Gary Victor: Eine Violine für Adrien [Le violin d’A.]

Ort der Handlung: Port-au-Prince, die Hauptstadt von Haiti; Zeit der Handlung: Frühling 1971. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form von einem Jungen namens Adrien. Der steckt gerade in der Pubertät, macht die ersten sexuellen Erfahrungen mit gleichaltrigen Mädchen und verliebt sich gar. Zum einen in eine junge Frau, ungefähr seines Alters. Das ist problematisch,…

«Kettly Mars – Vodou, Literatur und Kasalé»

Nicht ganz 4½ Jahre ist es her, seit ich das letzte Mal einer Lesung beigewohnt habe – eine lange Zeit, die nicht nur (aber auch) durch die Pandemie zu erklären ist. Nun aber war ich vergangenen Mittwoch wieder einmal an einer Lesung. Sie fand wie jene vor 4½ Jahren in Zürich statt, dieses Mal als…

Ralph Ludwig (Hrsg.): Irrschweifen und Lachen (L’errance et le rire)

Nicht nur Haïti sondern die ganze Inselgruppe, zu der dieser Staat gehört und die man üblicherweise unter dem Namen der Antillen zusammenfasst, ist für mich, literarisch gesehen, ein ziemliches schwarzes Loch. Und ich denke, dass es vielen der hier Mitlesenden ähnlich geht. So habe ich die Gelegenheit ergriffen, nach Kettly Mars’ Kabalé ein weiteres Buch…

Kettly Mars: Kasalé

Kasalé ist ein kleines Dorf auf Haïti. Dort lebt Antoinette. Sie ist alt, uralt. So alt, dass niemand – auch sie selber nicht – noch weiß, wie alt sie wirklich ist. Doch nun, fühlt sie selber, geht es ans Sterben. Aber bevor sie stirbt, muss sie noch zwei Aufgaben erledigen. Denn Antoinette ist nicht irgendwer….

Maryse Condé: Requiem für einen schwarzen König

Condé wird seit einigen Jahren als Anwärterin auf den Nobelpreis gehandelt. Warum dem so ist, blieb mir nach der Lektüre des vorliegenden Buches mehr als rätselhaft. Beschrieben wird die Geschichte einer aus Dahomey stammenden Familie, die durch die französische Kolonialherrschaft von dort vertrieben wurde und deren (männliche) Nachfahren sich als Erben des Königs betrachten. Alle…