„Wenn ich einen Krimi lese, interessiert mich die Auflösung des Mordfalls und nicht die psychische Verfassung der Ermittlerin.“
Das ist aber so überholt wie ein Kassettenrekorder. Viel Lesezeit habe ich an das Genre nie gewandt, abgesehen von Sherlock Holmes, aber im Fernsehen ist es offensichtlich. Zur Zeit von Kommissar Keller in München konnte man sich davon noch ein Stündchen lang erträglich unterhalten lassen. Inzwischen sind die Szenen einer Ehe, Kindererziehungsprobleme, gegebenenfalls Menstruationsbeschwerden und was nicht noch alles für Befindlichkeiten der ErmittlerInnen so sehr in den Vordergrund des Geschehens gerückt, dass es mir die Sache verleidet hat. Dazu tragen auch die neueren „filmischen Mittel“ bei, also hektische Schnitte, rasende Achterbahnfahrten der Kamera und dergleichen mehr. Alles Errungenschaften von Filmschaffenden, die ihr Handwerk mit Musikvideos sowie Werbespots gelernt haben und dort übliche Mätzchen beibehalten, auch wenn sie dann Längeres drehen dürfen.
Übrigens, Einwand gegen den ermittlungstechnischen Einwand: Als Privatdetektivin hat die Frau Anwältin doch wohl keinen (legalen) Zugriff auf Handy-Verbindungsdaten anderer Leute.