Nathalie Schmid: Ein anderes Wort für einverstanden

Wir dürfen die Schweizer Schriftstellerin Nathalie Schmid auf keinen Fall verwechseln mit der gleichnamigen Frau, die als Medium & Heilerin im Internet u.a. Fernhealing [sic!] und Jenseitskontakte anbietet. Unsere Nathalie Schmid hier ist sehr wohl und sehr gut geerdet – man kann das auch als Lyrikerin nämlich durchaus sein … Vor mir liegt Nathalie Schmids…

J. M. R. Lenz: Pandaemonium Germanicum

Sie waren schon eine Bande frecher Jungs, die Stürmer und Dränger, als sie – so um 1775 herum – begannen, die deutsche Literatur aufzumischen. Es ist durchaus gerechtfertigt, dass wir in der Geschichte der deutschen Literatur diese Epoche separat aufführen, als eine Art Zwischenstufe, welche Aufklärung und Empfindsamkeit, die ablaufende Zeit, verbinden sollte mit der…

Joachim Ringelnatz: Kuttel Daddeldu oder Das schlüpfrige Leid

Joachim Ringelnatz kennen alle, aber kennen alle Joachim Ringelnatz? Damit meine ich nicht die hinter dem Pseudonym „Joachim Ringelnatz“ steckende Person des Hans Gustav Bötticher noch überhaupt das Privatleben dieses Mannes. Ich meine Folgendes: Mir jedenfalls geht es seit Jahren so, dass ich immer mal wieder an diesen Lyriker und seine Gedichte erinnert werde, auch…

Christian Fürchtegott Gellert: Leben der schwedischen Gräfin G***

Romane wie diesen kann man heutzutage gar nicht mehr schreiben. Also … schreiben kann man so etwas natürlich schon noch, aber man wird kein Publikum mehr finden. Die dahinter stehende Poetologie und Ethik stammte aus England, wo sie ungefähr fünfzig Jahre vor Gellert schon Mode gewesen war. Die deutsche Literatur war hier einmal mehr die…

Marshall Sahlins: Neue Wissenschaft des verwunschenen Universums. Eine Anthropologie fast der gesamten Menschheit (abgebrochen)

Die Anthropologie ist eine jener Wissenschaften, in der die Fehden der unterschiedlichen Schulen mit besonderer Vehemenz ausgetragen werden. Und so ist es nicht verwunderlich, dass etwa Sahlins nach der Wahl von Napoleon Chagnon aus der National Academy of Sciences ausgetreten ist: Chagnon hat ein sehr bekanntes Buch über die Yanomami, einen kriegerischen Stamm des Amazonasgebietes…

Klaus-Werner Haupt: Bertuch. Weltbürger & Visionär

Gefragt nach den Protagonisten der deutschen Klassik, werden einem Goethe in den Sinn kommen, und Schiller natürlich. Dann wahrscheinlich noch Herder. Schon weniger wahrscheinlich Wieland. Wilhelm von Humboldt habe ich auch schon nennen gehört – als Gesprächspartner vor allem Schillers, in Zusammenhang mit Fragen der klassischen Ästhetik. So habe ich damals, vor unterdessen mehr als…

Sylvana Freyberg / Alexandra Dickmann / Jaewon Nielbock-Yoon (Hrsg.): Die Sterne leuchten am Erdenhimmel

Mit der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an die südkoreanische Autorin Han Kang ist Mitteleuropa wohl im Allgemeinen auf die südkoreanische Literatur aufmerksam geworden. Man hat realisiert, dass aus jener Gegend nicht nur der oft seelenlose K-Pop stammt. So rückten auch anderes Genres als nur ‚Hochgebirgsliteratur‘ in den Fokus europäischer (oder hier genauer: deutscher) Verlage….

Yanick Lahens: Mondbad [Bain de lune]

Yannick ist für meine Ohren eigentlich ein männlicher Vorname; Yannick Lahens allerdings ist eine haitianische Schriftstellerin. Geboren 1953, Studium der Literaturwissenschaft in Paris, Dozentin für Literatur an der École Normale Supérieure in Port-au-Prince (der Hauptstadt Haitis, wo sie auch aufgewachsen ist – mit „École Normale Supérieure“ werden in Frankreich und seinen ehemaligen Kolonien Ausbildungsstätten auf…

Douglas Rushkoff: Survival of the Richest

Rushkoffs Vorwort zu diesem Buch über eine an ihn ergangene Einladung von Superreichen, die an ihren abgelegenen und/oder unterirdischen Bunkeranlagen planen, arbeiten und von ihm Empfehlungen haben wollten: Bezüglich der möglicherweise auftauchenden Schwierigkeiten nach dem großen Supergau (worin immer der dann auch bestanden haben mag) – etwa mit dem Bewachungspersonal, das sich als nur eingeschränkt…

Stanley M. Burstein: Antike global

Bursteins Buch ist ein Beispiel dafür, dass zumindest zum Schluss sogar die einstmals grundsolide Wissenschaftliche Buchgesellschaft weniger Brauchbares im Angebot hatte. Denn das Buch stammt bereits aus der Zeit, als eine neue Geschäftsführung versuchte, die WBG (die jetzt auch nicht mehr WBG hieß sondern WBG-Wissenverbindet) von einem Fachbuchverlag zu einem Sachbuchverlag umzupolen – sprich: populärwissenschaftliche…