Karl Wilhelm Ramlers kurzgefaßte Mythologie oder Lehre von den fabelhaften Göttern[,] Halbgöttern und Helden des Alterthums / Allegorische Personen zum Gebrauche der bildenden Künstler

Karl Wilhelm Ramler (1725-1798) schrieb zwar auch Gedichte (meist im anakreontischen Stil), war aber schon zu seiner Zeit weniger als Dichter bekannt denn als Literaturtheoretiker und -vermittler. Als solcher gehörte er zu jener Gruppe der Berliner Aufklärer, die sich bemühte, die Konkurrenzfähigkeit der deutschsprachigen Dichtung mit der französischen Literatur nachzuweisen und zu fördern – eine…

Gerhard Kaiser: Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang

Dieses Buch habe ich vor einiger Zeit im lokalen öffentlichen Bücherschrank gefunden (wohin ich es später auch wieder zurückstellen werde). Es erschien zum ersten Mal 1976 in der Reihe UTB, einer Reihe, die um jene Zeit herum von verschiedenen kleineren und mittleren Verlagen gegründet wurde, welche – einzeln zu schwach – gemeinsam in den Markt…

Rudolf Carnap / Otto Neurath: Briefwechsel

Rund 675 Seiten umfasst das vorliegende Buch – und dabei beinhaltet es noch nicht einmal den vollständigen Briefwechsel zwischen Rudolf Carnap und Otto Neurath. Es ist 2024 beim Verlag Felix Meiner in Hamburg erschienen, und das gibt dann auch schon die Auswahlprinzipien vor. Es sind die reichlich vorhandenen philosophischen Bemerkungen in diesem Briefwechsel, die im Zentrum…

Bertha von Suttner: Marthas Kinder

Bertha von Suttner kennt man wahrscheinlich als eine der führenden Friedensaktivistinnen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bzw. als siebte Trägerin des Friedensnobelpreises. Mit ein Grund der Verleihung dieses Preises war wohl ihr berühmter Roman Die Waffen nieder!, der – sagt man – Alfred Nobel überhaupt zur Stiftung eines solchen Preises inspiriert habe. (Im Karl…

Peter Altenberg: Neues Altes [Auswahl!]

Richard Engländer, der sich als Autor „Peter Altenberg“ nannte, war um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine der schillerndsten Gestalten der Wiener Caféhaus-Szene. Doch was zu Lebzeiten (auch) ein nicht schlecht funktionierendes Marketing-Instrument gewesen sein muss, wendete sich später wie ein Bumerang gegen Altenberg. Ähnlich wie bei Anton Kuh überwucherten die Anekdoten zum Menschen das…

Hugo Loetscher: Der Waschküchenschlüssel oder Was – wenn Gott Schweizer wäre

You Tube kennt jede Menge Kanäle, bei denen so genannte ‚Ex-Pats‘, also Ausgewanderte, ihren auswanderungs-, bzw. aus Schweizer Sicht einwanderungswilligen Landsleuten diesbezüglich Ratschläge und Tipps erteilen. Diese können rechtlicher Natur sein, finanzieller, oder auch ‚nur‘ bei der Bewältigung des Alltags in der Schweiz helfen. Zumindest gegenüber Deutschen (die meisten ‚Ex-Pats‘ in der Schweiz stammen aus…

Lawrence Ferlinghetti: Notizen aus Kreuz und Quer [Writing Across the Landscape]

Anlässlich seines 100. Geburtstages, den er am 24. März 2019 feiern konnte, ernannte seine Heimatstadt San Francisco dieses Datum zu einem lokalen Feiertag, dem ‚Lawrence Ferlinghetti Day‘. Diese Ehrung galt sowohl dem Dichter wie dem Maler, dem Buchhändler (und, 1953, Gründer des ‚City Lights Bookstore’ in dieser Stadt, einer Buchhandlung, die heute noch existiert) und…

Ingeborg Bachmann: Malina

Malina ist der einzige vollendete Roman der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, die bis dahin vor allem mit ihrer Lyrik bekannt geworden war. Der Roman erschien 1971 und wurde rasch zu ihrem berühmtesten Werk. Das liegt auch daran, dass sich sehr schnell zwei Interpretationsarten herausbildeten, die allerdings untereinander zusammen hängen und die, so weit ich sehe, bis…

Allan Janik / Stephen Toulmin: Wittgensteins Wien

Wittgenstein’s Vienna erschien 1973 zum ersten Mal bei Simon & Schuster in New York. 1984 erschien im Carl Hanser Verlag dann die deutsche Version (Übersetzer und Bearbeiter: Reinhard Merkel). Nicht nur Merkel sondern auch die beiden Autoren haben für die deutsche Version Änderungen durchgeführt. Sie sind nicht substantiell, will sagen: betreffen in keiner Weise den…

Tacitus Redivivus: Die große Trommel

Tacitus Redivivus war eines der Pseudonyme des deutschen Schriftstellers und Journalisten Max Hochdorf. Warum er ausgerechnet Tacitus als Vorbild wählte, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Vielleicht war es, weil er ebenfalls, wie Tacitus, an Hand der Geschichte auch die Gegenwart erklären wollte. Untersuchungen zur Wahl seiner Pseudonyme habe ich keine gefunden. Seine, Hochdorfs,…