Stellvertretend auch für die anderen beiden Kommentar-Bände zu Herders Briefen soll hier kurz der erste, für die Bände 1-3 erstellte, vorgestellt werden. Neben neu aufgefundenen Briefen bzw. wieder gefundenen Textgrundlagen ist das Ziel der Kommentar-Bände, einen Zeilenkommentar zu liefern, der gemäß dem Bearbeiter Günter Arnold vor allem Folgendes liefern soll:
[…] nach Möglichkeit zusätzliche biografische Informationen, [zu] entstehungsgeschichtliche[n] Zusammenhänge[n], literar- und kulturgeschichtliche[n] Sachverhalte[n], philosophische[n] und theologische[n] Probleme[n] […]. Hinzu kommen Worterklärungen, vor allem bei Bedeutungswandel und metaphorischen Verwendungen, Dialektwörtern [etc.] Zitate und Anspielungen auf solche werden nachgewiesen.
Dazu werden die wesentlichen Stellen aus den jeweiligen Gegenbriefen zitiert, da aktuell (i.e.: 2001) eine Edition sämtlicher überlieferter Briefe an Herder aufgeschoben sei.
Nun habe ich nicht über 660 Seiten klein und oft auch kursiv gedruckten Text durchgelesen. Stichproben scheinen mir den Anspruch des Bearbeiters zu erfüllen und ein solcher Kommentar-Band ist auf jeden Fall wichtig und anstrebenswert.
(Nebenbei – und das nun nicht stellvertretend für die anderen Kommentar-Bände – habe ich in meinem Exemplar auch eine Fotokopie eines Briefs des Bearbeiters – von dem ich auf die Schnelle nur herausgefunden habe, dass er auch an der Herausgabe der 18-bändigen Herder-Ausgabe im Klassiker Verlag beteiligt war – wohl an eine Vorbesitzerin der Brief-Edition, in der er sich unter anderen – gesundheitlichen – Klagen auch über die Situation der Literaturwissenschaft im Speziellen – also seine eigene berufliche Situation – beklagt, sowie über die allgemeine Situation der Geisteswissenschaften an den Universitäten, die zur Zeit der DDR noch besser gewesen sei.)
Johann Gottfried Herder: Briefe. Elfter Band. Kommentar zu den Bänden 1-3. Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 2001