Texte zur Theorie der Komik. Hg. v. Helmut Bachmaier. RUB 17656

Nachdenken über das Komische ist bis heute eher eine Ausnahme im philosophisch-ästhetischen Diskurs. Helmut Bachmaier geht in seiner 2005 zum ersten Mal erschienenen Anthologie den Spuren dieses Nachdenkens nach. Auszüge aus wichtigen Werken werden historisch gegliedert. So fällt dem Leser rasch auf, dass es im Grunde genommen – mit Ausnahme des einzigen Jean Paul –…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. III/2: 1814-1816

Obwohl er ebenso drei Jahre umfasst wie III/1, ist III/2 nur etwa halb so dick. Das liegt wohl daran, dass sich die politischen Ereignisse beruhigen. Zwar wird Hamburg erst einige Zeit nach dem Einmarsch der Verbündeten in Paris von den französischen Truppen verlassen, aber danach können die Hamburger, kann Beneke, wieder daran denken, sich in…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. III/1: 1811-1813

Bekanntlich haben die Herausgeber der Beneke-Tagebücher beschlossen, die Abteilung III vor der Abteilung II zu veröffentlichen. Das habe seinen Grund darin, dass die hier aufgezeichneten Ereignisse sich jetzt gerade zum 200. Mal jähren. Es ist auch richtig: In gewissem Sinne waren die Jahre von 1811 bis 1816 Benekes beste. Zumindest sind es die Ereignisse dieser…

Begleitband III zu den Beneke-Tagebüchern: »Leben und Ansichten«

Nach etwas mehr als zwei Jahren ist im Wallstein-Verlag eine weitere Abteilung der Tagebücher des Hamburger Oberaltensekretärs Ferdinand Beneke erschienen. Die Herausgeber haben sich dafür entschieden, nach Teil I zuerst Teil III zu liefern; Teil II soll offenbar im Jahr 2018 folgen. Teil III enthält die Jahre 1811 – 1816 und umfasst 2 Bände eigentliches…

Robert Louis Stevenson: Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde

Auf den Inhalt von Dr. Jekyll & Mr. Hyde brauche ich wohl nicht einzugehen – der ist bekannt. 1886 zum ersten Mal erschienen, teilt dieser Roman mit Mary Shelleys Frankenstein das Schicksal, heute vorwiegend als Horror-Geschichte rezipiert zu werden. In beiden Fällen sind wohl die verschiedenen Adaptionen durch Funk, Film und Fernsehen in hohem Masse…

Sigismund Krzyżanowski: Der Club der Buchstabenmörder

Trotz seines polnischen Namens (und seiner polnischen Eltern) hat sich der 1887 in Kiew geborene Sigismund Krzyżanowski zeit Lebens der russischen Kultur zugeordnet. Er schrieb nur auf Russisch und zog 1922 nach Moskau um. Allerdings schrieb er zwar auf Russisch, veröffentlichen durfte er in Stalins Sowjetunion nichts Relevantes. Er schien zwar auf keiner Liste zu…

Christian Hermann Weisse: System der Ästhetik als Wissenschaft von der Idee der Schönheit

Was kann man von einer Ästhetik erwarten, die geschrieben wurde von jemand, der von Beruf Theologe und von Berufung Hegelianer ist? Die Frage stellen, heisst zugleich, sie beantworten. Christian Hermann Weisse stellt eine Ästhetik auf, die dem von Hegel definierten dialektischen Dreischritt von These-Antithese-Synthese zu folgen vorgibt. Diese Vorgehensweise ist für ihn die einzig wissenschaftliche,…

Jean Paul: Hesperus (II)

Hesperus oder 45 Hundposttage. Eine Lebensbeschreibung gehört zu den Romanen, die ich immer mal wieder lese. Die hier besprochene, vor kurzem beendete Lektüre muss die vierte oder fünfte gewesen sein.1) Anlass für die erneute Lektüre war eine Leserunde im Klassikerforum. Diese Leserunde zwang mich dazu, einigermassen langsam und aufmerksam zu lesen. So fiel mir auf,…

Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik oder Wissenschaft des Schönen III.V

Nun ist die Katze aus dem Sack: Im Vorwort zum fünften Teilband von Band 3, zugleich dem abschliessenden Band seiner Aesthetik, gibt Vischer zu, dass der vierte Teilband, der zur Musik, nicht aus seiner Feder stammt: Eine schwere Beichte aber muß ich hier ablegen: die Lehre von der Musik ist nur im ersten, allgemeinen Teil…

Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik oder Wissenschaft des Schönen. Zweiter Theil: Die Lehre vom Schönen in einseitiger Existenz oder vom Naturschönen und der Phantasie

Der zweite Theil von Vischers Aesthetik zerfällt in zwei Abtheilungen: Die Lehre vom Naturschönen und Die Lehre von der Phantasie. Wobei ‚zerfallen‘ fast wörtlich genommen werden kann, indem die beiden Abteilungen wenig miteinander zu tun haben, ausser, dass sie – gemäss Vischer – die ordentliche Entwicklung sein sollten in der Lehre vom Schönen. Die Lehre…