Oliver Sacks: Der Strom des Bewusstseins

Sacks wurde mit zahlreichen Bänden über verschiedene Fallgeschichten aus seiner neurologischen Praxis bekannt („Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“; „Der Tag, an dem mein Bein fortging“ etc.). Das vorliegende Buch wurde posthum herausgegeben (Sacks starb 2015 an den Folgen von Leberkrebs) und es knüpft in Teilen an die anekdotisch gestalteten und sehr…

Kurt Bayertz: Der aufrechte Gang

Lachen, Denken, Sozialverhalten und vieles mehr: Das Spezifische des Menschen wird allerorten gesucht. Und während wir uns biologisch grosso modo kaum von unseren Artverwandten unterscheiden, ist da doch das Merkmal des aufrechten Ganges, das ein Kriterium der Menschwerdung darstellen könnte. Aber so ganz sicher ist das dann auch nicht. Bayertz beginnt seine Suche nach Hinweisen…

Julian Huxley (Hrsg.): Der evolutionäre Humanismus

Das Buch enthält 10 Aufsätze von Wissenschaftlern und Philosophen zum „evolutionären Humanismus“ als auch das berühmte Manifest von Julian Huxley zu den „Grundgedanken des evolutionären Humanismus“. Erschienen ist der Sammelband 1964 und damit ist das Hauptproblem bereits angesprochen: Fast alle Beiträge nehmen sich ein wenig betulich aus, immer wieder wird von der „Vervollkommnung“ des Menschen…

Jared Diamond: Krise. Wie Nationen sich erneuern können.

Ich glaube alle Bücher von Diamond gelesen zu haben und es gab kein einziges, das ich nicht geschätzt hätte ob des enormen Wissens, das er vermittelt, seiner Ideen, seiner Fähigkeit, Zusammenhänge im Leben der Völker zu analysieren – und dies alles mit einem fundierten, wissenschaftlichen Hintergrundwissen. Es ist diese Kombination aus Geschichte, Evolutionsbiologie, Anthropologie, Psychologie,…

Gerhard Vollmer: Was können wir wissen? Bd 2

Der zweite Teil dieser erkenntnistheoretischen Untersuchungen hat mich nicht in dem Maße beeindruckt wie der erste Band. Trotzdem ist auch dieses Buch äußerst lesbar, ungeheuer informativ und – was in philosophischen Belangen äußerst selten ist – es setzt sich mit der Kritik am philosophischen Weltbild der evolutionären Erkenntnistheorie, zu der sich Vollmer bekennt, auseinander. Ich…

Adam Rutherford: Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat

Der Buchtitel ließ mich nichts Gutes ahnen: Diese „Geschichten von allem und jedem“ sind meist recht unerquicklich, bestenfalls anekdotische Schullehrbücher. Aber dieses Buch hat durchgängig überrascht – klug, informativ, aktuell und strenger Wissenschaftlichkeit verpflichtet gibt es einen gelungenen Überblick über den derzeitigen Stand der Genetik, räumt mit Vorurteilen auf und zeigt, was wissenschaftliche Forschung vermag…

Svante Pääbo: Die Neandertaler und wir

Das vorliegende Buch kann als eine Art Fortsetzung dieses Buches betrachtet werden: Schmitz/Thissen enden mit der durch Svante Pääbo durchgeführten mitochondrialen Genanalyse, die spezifische Unterschiede von Homo sapiens und Homo neandertalensis nachwies. Hier nun beschreibt Pääbo den Weg, der zu einer weitgehenden Aufschlüsselung der gesamten DNA des Neandertalers führte und dessen Verwandtschaftsverhältnis zu uns zu…

Daniel C. Dennett: Von den Bakterien zu Bach – und zurück

Dennetts neuestes Buch ist eine Art Zusammenfassung (mit Neuerungen) seiner bisherigen Forschungen zum Thema Bewusstsein. Und ich kenne niemanden unter den heutigen Philosophen, der eine solche Analyse besser, eindringlicher formulieren könnte, der ähnlich geistreich und kreativ an dieses Problem herangeht bzw. mehr zu seiner Lösung beiträgt. Der Autor geht auch hier von einem naturalistischen Paradigma…

Ralf W. Schmitz, Jürgen Thissen: Neandertal: Die Geschichte geht weiter

Bücher mit paläoanthropologischen Inhalt haben eine recht kurze Halbwertszeit: Was man auch diesem Buch anmerkt. Vor allem Zeitangaben sind mit Vorsicht zu genießen und jeder weitere Fund kann bisherige Einschätzungen umstoßen. Dies ist auch hier so, allerdings erzählen die Autoren im zweiten Teil des Buches vor allem ihre eigene Forschungsgeschichte, die mit den Grabungen im…