Der Beiband zu Ferdinand Benekes Tagebüchern unterscheidet sich schon optisch von den eigentlichen Tagebüchern: Broschur statt Leinen und weisser Buchrücken statt roter. Dieser Beiband ist mehr als das übliche Personenverzeichnis (hat es auch) oder gar die übliche Auflösung von rätselhaften Stellen und idiosynkratischen Abkürzungen (hat es auch). Dieser Beiband ist in Tat und Wahrheit ein…
Schlagwort: Jean Paul
eig. Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825
Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. I/3: 1799-1801
Band 3 der ersten Abteilung ist der bei weitem umfangreichste (fast 700 Seiten), was vor allem dem Jahr 1801 zu verdanken ist, das über die Hälfte des Bandes einnimmt. 1801 ist ein ereignisreiches Jahr im Leben des Ferdinand Beneke. Beruflich ist er mittlerweilen einigermassen arrivierter Bürger Hamburgs, mit einer nicht schlecht gehenden Rechtsanwalts-Praxis und diversen…
Die Horen. Jahrgang 1795. Eilftes Stück
Zum einen hat Schiller Die Horen sicher gegründet, weil er sich ein relativ hohes und sicheres Zusatzeinkommen bei relativ geringem Aufwand erhoffte. Zum andern aber brauchte er ein eigenes Sprachrohr. So wundert es nicht, wenn in der elften Ausgabe des Jahres 1795 sehr viel von Schiller selber stammt, der im übrigen in dieser Nummer Die…
Georg Büchner: Leonce und Lena
Georg Büchners Œuvre ist äusserst schmal. (Seine Werke und Briefe füllen gerade mal einen Band, 800+ Seiten, in der Hanser-Ausgabe, die ich besitze. Und davon sind rund ein Drittel Anmerkungen.) Und von diesem schmalen Œuvre ist das Drama Leonce und Lena eines der schmalsten Teile – es umfasst in meiner Ausgabe knappe 40 Seiten. Es hat…
Wir feiern unseren 2. und Georg Büchners 200. Geburtstag
Nein, es war keineswegs Absicht, dass wir 2011 den Starttermin unseres Blogs auf Büchners Geburtstag legten. (Eigentlich war es ja auch nie unsere Absicht, einen Blog ins Leben zu rufen…) Beginnen wir – die Gesetze der Höflichkeit missachtend – mit uns. Das zweite Jahr unseres Blogs hat die Akzentuierungen des ersten Jahrs weiter fortgesetzt. Schon…
Zu viel Lichtenberg gelesen?
Da hat wohl einer zu viel Lichtenberg gelesen in letzter Zeit… Und Jean Paul… Im Ernst: Gesine von Prittwitz hatte mich spontan eingeladen zum Thema „Buchhandel heute“ (im weitesten Sinn, die Umschreibung stammt nun von mir) einen Gastbeitrag in ihrem Blog „SteglitzMind“ zu schreiben, wo wir ja vor einiger Zeit vorgestellt wurden. Wohl infolge der…
»Wenn ich könnte, so möcht‘ ich, was noch kein Autor konnte und kann, alle meine Gedanken nach dem Tod der Welt gegeben wissen: kein Einfall sollte untergehen.« (Jean Paul: Vita-Buch, 1809)
Der das hier wünscht würde heute, wenn so etwas menschenmöglich wäre, 250 Jahre alt. Seine Geburt beschreibt er es in seiner Selberlebensbeschreibung wie folgt: Es war im Jahr 1763, wo der Hubertsburger Friede zur Welt kam und gegenwärtiger Professor der Geschichte von sich; – und zwar in dem Monate, wo mit ihm noch die gelbe…
Carl Julius Weber’s Demokritos oder hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen. Neu durchgesehene und mit bedeutend mehr Erläuterungen und Uebersetzungen ergänzte Ausgabe, nebst einem Fragment aus des Verfassers Leben
Uff! Ein Monster! Carl Julius Weber (1767-1832) war zu Lebzeiten und auch noch nach seinem Tode ein recht fleissig gelesener Autor. Seine bekanntesten Werke sind Deutschland, oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen und eben der hier gelesene Demokritos. Heute wird nur noch eine Auswahl aus dem Demokritos gedruckt, wenn überhaupt, aber noch gegen Ende…
1 Jahr Blog auf litteratur.ch
Es ist vollbracht. Heute vor einem Jahr startete – rund 2 Jahre nach dem Forum, und nachdem wir lange nach Möglichkeiten gesucht haben – dieses Blog (dieser Blog?) auf litteratur.ch. Am 17. Oktober 2011 erstellten wir die ersten Artikel: Zu Jean Pauls Unsichtbarer Loge und dem Schulmeisterlein Wutz, zu Walt Whitmans Leaves of Grass und…
Wein
„Haben Sie auch trockenen Wein? Wir trinken nämlich nur trockenen!“ – mit diesen Worten (mit starkem norddeutschen Akzent gesprochen) hat mich gestern eine ältere Dame mit ihrem Mann im Schlepptau aus meiner Meditiation über den Abgang eines sardinischen Weissweins geschreckt. Ich war auf einen Sprung an der lokalen Weinmesse, um die Weine der beiden Gastinseln,…