Fénelon: Les Aventures de Télémaque [Die Abenteuer des Telemach]

François de Salignac de La Mothe-Fénelon (1651-1715) – im Französischen meist kurz als Fénelon bezeichnet, im Deutschen als François Fénelon geführt (was ungefähr so ist, wie wenn wir den herzoglichen Freund Goethes, Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, einfach ‚Carl Eisenach‘ rufen würden – Fénelon also stammte aus der weit verzweigten und einflussreichen Familie de Salignac. Nach…

Henry David Thoreau: Walden

Zwei Dinge haben mich dann doch erstaunt im Vorfeld meiner Lektüre von Walden. Zum einen war ich der felsenfesten Überzeugung, wir hätten diesen Text (neben Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat der wichtigste und bekannteste Thoreaus) schon ganz früh in der Existenz unseres Blog besprochen. Meine Blicke ins Inhalts- und ins Schlagwortverzeichnis haben…

Cicero: Gespräche in Tusculum [Tusculanae disputationes]

Manchmal finde ich auf recht verschlungenen Wegen das Buch, das ich als nächstes lesen und hier vorstellen will – so war es zum Beispiel auch bei den Gesprächen in Tusculum. Meine kürzliche Lektüre von Marcel Prousts La prisonnière – ein Text, den ich bei einer früheren Lektüre als recht zäh in Erinnerung hatte – rief,…

Jochen Schmidt (Hrsg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart

Wenn ich mich recht erinnere, stammen die vorliegenden Aufsätze aus einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 1987/88 an der Universität Tübingen abgehalten wurde und die 1989 in dieser Aufsatzsammlung bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschienen. Damit ist schon darauf hingewiesen, dass die Gegenwart, die vorliegendes Buch abdecken soll, nun auch schon wieder ein Vierteljahrhundert her…

Plinius: Botanik • Medizin und Pharmakologie

Urheberrecht bzw. Copyright waren in der Antike unbekannt. So kommt es, dass wir in den Büchern zur Botanik und zur Pharmakologie der Naturgeschichte des Plinius immer wieder Passagen finden, in denen der Autor – so, wie man später ihn selber ebenfalls aus- und abschreiben sollte, ohne ihn jedes Mal beim Namen zu nennen – in…

Plinius: Geographie

Mit der Geografie als Wissenschaft war es in der Antike so eine Sache. Mangels auch nur halbwegs geeigneter Instrumente zu einer präzisen Erfassung von Distanzen – geschweige denn von Längen- und Breitengraden – war vieles, zu vieles, nur Schätzung und Augenmaß. So differieren die verschiedenen Quellen des Plinius immer wieder, wenn es um die Distanz…

Friedrich Heinrich Jacobi: Kleine Schriften I. 1771-1783

Mit Band I der Kleinen Schriften – also im Großen und Ganzen jener Texte, die es nicht zu eigenem eigenen Buch geschafft haben (eine Ausnahme finden wir) – gewinnt Jacobi an Profil für den heutigen Leser. Während die ersten drei Bände der kritischen Werkausgabe seine philosophischen Auseinandersetzungen mit dem Spinozismus einerseits, dem transzendentalen Idealismus andererseits…

Étienne de la Boétie: Abhandlung über die freiwillige Knechtschaft [Discours de la servitude volontaire]

Eingeleitet wird dieser kurze Text mit einem Zitat aus Homer, in dem dieser den Odysseus zu seinen Männern sagen lässt, dass nur einer die Herrschaft haben könne. Das wird von Étienne de la Boétie schlankweg verneint. Homer und Odysseus spielen dann keine Rolle mehr. Ganz kurz zur Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte: Der Discours de la servitude…

Cassius Dio: Römische Geschichte. Band I: Fragmente der Bücher 1-35

Lucius Cassius Dio (auch L. Claudius Cassius Dio Cocceianus – so in der Einleitung zu meiner Ausgabe) lebte an der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Geboren in Nikaia – lateinisch ‘Nicaea’ (ja, die Stadt, die später die beiden Konzile beherbergen würde) – war er Zeitgenosse und Landsmann jenes anderen Geschichtsschreibers, der ebenfalls…