Sarah Bakewell: Wie soll ich leben? oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig Antworten

Von Sarah Bakewell haben wir hier schon ein paar Mal Bücher vorgestellt: Ihr Buch über die französischen Existenzialisten (v.a. Sartre und Beauvoir) gleich zwei Mal – einmal besprochen von scheichsbeutel, das andere Mal von mir. Und auch das vorliegende Buch über Montaigne hat scheichsbeutel ausführlich rezensiert. Dass ich es hier noch einmal tue, hat seinen…

James Boswell: Dr. Samuel Johnson. Leben und Meinungen

Wenn man im deutschen Sprachraum über Boswell und Johnson spricht, ist ein Vergleich mit dem deutschen Paar Eckermann und Goethe fast unvermeidlich. Tatsächlich gibt es einige Parallelen: In beiden Fällen haben wir einen älteren berühmten Schriftsteller vor uns und einen jüngeren Verehrer. Boswell wie Eckermann waren beide nicht frei von eigenen literarischen Ambitionen, beide aber…

Thomas De Quincey: Confessions of an English Opium-Eater

Gelesen in der für eine Ausgabe seiner Gesammelten Werke 1856 von De Quincey selber tiefgreifend überarbeiteten Version – was, wie sich im Nachhinein herausstellte, ein Fehler war. Als Entschuldigung kann ich nur angeben, dass ich das Buch noch im letzten Jahrtausend auf einem Grabbeltisch einer Buchhandlung in York gefunden habe, zusammen mit einer ganzen Menge…

Edgar Allan Poe: The Murders in the Rue Morgue

Mit dieser Kurzgeschichte hat Poe die Ära des modernen Kriminalromans eingeläutet. Hier finden wir zum ersten Mal in der Geschichte der Literatur den außergewöhnlich begabten Detektiv, der mittels eben dieser außergewöhnlichen Begabung in der Lage ist, auch unlösbar scheinende Fälle zu klären. Ja, wir finden zum ersten Mal überhaupt auch die unlösbar scheinenden Fälle. Die…

Pierre Bayle: Historisches und kritisches Wörterbuch [Dictionnaire historique et critique]

Rationalismus? Skeptizismus? Oder doch Fideismus? Auch nach beinahe 700 Seiten Lektüre im Historischen und kritischen Wörterbuch von Pierre Bayle wüsste ich nicht, welches ‚System‘ ich dem Autor zuordnen sollte, wenn es denn nur ein einziges sein dürfte. Denn Bayle scheint gar fürchterlich zu schwanken. Dabei galt Bayle schon sehr rasch als früher Aufklärer. Vor allem…

Sir Thomas Browne: Religio Medici

Der Engländer Thomas Browne (1605-1682)  ist im deutschsprachigen Raum relativ unbekannt. Jedenfalls habe ich ihn noch so kürzlich wie 1995 (in den Anmerkungen zu C. S. Peirce: Religionsphilosophische Schriften, ed. Hermann Deuser) und bei einem renommierten Verlag (Felix Meiner) verwechselt gefunden mit dem viel späteren (1778-1820) schottischen Philosophen Thomas Brown, einem Kritiker der Evolutionstheorie, wie…

Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 2. Band: Zweites Buch: Entdeckung der Natur und des Menschen – Lachende Zweifler – Niederlande, England

Auch Band 2 hätte wohl besser anders geheissen, z.B. „Der Nährboden, aus dem der europäische Atheismus entstehen konnte“ – denn Atheisten finden wir immer noch kaum in der Epoche vom ausgehenden Humanismus bis zur frühen Aufklärung. Mauthner hilft sich dadurch, dass er auch dieses Mal den Pantheismus zum Krypto-Atheismus erklärt, indem er in der Formel…

Autumn

Anthologien sind mein Ding nicht: Ich kaufe oder lese selten welche. Diese hier wurde als eine Art Treueprämie meiner vorletzten Bestellung bei der Folio Society beigelegt – der vorvorletzten übrigens auch. Geschenktem Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul, und ich hätte es wohl auch nicht getan, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass die…