In Band 4 der Herder’schen Briefe hatten wir gesehen, wie Herder nach Weimar umgezogen war und sich dort langsam einlebte. Wir hatten uns auch gefragt, ob er Weimar als vorübergehende Station in seinem Leben betrachtete, dorthin also vor allem gezogen war, um aus der für ihn immer unangenehmeren Situation in Bückeburg wegzukommen, oder ob er…
Schlagwort: Luise Justine Mejer
1746-1786
Ingeborg Bachmann / Max Frisch: »Wir haben es nicht gut gemacht.«
Gut editierte und gut kommentierte Ausgaben von Briefwechseln, pflege ich jeweils zu sagen, können eine Biografie ersetzen. Dass ich dabei in erster Linie an Gesamtausgaben von Briefen eines Autors / einer Autorin denke, versteht sich hoffentlich von selbst. Der Briefwechsel nur von zwei Briefpartnern kann zwar eine ähnliche Funktion erfüllen, ist aber problematischer, insbesondere, wenn…
Friedrich Heinrich Jacobi: Romane I – Eduard Allwill
Unter dem Titel Eduard Allwill veröffentlichen die Herausgeber der Kritischen Ausgabe von Jacobis Werken zwei Fassungen desselben Textes: Eduard Allwills Papiere von 1776 und Eduard Allwills Briefsammlung von 1792, denen sie jeweils Varianten zuzählen. Die erste Fassung, mit einem (anonymen) Zitat von Goethe einsetzend, Lavater und Shaftesbury zitierend, orientiert sich in Stil und Inhalt stark…
Gottfried August Bürger: Briefwechsel. Band II: 1777 – 1779
Armer Bürger! Da hatte er eine, wie er dachte, blendende Idee. Nachdem sein Freund Voss sich vor ein paar Jahren mit Dieterich in Göttingen, dem Verleger des nach dieser Stadt benannten Musenalmanachs, überworfen und einen eigenen Musenalmanach auf die Beine gestellt hatte, hatte ein anderer Freund Bürgers, Goeckingk, die Redaktion des Göttinger Musenalmanachs übernommen. Anders…
Heinrich Christian Boie / Luise Justine Mejer: Briefwechsel 1776 – 1786. Band 4: Kommentar
Ich habe schon bei der Vorstellung des ersten Bands dieses Briefwechsels mein Bedauern darüber ausgedrückt, dass der Wallstein-Verlag in dieser Edition von seinem gewohnten Konzept abgewichen ist und für einmal die Anmerkungen zu jeden einzelnen Brief in einen separaten Band verbannt hat. Briefe, liebe Verleger, liebe Herausgeber, sind ja meist nicht Abhandlungen, die sich über…
Heinrich Christian Boie / Luise Justine Mejer: Briefwechsel 1776 – 1786. Band 3: Juli 1784 – Juli 1786
Weisst Du, geneigter Leser, geneigte Leserin, was ein Küßenbüren ist? Ich wusste es bis vor kurzem nicht. Ich vermutete zwar, wie sich herausstellte, das Richtige; aber nachdem das Wort zum wiederholten Mal im Briefwechsel zwischen den beiden Verlobten Boie und Mejer aufgetaucht war, wollte ich ganz sicher sein. Doch mein Universalauskunftsmittel, Freund Google, liess mich…
Heinrich Christian Boie / Luise Justine Mejer: Briefwechsel 1776 – 1786. Band 2: Juli 1782 – Juni 1784
In den zwei Jahren, die dieser Band des Briefwechsels von Boie und Mejer umfasst, geschieht so einiges. Vor allem drei Grossereignisse sind hervorzuheben – bei einem davon sind Boie nur passiv und Mejer eigentlich gar nicht betroffen, es wird von aussen an sie herangetragen; beim zweiten sind allerdings beide betroffen, es ist auch sozusagen hausgemacht;…
Heinrich Christian Boie / Luise Justine Mejer: Briefwechsel 1776 – 1786. Band 1: Juni 1776 – Juni 1782
Beide stammten sie aus sog. ‚hübscher‘ Familie. Die ‚hübschen Familien‘ bildeten im 18. und frühen 19. Jahrhundert in Kurhannover und im Königreich Hannover den zweiten Stand der Ständegesellschaft. Unter der regierenden Aristokratie waren sie eine Art Beamtenadel, allerdings auf bürgerlicher Basis. Ähnlich aber wie die Aristokratie achteten diese bei Hofe zugelassenen Familien darauf, unter sich…