Philipp Möller: Gottlos glücklich

Nachdem ich gerade eben mit einem ganz fürchterlichen, atheistischen (? – ich hatte da meine Zweifel …) Machwerk konfrontiert war, bin ich froh, dem vorliegenden Buch Positives abgewinnen zu können. Allerdings – wer sich mit der Thematik ein wenig auseinandergesetzt hat, wird hier auf nicht viel Neues stoßen (was kein Vorwurf an den Autor sein…

Paul Lendvai: Orbáns Ungarn

Paul Lendvai ist ein österreichischer Journalist mit ungarischen Wurzeln, der 1956 beim Ungarnaufstand unter jenen 200 000 Flüchtlingen war, die es über die Grenze in den Westen schafften. Er gilt als profunder Kenner der politischen Verhältnisse der ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten und war jahrelang beim ORF Leiter der Osteuropa-Redaktion; 2010 wurde er mit Vorwürfen konfrontiert, dass er…

François-René de Chateaubriand: Atala

Atala wurde dieses Jahr vom Dörlemann-Verlag in der Übersetzung von Cornelia Hasting einem breiteren deutschen Lesepublikum wieder in Erinnerung gerufen. Das ist sehr verdienstvoll. Der kleine Roman erschien 1802 zum ersten Mal, geht nun also langsam auf seinen 250. Geburtstag zu. Wie bei einer verstaubten und mit Spinnweben überzogenen Flasche Wein, die man im Keller…

Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. Band I

Ich habe mich über dieses erste Buch hier schon ausführlich geäußert, verweise außerdem auf Sandhofers Besprechung und füge nur einige, mir wichtig erscheinende Bemerkungen hinzu, die sich vor allem wieder aus dem Gegensatz zu der – m. E. grundfalschen Ansicht Schröders – ergeben: Der nämlich der Vernunft für die atheistischen Bestrebungen eine höchst untergeordnete, wenn…

Gerhard Czermak: Problemfall Religion

Der Untertitel des Buches spiegelt seinen Inhalt genau wider: Es ist ein Nachschlagewerk für Religions- und Kirchenkritik, entsprechend strukturiert in übersichtliche Kapitel und versucht einen historisch-kriitischen Überblick zu geben. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den christlichen Religionen, den anderen Weltreligionen werden einzelne kurze Abschnitte gewidmet. Und das alles ist gut und kompetent gemacht: Czermak verfällt…

Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande. 3. Band: Drittes Buch (1. bis 11. Abschnitt): Aufklärung in Frankreich und in Deutschland – Die große Revolution

Für Mauthner ist die Geschichte des Atheismus eine Sammlung von Geschichten atheistischer Persönlichkeiten; und er hat so seine Lieblinge und seine Bêtes noires. Ersteres wie letzteres teilt er mit praktisch allen Philosophiegeschichten seiner Zeit. Mauthner ist allerdings ein Amateur und zelebriert seine Parteilichkeit nachgerade. (Wenn er übrigens den professionellen Philosophiegeschichtsschreibern vorwirft, dass da einer vom…

François-René de Chateaubriand: Memoirs from beyond the Tomb [Mémoires d’outre-tombe]

François-René de Chateaubriand hat nicht nur das gleichnamige Schnitzel erfunden. Er ist es auch, der der literarischen Bewegung der Romantik in Frankreich zum Durchbruch verhilft – dies vor allem mit seinem Roman Atala von 1801, der Geschichte einer jungen Halbindianerin, die in einen Konflikt zwischen ihrer Liebe und ihrer Keuschheit gerät. (Den sie löst, indem…

Hubert Schleichert: Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren

Der Titel ließ mich vermuten, dass es sich hier um eine der zahlreichen, mehr oder weniger gelungenen Polemiken handeln würde: Und damit um ein Buch, das – wenn man auch den meisten Aussagen uneingeschränkt zustimmen kann – dann doch ein wenig langweilt. Das allerdings war ein Irrtum: Hier handelt es sich um ein wirklich brilliantes,…

Sabatina James: Scharia in Deutschland

Die Autorin kam im Alter von 10 Jahren aus Pakistan in den Westen und sollte mit 17 an ihren Cousin zwangsverheiratet werden. Sie konnte sich dem widersetzen, brach mit ihrer Familie (die das Todesurteil über sie fällte, weshalb sie seither an einem unbekannten Ort lebt) und hat mit Büchern zu ihrer Lebensgeschichte einigen Erfolg erzielt….

Hans Wollschläger Lesebuch

Nylands kleine Westfälische Bibliothek 57. Wollschläger ist in Herford zur Welt gekommen, war also gebürtiger Westfale – Grund genug offenbar für die Herausgeber der Reihe, ihm nach oder neben einem Althaus, einem Huelsenbeck oder einer Droste-Hülshoff darin einen Platz zu gewähren. Ähnlich kontingent wie das Kriterium, dank dessen es Wollschläger in die Reihe geschafft hat,…