Der Zug war pünktlich. Nämlich der von zu Hause ins Appenzell. Appenzell – das ist ein kleiner Kanton im Osten der Schweiz. Also eigentlich sind es zwei Kantone. Zwei halbe. Fragen Sie mich nicht, warum. Ich glaube, es hat damit zu tun, dass nach der Reformation die eine Hälfte des Kantons katholisch geblieben war, während die andere reformiert wurde. Jedenfalls sind es nun zwei Halbkantone, was sich zum Beispiel darin auswirkt, dass sie in den Ständerat (die Vertretung der Kantone im Parlament) nur je 1 statt wie die «normalen» Kantone 2 Vertreter entsenden (dürfen).
Jedenfalls führte uns unser Weg heute dorthin, sogar in die Nähe des Ortes Appenzell. Die Fahrt mit dem Zug war soweit ein Vergnügen, wenn man davon absieht, dass im letzten Teil, dem mit der so genannten Appenzeller Bahn, eine Gruppe junger Männer den Zug enterte, die offenbar auf einer Junggesellenabschiedstour waren oder es sonst einfach lustig und laut hatten.
Doch für alles Ungemach entschädigte uns unsere Feriendestination. Freundliche Leute, ein riesiges Hotelzimmer zu einem vernünftigen Preis, 5° weniger Hitze als in der Stadt, aus der wir kamen, viel Grün und wenig Autos. Berge gäbe es auch, aber uns genügen schon die Hügel ringsum. Und, ja: Gut essen kann man hier auch. Und das Appenzeller Bier, das hier quasi obligatorisch ist, schmeckt ja auch nicht übel. Oder auch das ganz normale Appenzeller Wasser.
Wir bleiben vorläufig noch hier.