Immanuel Kant: Schriften zur Metaphysik und Logik

Wilhelm Weischedel hat sich – leider, was mich betrifft, mir wäre eine chronologische Einteilung lieber gewesen – dafür entschieden, die Schriften Kants für seine Auswahlausgabe in sechs Bänden thematisch zu ordnen. (Zugegeben, es war wohl auch nicht angedacht, dass man diese sechs Bände hintereinander weg liest.) Jedenfalls stehen wir nun vor dem Phänomen, dass wir…

Arthur Schopenhauer: Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde

Im Vorwort zu Die Welt als Wille und Vorstellung, seinem Hauptwerk, empfiehlt Arthur Schopenhauer, vorgängig zu dessen Lektüre diesen (kürzeren) Text hier zu lesen, weil dies das Verständnis der Argumente in der Welt als Wille und Vorstellung erleichtere. Dass er dann in der vierfachen Wurzel immer wieder auf Die Welt als Wille und Vorstellung verweist…

Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft

Mit der Critik [sic!] der reinen Vernunft betritt Kant nicht nur für sein eigenes Denken Neuland, sondern für die Philosophie als Ganzes. Runde 10 Jahre hat er nichts Größeres mehr veröffentlicht, sondern für sich versucht, den Rationalismus Leibniz-Wolff’scher, aber auch cartesischer Ausprägung zu vereinbaren mit dem Empirismus David Humes. In ersterem war Kant in Königsberg…

Immanuel Kant: Vorkritische Schriften bis 1768

Sozusagen Kants Jugendschriften … (Nur, dass der Kant als Philosoph erst mit 58 Jahren aus den Kinderschuhen herausgewachsen war. Dafür aber dann gleich richtig.) Da ich mir die so genannte „Akademie-Ausgabe“ weder leisten kann noch will, lese ich Kant in der 6-bändigen Auswahl, die Anfang der 1960er von Wilhelm Weischedel zusammengestellt wurde und die bis…

Pierre Bayle: Historisches und kritisches Wörterbuch [Dictionnaire historique et critique]

Rationalismus? Skeptizismus? Oder doch Fideismus? Auch nach beinahe 700 Seiten Lektüre im Historischen und kritischen Wörterbuch von Pierre Bayle wüsste ich nicht, welches ‘System’ ich dem Autor zuordnen sollte, wenn es denn nur ein einziges sein dürfte. Denn Bayle scheint gar fürchterlich zu schwanken. Dabei galt Bayle schon sehr rasch als früher Aufklärer. Vor allem…

Albert Einstein: Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie

In seinem Vorwort zu diesem relativ schmalen Büchlein – sofern man 112 Seiten „schmal“ nennen will (und ja: ich konnte dem albernen Witz nicht widerstehen!) – Albert Einstein also schreibt im Vorwort zu diesem Text Folgendes: Das vorliegende Büchlein soll solchen eine möglichst exakte Einsicht in die Relativitätstheorie vermitteln, die sich vom allgemein wissenschaftlichen, philosophischen…

Adam Smith: An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations [Untersuchung über Wesen und Ursachen des Reichtums der Völker]

Smith gehört zu jener recht großen Menge schottischer Philosophen der Aufklärung, die wir vor allem mit dem Namen von David Hume verbinden und deren Zentrum die Universitäten von Edinburgh und Glasgow waren. Auch Smith studierte und lehrte dort: Er war in Glasgow Student von Frances Hutcheson und später auch dessen Nachfolger auf dem Lehrstuhl für…

Manfred Geier: Aufklärung. Das europäische Projekt.

Der Untertitel suggeriert Aktualität: Tatsächlich aber fühlt man sich bei der Lektüre dieser Aufsätze an Geiers Buch über das philosophische Lachen erinnert (insbesondere bei den Kapiteln über Locke und Shaftesbury), was zwar weiter nicht schlimm sein muss, aber im Falle von Shaftesbury (ein bedeutender Aufklärer?) ein bisschen seltsam anmutet. Auch bei den anderen Aufsätzen gibt…

Jorge Luis Borges: Labyrinths

Bei Labyrinths handelt es sich um eine 1964 zuerst in den USA erschienene Auswahl an Kurzgeschichten, Essays und Parabeln aus verschiedenen Veröffentlichungen Jorge Luis Borges’ aus den Jahren 1956 bis 1960. Der Titel ist Programm: Praktisch alle Geschichten handeln mehr oder weniger direkt von Labyrinthen. Allerdings ist ‘Labyrinth’ bei Borges eine Art epistemologisch-psychologische Metapher geworden,…

Reinhold Bernhard Jachmann: Immanuel Kant geschildert in Briefen an einen Freund

Kant hatte sich zu Lebzeiten bei seinen Schülern und Freunden eine Veröffentlichung jedweder biografischer Notizen aufs Nachdrücklichste verbeten. Diese hielten sich denn auch an das Verbot des Meisters. Aber schon kurz nach Kants Ableben, noch 1804, erschienen aus diesem Kreis gleich drei Biografien – zusammengefasst in einem Buch unter dem Titel Über Immanuel Kant. Da…