Hebel gehört zu den Autoren, die mich nun schon ein halbes Jahrhundert begleiten. Einige der Geschichten aus dem Rheinischen Hausfreund kann ich fast auswendig. Wenn ich Viel Glauben schenken will, bin ich im deutschsprachigen Raum Teil einer Minderheit. Hebel ist kaum noch bekannt; oft und gern wird er mit Hebbel verwechselt. So ist Viels Biografie…
Schlagwort: Psychoanalyse
Seelen-Zergliederung
A. K. Dewdney: Alles fauler Zauber?
Der Mathematiker A. K. Dewdney versucht Pseudowissenschaft anhand von acht ausgewählten Beispielen zu entlarven, wobei er sich u. a. auch der Psychoanalyse oder der Intelligenztests annimmt (in Verbindung mit Rassentheorien, die die Superiorität bestimmter Rassen aufgrund solcher Tests behauptet). In der Einleitung gibt er eine kurze Vorstellung davon, was denn Wissenschaft eigentlich sei und welche…
Martin Seiler, Friedrich Stadler (Hrsg.): Heinrich Gomperz, Karl Popper und die österreichische Philosophie
Dieses Buch ist eine Zusammenfassung von Beiträgen, die auf der Tagung „Heinrich Gomperz, Karl Popper und die österreichische Philosophie“, veranstaltet vom „Institut Wiener Kreis“, gehalten wurden. Mir war es vor allem um Heinrich Gomperz zu tun, der von der Philosophie weitgehend totgeschwiegen wird. Heinrich Gomperz war der Sohn des Altphilologen Theodor Gomperz, dessen dreibändige Geschichte…
Hans Wollschläger: Annäherung an den Silbernen Löwen
Lesensarten zu Karl Mays Spätwerk. Wollschläger hat sich Zeit seines Lebens, und immer mal wieder, mit Karl Mays Spätwerk auseinander gesetzt. Zusammen mit seinem zeitweiligen literarischen Mentor Arno Schmidt darf er dafür verantwortlich gemacht werden, dass May wenigstens ein bisschen, wenigstens für sein Spätwerk, heute nicht mehr als die leicht anrüchige Figur aus Kinder- und…
Gerhard Roth, Nicole Strüber: Wie das Gehirn die Seele macht
Roth und Strüber nähern sich dem, was da als Seele, Geist, Bewusstsein oder Ich bezeichnet zu werden pflegt, aus neurobiologischer Sicht: Allerdings wird die philosophische Seite dieses Problems nur in drei der insgesamt neun Kapitel erläutert bzw. gestreift. So ist das eher ein Buch für all jene, die sich mit den physiologischen Grundlagen des Gehirns…
William M. Johnston: Österreichische Kultur- und Geistesgeschichte
Ich habe dieses Buch vor vielen Jahren erstmals gelesen und mir eine gute, positive Erinnerung daran bewahrt. Nun, da Johnston ein weiteres Buch über Österreich geschrieben hat („Der österreichische Mensch“, erschienen 2009) habe ich, um mich einzustimmen, vor der Lektüre dieses Buches die sehr viel ältere „Kultur- und Geistesgeschichte“ nochmal zur Hand genommen. Und ich…
Harald Lesch / Wilhelm Vossenkuhl: Die Großen Denker. Philosophie im Dialog
Zugegeben: Ich bin das falsche Publikum für dieses Buch. Die Großen Denker hat seinen Ursprung in einer Reihe des Bayrischen Rundfunks Denker des Abendlandes, die auf Bayern Alpha gelaufen ist. Bildungsfernsehen also, hergestellt für ein Publikum interessierter Laien. Für Die Großen Denker weiss ich bereits zu viel von Philosophie. Bei vielen Kapiteln habe ich eigentlich…
Hans Henny Jahnn: Fluß ohne Ufer (Zweiter Teil: Die Niederschrift des Gustav Anias Horn nachdem er neunundvierzig Jahre alt geworden war)
Überproportional, überraschend und – unanständig: So würde ich den zweiten Teil von Hans Henny Jahnns Monumentalwerk Fluß ohne Ufer charakterisieren. Überproportional Die Niederschrift des Gustav Anias Horn nachdem er neunundvierzig Jahre alt geworden war nimmt runde 1’450 Seiten der Gesamtzahl von 2’000 Seiten ein. Da bleiben für die beiden Seitenteile des Triptychon nicht mehr viel….
Hermann Burger: Die Künstliche Mutter
Wolfram Schöllkopf, Privatdozent für neuere deutsche Literatur und Glaziologie an der Eidgenössischen Technischen Universität Zürich steht erbrechend an der Balustrade im Hauptgebäude seiner Alma Mater. Soeben hat der Dekan seinen Lehrauftrag abgewürgt, gleich wird er einen Herzinfarkt erleiden. Und überhaupt ist er chronisch krank; er leidet an – wie er es selber formuliert – Unterleibsmigräne….
Wilhelm Genazino: Falsche Jahre
D.i. Bd. 3 d. sog. “Abschaffel-Trilogie”. Wiederum schliesst Genazino nahtlos an den vorhergehenden Band an: Abschaffel steht auf dem Bahnsteig und wartet auf den Zug, der ihn an den Ort seiner Kur fahren soll. Dadurch, dass wir Abschaffels heimatliches Frankfurt verlassen, kommt sogar so etwas wie „Action“ in die Geschichte. Zwar wird Abschaffel auch am…