David Crystal ist wahrscheinlich der berühmteste Linguist Großbritanniens, ziemlich sicher des ganzen englischen Sprachraums und deshalb – und weil nach seinen Angaben heute mehr als 50% der Menschen Englisch als Erst- oder Zweitsprache sprechen, woran zu zweifeln ich keinen Anlass sehe – der Welt. Er verdankt dies seinem unermüdlichen Einsatz vor allem für die Reputation…
Schlagwort: Cicero
Marcus Tullius Cicero, 106-43
Ralph Waldo Emerson: Tagebücher
Tagebücher sind ungefähr so individuell wie die Personen, die welche schreiben. Das gilt natürlich auch für jene, die den Weg ans Licht der Öffentlichkeit gefunden haben. Da sind jene, die in großer Regelmäßigkeit, oft wirklich täglich, geführt werden, die aber im Grunde genommen nur mehr oder minder repetitive Aufzählungen dessen sind, was der oder dem…
Peter Strauß: Ende offen
Die Ziele seines Buchs, die Gründe, warum er es geschrieben hat, führt der Autor in seinem Vorwort wie folgt an: Dieses Buch – wie jedes andere auch – baut auf dem Wissen der Menschen vor uns auf und will einen kleinen Beitrag zum nächsten Schritt unserer Weiterentwicklung leisten. „Wir sind Zwerge auf den Schultern von…
Patrick Leigh Fermor: Drei Briefe aus den Anden
Von Patrick Leigh Fermor haben wir hier schon vier Bücher vorgestellt – allesamt Reiseberichte. Vier Bücher, aber nur zwei Reisen, denn je zwei Bücher betreffen jeweils dieselbe Reise. Da ist zum einen der (Jahrzehnte später erstellte) Bericht über seine allererste Reise, die als 18-Jähriger begann und auf der er (meistens) zu Fuß von Hoek van…
Jeremy Adler: Goethe
Dieses Buch ist ursprünglich als eine kurze Biographie entstanden (so der Autor in der Vorbemerkung der deutschen Ausgabe). Das Original war für ein Publikum gedacht, dem Goethe vielleicht nur dem Namen nach bekannt war, und das eine Einführung in sein Leben und Werk suchte. (a.a.O.) Dem Namen nach bekannt müsste Goethe eigentlich allen Lesenden von…
Aristoteles: Rhetorik
Aristoteles verfasste seine Rhetorik als Vorlesungsmanuskript noch in seiner Zeit als Mitglied der Akademie, des Kreises um Platon also. Er hat sie aber auch viel später, zur Zeit seines zweiten Athenaufenthaltes, offenbar immer noch verwendet; jedenfalls ist man heute ziemlich sicher, dass die Kapitel 23 und 24 des II. Buchs erst zu dieser Zeit hinzu…
Voltaire: Candide oder Der Optimismus
War sich Voltaire dessen bewusst, dass seine reductio ad absurdum der Leibniz’schen Theodizee die (zugegeben nachgerade scholastischen) Feinheiten von dessen Argumentation grob beiseite fegte? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass das Denken Voltaires schwer zu fassen ist, weil er sich gern und meist in Bildern ausdrückte, Gleichnissen und Erzählungen. (Mir persönlich ist es…
Edward Young: Night Thoughts [Nachtgedanken]
Formal betrachtet, handelt es sich bei Edward Youngs Nachtgedanken um ein Langgedicht in Blankversen; inhaltlich gesehen, haben wir ein Lehrgedicht vor uns. Denn Edward Young will hier lehren, belehren – über Gott und die Welt, im wahrsten Sinn des Wortes. Anders als sein Kollege Lukrez kleidet er seine Belehrung allerdings in ein (zugegeben: dünnes) literarisches…
Jacob Burckhardt: Griechische Kulturgeschichte
Auch dieser Text gehört, wie die Weltgeschichtlichen Betrachtungen des gleichen Autors, zu jenen Schriften, die nach seinem Tod von seinem Neffen und Nachlassverwalter nach Jacob Oeri gefunden und – entgegen dem ausdrücklichen Auftrag des Toten – nicht vernichtet sondern postum publiziert wurden. Auch hier handelte es sich um die Vorlage zu Vorlesungen; allerdings hatte Jacob…
Jaap Mansfeld / Oliver Primavesi (Hrsg.): Die Vorsokratiker
In die Lücke, die der Verlag der Weidmannschen Buchhandlung aufgemacht hat, indem er Die Fragmente der Vorsokratiker von Hermann Diels und Walther Kranz seit den frühen 1950ern nicht mehr neu bearbeitet und so herausgegeben hat, sind unterdessen andere Verlage und andere Herausgeber vorgestoßen. Denn auch in der Altphilologie, der Textkritik und der Philosophie gibt es…