Graham Greene: Travels With My Aunt [Reisen mit meiner Tante]

Henry Pulling ist ein Mann in seinen Fünfzigern. Er war einmal Leiter einer kleinen Bankfiliale in einem Londoner Außenbezirk; jetzt ist er frühpensioniert, weil die Filiale geschlossen wurde, nachdem ihr einziger Großkunde (dessen Protegé Pulling war) verstorben ist und es keinen Grund mehr gibt, die Filiale weiter zu betreiben. Pulling lebt nun ein zurückgezogenes Leben…

Johann Gottfried Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. [1791:] Vierter Teil

Vier Jahre liegen zwischen Teil 3 und Teil 4 der Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, mehr als zwischen den anderen drei Teilen zusammen. Schon das weist darauf hin, dass der Autor offenbar mehr und mehr Mühe mit seinem Text, mit seinem Thema bekundete. Ein angedachter fünfter Teil blieb denn auch nach ein paar…

Tamim Ansary: Die unbekannte Mitte der Welt

Ansary kam 1948 in Kabul (Afghanistan) als Sohn einer amerikanisch-finnisch-jüdischen Mutter und eines afghanischen Vaters zur Welt. Er wuchs in Afghanistan auf, kam aber offenbar von Anfang an in den Genuss einer Erziehung, die östliche wie westliche Werte vermittelte. So kam es, dass er offenbar lokale Schulen besuchte, aber auch ihn besonders faszinierende Geschichtswerke auf…

Artur Kilian Vogel: Eine Weltreise durch die Schweiz

2020 hat es bisher nicht sehr gut gemeint mit all jenen, die gerne reisen. Und schon gar nicht mit jenen, die gerne weit reisen. In extremis reduziert auf den eigenen Garten oder zumindest die nähere Umgebung hat wohl so mancher, so manche, eben diese näher kennen und schätzen gelernt, anstatt sich auf fernen Kontinenten zu…

Annemarie Schwarzenbach: Orientreisen. Reportagen aus der Fremde

»Unser Leben gleicht der Reise …«, und so scheint mir die Reise weniger ein Abenteuer und Ausflug in ungewöhnliche Bereiche zu sein, als vielmehr ein konzentrierte Abbild unserer Existenz: ansässig in einer Stadt, Bürger eines Landes, einem Stand oder Gesellschaftskreis verpflichtet, einer Familie und Sippe zugehörig, und verwachsen mit den Pflichten eines Berufs, den Gewohnheiten…

Mary Wortley Montagu: Briefe aus dem Orient

Lady Mary Montagu, wie sie auf dem Schutzumschlag meiner Ausgabe ihrer Briefe aus dem Orient genannt wird, war – ähnlich wie Marie von Bunsen – eine jener Frauen aus relativ guten Verhältnissen, die in der Lage waren, diese ihre guten Verhältnisse auch in eine gute und umfangreiche Bildung umzuwandeln. Diese Bildung ging auch bei Lady…

Nikolaus von Kues: De pace fidei / Vom Frieden zwischen den Religionen

Drei grosse „Dialoge“ sind es, die in der mittelalterlichen Theologie zumindest ansatzweise für eine Toleranz gegenüber anderen Religionen predigen. Zumindest gegenüber den anderen grossen monotheistischen Religionen, also dem Judentum und dem Islam. Die drei „Dialoge“ stammen von Petrus Abaelard, Ramon Llull und Nikolaus von Kues. Cum grano salis könnte man sie der Frühscholastik (Abaelard), der…

Dirk Stermann: Der Hammer

Geneigte Leserin, geneigter Leser, ich will Dich nicht mit den Assoziationen und Wortspielen belästigen, die der Titel dieses Buchs evoziert. Es ist ganz klar, dass der Autor diese Assoziationen beabsichtigt hat, und wer mag, kann sie in diversen Rezensionen des professionellen Feuilletons nachlesen. Für meinen Teil möchte ich nur darauf hinweisen, dass es in der…

Patrick Leigh Fermor: Die Zeit der Gaben. Zu Fuß nach Konstantinopel: Von Hoek van Holland an die mittlere Donau. Der Reise erster Teil

Ganze 18 Jahre alt war Fermor, als er zu seiner grossen Fussreise quer durch Europa von Hoek van Holland bis nach Konstantinopel (Istanbul) aufbrach. Ganze 18 Jahre alt, aber schon von sich und seinem Leben degoutiert. So war diese Reise auch eine Art Selbstheilungs- oder Selbstfindungstrip – allerdings ohne, dass er grosses esoterisches Gedöns darum…

Röbi Koller: Umwege

Für meine Nicht-Schweizer Leser: Röbi Koller ist ein (wie wir sagen) Fernseh-Schaffender und hat es als solcher hierzulande zu etwelcher Bekanntheit gebracht. Ausserhalb der Schweiz wird man ihn nicht kennen. Ich habe Röbi Koller einmal die Allzweckwaffe des Schweizer Fernsehens genannt. Dass er das ist, verdankt er einer Eigenheit: Röbi Koller ist der idealtypische Schweizer….