Saul Friedländer: Proust lesen

Proust lesen: Das heißt vor allem, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit lesen. Proust lesen heißt für Friedländer aber auch: In Proust lesen, nämlich – um es pathetisch auszudrücken – in Prousts Seele lesen. Denn Friedländer will nicht nur Prousts Großroman verstehen, er will auch und vor allem Proust selber verstehen. Dazu unterscheidet er…

George Sand: Ein Winter auf Mallorca [Un hiver au midi de l’Europe]

Eigentlich hatte sie sich das ein wenig anders vorgestellt. Eigentlich nämlich wollte sie sich mit ihren beiden Kindern für die nächsten zwei oder drei Jahre irgendwo im Süden Europas aufhalten. Dort, im milden Klima des Mittelmeers, sollte einerseits der Sohn von seinem Rheuma geheilt werden; andererseits erhoffte sie für sich selber Abstand vom Stress und…

Linus Giese: Ich bin Linus

„Ich bin Linus.“ – Was für die meisten von uns ein völlig normaler Alltagssatz ist, den wir unter Umständen mehrmals täglich so verwenden, wenn wir uns irgendwo vorstellen (natürlich mit dem jeweils eigenen Namen), und bei dem wir uns wenig bis gar nichts denken, stellte für Linus Giese im Oktober 2017 ein richtiggehend kathartisches Ereignis…

Xenophon: Cyri Anabasis – Der Zug der Zehntausend

Welcher Dämon den Athener Xenophon gepackt haben könnte, als er beschloss, als eine Art Beobachter oder Kriegsberichterstatter an einem persischen Bürgerkrieg teilzunehmen, und dies in Begleitung von rund 12’000 griechischen Söldnern, wissen wir nicht. Über seine Motivation zur Teilnahme verliert Xenophon kein Wort. Er spricht davon, dass er sich dessen bewusst war, dass ihm eine…

Walter Hasenclever: Gedichte / Dramen / Prosa

N° 8 in derselben Reihe, in der die gerade erst hier vorgestellte Auswahl aus den Werken Ernst Tollers erschienen ist. Datum: Januar 1964. Ebenfalls nur eine Auswahl-Ausgabe. Ähnlicher Aufbau auch wie die Toller-Ausgabe. Anders ist aber Folgendes: Zum einen wird hier ein verantwortlicher Herausgeber genannt, nämlich Kurt Pinthus. Zum andern ist es wohl diesem Herausgeber…

Ernst Toller: Prosa / Briefe / Dramen / Gedichte

Im Oktober 1961 erschien diese Auswahl aus den Texten Ernst Tollers beim Rowohlt-Verlag, ohne Ortsangabe. Sie war Teil einer Reihe namens Rowohlt Paperback, genauer gesagt deren N° 1 (was aber nur aus einer kleinen Nummer auf dem Buchrücken ersichtlich ist). Ein bisschen größer als der Standard der rororo-Taschenbücher, in etwa Oktav. Es zeichnet kein Herausgeber…

Ngũgĩ wa Thiong’o: Träume in den Zeiten des Krieges

Ngũgĩ wa Thiong’o ist Jahrgang 1938: 25 Jahre nach seiner Geburt wurde Kenia aus der Kolonialherrschaft entlassen. Und so sind die hier dargestellten ersten 15(?) Lebensjahre die Schilderung eines damals selbstverständlich anmutenden Systems der Rassentrennung, der Unterdrückung der Einheimischen, die bestenfalls als billige Arbeitskräfte angesehen wurden (es gab sogar Bestrebungen, nur die kräftigen Babys der…

Richard Katz: Spaß mit Hunden

Trotz des Umstands, dass Richard Katz von Berufs wegen sehr viel unterwegs war, hat er praktisch sein Leben lang immer tierische Begleiter in Form eines oder mehrerer Hunde um sich gehabt. Von diesen seinen Begleitern erzählt er im vorliegenden Büchlein. Das Büchlein soll bewusst „heiter“ sein, worauf schon das Wörtchen „Spaß“ im Titel hinweist. Katz…

Herbstbott der Gottfried Keller-Gesellschaft Zürich

Eine Veranstaltung im Rahmen des Literaturfestivals «Zürich liest ’19». Einige mögen sich vielleicht erinnern: Schon vor drei Jahren war ich am „Herbstbott“ der Gottfried Keller-Gesellschaft in Zürich. Einiges scheint in jedem Jahr gleich zu bleiben. So kann ich auch dieses Jahr nur wiederholen, was ich damals schrieb: Es erschienen recht viele Leute, die meisten davon…