Kurt Salamun, der in Graz unter anderem bei Ernst Topitsch studierte, würdigt in diesem Band das philosophische Schaffen von Karl Popper. Nach einem kurzen biographischen Abriss stellt er Poppers Wissenschaftstheorie vor, widmet dann aber den größten Teil des Buches dem Konzept der „Offenen Gesellschaft“. Im abschließenden Teil „Wirkung“ wird die Ausbreitung des Kritischen Rationalismus beschrieben…
Schlagwort: Ernst Topitsch
Leonid Zhmud: Wissenschaft, Philosophie und Religion im frühen Pythagoreismus
Dieses Buch ist ein äußerst dubioses Elaborat: Zhmud, der einiges zum Thema Pythagoreismus veröffentlicht hat, verwundert schon in der Einleitung mit seinen Feststellungen zum Zusammenhang von Mythos und Wissenschaft/Philosophie, einen Zusammenhang, den er nirgendwo zu erkennen vermag und deshalb kategorisch zurückweist: „Entscheidend ist vielmehr, daß Philosophie und Wissenschaft nicht aus dem Mythos erwachsen sind, denn…
Martin Seiler, Friedrich Stadler (Hrsg.): Heinrich Gomperz, Karl Popper und die österreichische Philosophie
Dieses Buch ist eine Zusammenfassung von Beiträgen, die auf der Tagung „Heinrich Gomperz, Karl Popper und die österreichische Philosophie“, veranstaltet vom „Institut Wiener Kreis“, gehalten wurden. Mir war es vor allem um Heinrich Gomperz zu tun, der von der Philosophie weitgehend totgeschwiegen wird. Heinrich Gomperz war der Sohn des Altphilologen Theodor Gomperz, dessen dreibändige Geschichte…
Ernst Topitsch, Kurt Salamun: Ideologie
Dieses knapp 45 Jahre alte Buch hat nichts an Aktualität eingebüßt – im Gegenteil: Gerade der allerorten aufkeimende Populismus (rechter und linker Provenienz) findet hier seine theoretische Aufarbeitung, wenngleich das Buch als Reaktion auf den damals aufkeimenden Neomarxismus geschrieben wurde (wobei auch faschistische Strömungen analysiert werden, allerdings beziehen Topitsch/Salamun ihre Beispiele lieber aus dem linken…
Panajotis Kondylis: Macht und Entscheidung
Kondylis geht es in diesem Buch um eine Darstellung der Genese unterschiedlicher Weltbilder und den damit verbundenen ethischen Implikationen. Wobei es sich hier nicht – wie in seinen Büchern über die Aufklärung oder die Metaphysikkritik – um eine philosophiegeschichtliche Studie handelt, sondern um einen originären Beitrag zur Philosophie der Macht bzw. den konstituierenden Merkmalen ethischer…
G. Streminger, E. Topitsch: Hume
Diese 1981 erschienene Abhandlung über das Werk David Humes ist die wohl immer noch beste Einführung in das Werk des schottischen Aufklärers, wobei der Großteil der Kapitel von Gerhard Streminger (dessen spätere Hume-Biographie den Standard für die Zukunft gesetzt hat) geschrieben wurde, nur das Kapitel über die religiösen Weltbilder ist von Ernst Topitsch verfasst (und…
Ernst Topitsch: Überprüfbarkeit und Beliebigkeit. Herausgegeben von Karl Acham
Dieses Buch ist eine Mogelpackung: Denn die Texte von Topitsch „Überprüfbarkeit und Beliebigkeit“ und „Ein Blick zurück auf die geistige ‚Welt von gestern’“ umfassen gerade mal 40 Seiten. Auf den restlichen über 100 Seiten präsentiert ein Karl Acham eine „Einführung in Leben und Werk von Ernst Topitsch“ bzw. einen Nachruf. Nicht dass diese Texte von…
Panajotis Kondylis: Die neuzeitliche Metaphysikkritik
Dieses Buch eingehend und umfassend zu besprechen würde selbst ein kleines Büchlein ergeben. So kann hier nur oberflächlich und entsprechend den Vorlieben des Lesers ein kurzer, geraffter Überblick gegeben werden, der in jedem Fall unvollständig und höchst rudimentär ausfallen muss. Panajotis Kondylis war ein Privatgelehrter, er hatte zu keiner Zeit eine akademische Stellung inne und…
Friedrich Stadler: Studien zum Wiener Kreis
Friedrich Stadler, einer der wohl profundesten Kenner des Logischen Empirismus, stellt hier eine umfangreiche Materialiensammlung zur Geschichte des Wiener Kreises vor. Diese reicht von einer grundsätzlichen Analyse der Wissenschaftsgeschichte mit ihren internalistischen und externalistischen Aspekten (ausgelöst durch Thomas Kuhn, weitergeführt von P. Feyerabend und I. Lakatos) über eine geschichtliche Aufarbeitung der Grundlagen dieser Strömung im…
Gustave M. Gilbert: Nürnberger Tagebuch und H. Dollinger (Hrsg.): Kain, wo ist dein Bruder?
Nach der Lektüre von Büchern über das Militärisch-Politische von Weltkriegen (wie etwa Münkler oder auch Topitsch) stellt sich bei mir immer ein Gefühl ein, dass mit diesen Beschreibungen das wirklich Entscheidende dieser Auseinandersetzungen kaum berührt wird. Damit soll nichts prinzipiell gegen solche Bücher gesagt werden: Sie analysieren und beurteilen Kriege von einem vorgegebenen, frei gewählten…