Renaissance (noch) nicht festmachen. Schon in der Einleitung gibt Mauthner zu, dass von einem eigentlichen Atheismus in Europa erst gesprochen werden kann vom…

Anonymus [Johann Joachim Müller]: De imposturis religionum. (De tribus impostoribus)

„De tribus impostoribus“ ist eines der berühmtesten religionskritischen Bücher der Geschichte – und das trotz (oder aufgrund) der Tatsache, dass von ihm die Rede war lange bevor es verfasst wurde. Die drei Betrüger (gemeint sind Moses, Jesus und Mahomet) bzw. das Buch über dieselben wurde schon im 13. Jahrhundert erwähnt (und vom Papst natürlich Friedrich…

Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Dritter Band: Rationalismus bis Zweck. Personen- und Sachregister

Implizit gibt Mauthner in diesem Band zu, dass er das Wörterbuch nicht nach Stichworten verfasst hat, sondern linear, von vorne nach hinten. Unter dem Stichwort Uhrengleichnis vermerkt er nämlich, dass er, was er ursprünglich hierhin setzen wollte, unterdessen bereits unter dem Stichwort Okkasionalismus im zweiten Band abgehandelt habe und hier das Stichwort Uhrengleichnis nur noch…

Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Zweite, vermehrte Auflage. Zweiter Band: Gott bis Quietiv

Ironie einer Sortierung nach Alphabet: Wenn auf Goethe Gott folgt… Das Stichwort Gott gibt Mauther die Gelegenheit, sich als Atheist zu positionieren. Dass er dabei die Verwendung der Worthülse ‚Gott‘ vergleicht mit der von ‚Phlogiston‘, die auch noch verwendet worden sei, nachdem Lavoisier nachgewiesen hatte, dass es für eine Erklärung des Verbrennungsprozesses so eine Substanz…

Karl Philipp Moritz – Ästhetische Theorie

Ästhetische Theorie nennt sich der abschliessende Teil des abschliessenden Bandes meiner Moritz-Auswahlausgabe (Bibliothek deutscher Klassiker 145). Dieser Teil umfasst allerdings mehr als nur Schriften zur Ästhetik – was bei einem ‚Breitbanddenker‘ wie Moritz kaum verwundern dürfte. Es war Moritz‘ Sache nicht, ein Thema in allen Details, in aller Tiefe, auszudiskutieren; ihn interessierte es mehr, das…

George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis

Esse est percipi. Sein ist wahrgenommen werden. Das ist der Schluss, den George Berkeley 1710 aus John Lockes An Essay Concerning Human Understandig von 1690 zieht, bzw. Berkeleys Antwort auf Locke. Die Dinge existieren nur, wenn sie von einem Geist wahrgenommen werden. Berkeley geht davon aus, dass ein Geist nur Empfindungen wahrnehmen kann, nicht die…

Moses Mendelssohn: Ausgewählte Werke. Studienausgabe. Band I: Schriften zur Metaphysik und Ästhetik 1755-1771

Überschneidungen mit den Ästhetischen Schriften in Auswahl sind vorhanden, aber vernachlässigbar, auch deswegen, weil der Herausgeber dieser Auswahl, Christoph Schulte, in seinen einleitenden Bemerkungen jeweils leicht andere Akzente von Mendelssohns Schriften herausstreicht, als Otto F. Best in den seinen. Die Berliner Aufklärung, zu der Mendelssohn gerechnet werden kann (er hat viele seiner Schriften bei Nicolai…

Panajotis Kondylis: Die neuzeitliche Metaphysikkritik

Dieses Buch eingehend und umfassend zu besprechen würde selbst ein kleines Büchlein ergeben. So kann hier nur oberflächlich und entsprechend den Vorlieben des Lesers ein kurzer, geraffter Überblick gegeben werden, der in jedem Fall unvollständig und höchst rudimentär ausfallen muss. Panajotis Kondylis war ein Privatgelehrter, er hatte zu keiner Zeit eine akademische Stellung inne und…