Es wäre das erste Wörterbuch der deutschen Sprache gewesen, das gedruckt worden wäre – wenn es denn gedruckt worden wäre. Aber ein Aufruf zur Subskription im Jahr 1758 verhallte ohne genügendes Echo. Spreng hatte nicht genügend Geld, um es auf eigene Kosten drucken zu können, und so blieb es in seiner Schublade liegen. Bei der…
Schlagwort: Johann Jakob Bodmer
1698-1783
Eine unerhörte Auswahl vergessener Wortschönheiten aus Johann Jakob Sprengs gigantischem, im Archive gefundenen, seit 250 Jahren unveröffentlichten deutschen Wörterbuch.
Ans Licht gebracht von Nicolas Fink und mit einem Vorwort versehen von Gabriel Schaffter. Grafisch in Szene gesetzt von 2xGoldstein+Kaiss+Schöfer. Berlin: Verlag das Kulturelle Gedächtnis, 2021. – Leinen mit Fadenheftung und Lesebändchen. Lila Schriftbild, die Grafiken in passendem Rot. Also auch gestalterisch sehr schön aufgemacht. Beigefügtes Lesebändchen her oder hin: Nicht jedes Wörterbuch eignet sich…
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell
Rund um den Tell ranken sich so einige Anekdoten. Ich meine jetzt nicht den historischen Tell. So einer konnte bis heute nicht nachgewiesen werden – weder in der Innerschweiz, noch sonst wo. Selbst als Familienname ist er hierzulande ansonsten unbekannt. Der Meisterschütze, der von seinem Herrn gezwungen wird, seinem Kind ein Objekt vom Kopf zu…
„Lavater lesen“ – eine Veranstaltung im Rahmen von «Zürich liest ’16»
Zürich und Lavater – das ist, zumindest aus der Sicht Zürichs, die Geschichte einer alten Hassliebe. Lavater ist bis heute einer der bekanntesten Zürcher; bis heute ist er – auch in seiner Vaterstadt – nicht unumstritten. Die Zentralbibliothek Zürich bewahrt den literarischen und brieflichen Nachlass Lavaters auf; und die heutige Veranstaltung war auch ein Versuch…
Christoph Martin Wieland: Schriften zur deutschen Sprache und Literatur III
Wieland hatte die Angewohnheit, als Herausgeber des Teutschen Merkur zu den Artikeln seiner Beiträger noch eigene Anmerkungen hinzuzufügen. Darin ergänzte oder korrigierte er die Ansichten seiner Leute, was wohl auch nicht immer einfach für diese war. Band III der von Reemtsma und andern zusammengestellten Schriften zur deutschen Sprache und Literatur fängt mit einem Kapitel solcher…
Christoph Martin Wieland: Schriften zur deutschen Sprache und Literatur I
Ziemlich genau 11 Monate ist es her, dass ich das Grossprojekt der Lektüre von Wielands Ausgabe der Werke letzter Hand für beendet erklärt habe. Der grosse Mangel der von Christoph Martin Wieland noch selber zusammengestellten, im Original 56-bändigen Werkausgabe war mir (und ist jedem, der sie liest) sofort klar: Wieland hat darin auf einen grossen…
12’500 Seiten Wieland
Hiermit erkläre ich ein weiteres Gross-Projekt für beendet. Im Laufe des Jahres 2013 habe ich C. M. Wielands sämmtliche Werke gelesen, so, wie sie von Wieland höchstpersönlich ab 1797 bei Göschen herausgegeben und 1984 von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur bei Greno in einem Reprint wieder zugänglich gemacht wurden. Nach meiner…
Christoph Martin Wieland (XIII.)
Dieser Band enthält den ersten Teil der sog. Supplement-Bände – Bände, die Wieland bereits 1797 selber an die Ausgabe der eigentlichen Werke geheftet hat. Dieser erste Teil enhält Schriften Wielands aus der ersten Hälfte der 1750er Jahre – im Grossen und Ganzen also aus seinem Aufenthalt in Zürich. Juvenilia sind, was Juvenilia halt so sind…
Inka Kording (Hrsg.): Louise Gottsched – „mit der Feder in der Hand“. Briefe aus den Jahren 1730-1762
Ich gebe zu: Ich habe vor, bei und nach der Lektüre dieses Buchs das eine oder andere Vorurteil revidieren müssen. Vorurteile sowohl gegenüber der Gottschedin, wie ich sie bei mir immer genannt habe, wie auch gegenüber ihrem Mann. Letzterer war für mich immer nur der Vertreter einer platten Aufklärung, der zwar die deutsche Schaubühne von…
Der Schweizer und sein Deutsch
Kuno Raeber hat schon vor rund 50 Jahren (in einem seiner Essays) auf das merkwürdige Verhältnis des Schweizer zur deutschen Sprache hingewiesen. Der Schweizer nämlich beginnt, sich der deutschen Sprache (und damit der deutschen Kultur) immer mehr zu entfremden. Diese Bewegung, die Raeber schon vor 50 Jahren konstatierte, hat sich fortgesetzt, wenn auch nicht in…