You Tube kennt jede Menge Kanäle, bei denen so genannte ‚Ex-Pats‘, also Ausgewanderte, ihren auswanderungs-, bzw. aus Schweizer Sicht einwanderungswilligen Landsleuten diesbezüglich Ratschläge und Tipps erteilen. Diese können rechtlicher Natur sein, finanzieller, oder auch ‚nur‘ bei der Bewältigung des Alltags in der Schweiz helfen. Zumindest gegenüber Deutschen (die meisten ‚Ex-Pats‘ in der Schweiz stammen aus…
Schlagwort: Feuilleton
Kulturteil einer Zeitung
Nicole Seifert: »Einige Herren sagten etwas dazu«. Die Autorinnen der Gruppe 47
Hans Werner Richter war Spiritus Rector und Kopf jener Gruppe von Schriftsteller:innen, die sich 1947 zum ersten Mal traf und dann auch diese Jahreszahl im Namen beibehielt, also der „Gruppe 47“. („Gruppe“ deshalb, weil es nie festgeschriebene Statuten gab oder gar eine Eintragung als Verein, man war und wollte bleiben eine lose Gruppe.) Richter lud…
Wolf von Niebelschütz: Ein Geisterfrühstück
Wolf von Niebelschütz’ Namen zu kennen, bedeutet, sich auch einmal auf weniger befahrene Geleise der deutschen Literatur gewagt zu haben. Dass es sich um ein Nebengeleis handelt, liegt wiederum weniger an der Tatsache, dass Niebelschütz verhältnismäßig jung starb (mit gerade mal 47 Jahren). Die beiden Romane, die er zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht hatte, Der blaue…
Allan Janik / Stephen Toulmin: Wittgensteins Wien
Wittgenstein’s Vienna erschien 1973 zum ersten Mal bei Simon & Schuster in New York. 1984 erschien im Carl Hanser Verlag dann die deutsche Version (Übersetzer und Bearbeiter: Reinhard Merkel). Nicht nur Merkel sondern auch die beiden Autoren haben für die deutsche Version Änderungen durchgeführt. Sie sind nicht substantiell, will sagen: betreffen in keiner Weise den…
Heinrich Böll: Doktor Murkes gesammeltes Schweigen
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs standen die Kunstschaffenden in Deutschland im Grunde genommen vor einer grünen Wiese. Man könnte auch sagen: vor einem Trümmerfeld. Weshalb denn in der Literatur als erste neue Richtung das entstand, was man später ‚Trümmerliteratur‘ nennen sollte: Geschichten vom Leben kurz nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs, Geschichten vor allem…
Charles-Augustin Sainte-Beuve: Menschen des XVIII. Jahrhunderts
Nietzsche höchstpersönlich hat die vorliegende Übertragung von Essays des französischen Star-Kritikers Charles-Augustin Sainte-Beuve ins Deutsche angeregt. Das Buch erschien zuerst 1880 im Verlag von Ernst Schmeitzer in Chemnitz. Auf Grund seiner Entstehungsgeschichte wirft es jede Menge Fragen auf, denn es muss auf verschiedenen Ebenen gelesen werden. Wobei das Wort ‚Ebene‘ im Grunde genommen falsch ist;…
Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt
David Crystal’s gerade erst besprochenes Buch The Stories of English mit seinen von Zeit zu Zeit abgeschossenen Pfeilen gegen jene (meist selbst ernannten) Sprach- und Stilpäpste, die unter einem dünnen und nicht wirklich gerechtfertigten ästhetischen Vorwand („ist schön / ist nicht elegant“ etc.) eine ebenso wenig gerechtfertigte Sprachnorm propagieren, hat mich daran erinnert, dass ich…
Blog, der (auch das):
Für einmal bin ich pünktlich zur Party. Es handelt sich aber auch um unsere eigene Geburtstagsfeier … Heute vor 10 Jahren nämlich, am 17. Oktober 2011, haben wir mit drei Beiträgen (je einem zu Jean Paul, zu Walt Whitman und zu Dylan Thomas) den Blog von litteratur.ch zum Leben erweckt. Die Webseite selber (nämlich das…
Alfred Gall: Stanisław Lem. Leben in der Zukunft
Außerhalb seiner Heimat Polen ist es wohl der deutsche Sprachraum, in dem der Science-Fiction-Autor Stanisław Lem am bekanntesten ist. Schon sehr früh gab es – zunächst in der DDR, später auch in der BRD (und oft dann sogar dort früher als im sozialistischen Bruderland Polens, weil der spätere Lem von der staatlichen Zensur zunehmend kritisch…
Peter Handke: Die morawische Nacht
Handke und der Nobelpreis für Literatur 2019 Jede Besprechung eines Buchs von Peter Handke muss heute wohl mit einem Schwenker hin zur Verleihung des Nobelpreises für Literatur an diesen Autor beginnen. Insbesondere, wenn sie – wie in meinem Fall – tatsächlich dem Umstand geschuldet ist, dass das Buch nur gelesen wurde, weil seinem Autor dieser…