Würde dieses Elaborat gelesen (und für klug erachtet werden) – man könnte tatsächlich von einer verdorbenen Jugend sprechen. Denn trotzdem ich meinem philosophischen Magen schon allerhand zugemutet habe, so gehört dieses Buch doch zum Dümmsten, das ich seit langer Zeit gelesen habe. Dabei beginnt das alles noch einigermaßen harmlos: Badiou erinnert an Sokrates und an…
Schlagwort: Sigmund Freud
1856-1939
A. K. Dewdney: Alles fauler Zauber?
Der Mathematiker A. K. Dewdney versucht Pseudowissenschaft anhand von acht ausgewählten Beispielen zu entlarven, wobei er sich u. a. auch der Psychoanalyse oder der Intelligenztests annimmt (in Verbindung mit Rassentheorien, die die Superiorität bestimmter Rassen aufgrund solcher Tests behauptet). In der Einleitung gibt er eine kurze Vorstellung davon, was denn Wissenschaft eigentlich sei und welche…
Midas Dekkers: Von Larven und Puppen
Ein durchgehend witziges Sachbuch zu schreiben ist ein gefährliches Unterfangen: Zumeist ist der Witz ein bescheidener und der Inhalt ein ebensolcher. Umso überraschender, dass Midas Dekkers dieses Unternehmen gelingt – auf über 300 Seiten. „Von Larven und Puppen“ ist eine Art Erziehungsratgeber aus biologischer Sicht: Dekkers vergleicht die Entwicklungsstadien von Insekten (oder Säugetieren) mit dem…
Helmut Bachmaier über den Humor und das Komische
Ich hatte neulich (zum zweiten Mal) Gelegenheit, den Dozenten für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Konstanz, Helmut Bachmaier, bei einem Vortrag zu erleben zu einem seiner Lieblingsthemen – Humor und Komik. Beide Referate Bachmaiers waren für ein Laienpublikum gedacht; beide waren demnach weniger auf die Erklärung einer Theorie ausgerichtet, sondern sollten und wollten das…
Martin Seiler, Friedrich Stadler (Hrsg.): Heinrich Gomperz, Karl Popper und die österreichische Philosophie
Dieses Buch ist eine Zusammenfassung von Beiträgen, die auf der Tagung „Heinrich Gomperz, Karl Popper und die österreichische Philosophie“, veranstaltet vom „Institut Wiener Kreis“, gehalten wurden. Mir war es vor allem um Heinrich Gomperz zu tun, der von der Philosophie weitgehend totgeschwiegen wird. Heinrich Gomperz war der Sohn des Altphilologen Theodor Gomperz, dessen dreibändige Geschichte…
Ernst Topitsch, Kurt Salamun: Ideologie
Dieses knapp 45 Jahre alte Buch hat nichts an Aktualität eingebüßt – im Gegenteil: Gerade der allerorten aufkeimende Populismus (rechter und linker Provenienz) findet hier seine theoretische Aufarbeitung, wenngleich das Buch als Reaktion auf den damals aufkeimenden Neomarxismus geschrieben wurde (wobei auch faschistische Strömungen analysiert werden, allerdings beziehen Topitsch/Salamun ihre Beispiele lieber aus dem linken…
Werner Kinnebrock: Kein Wissen ohne Glaube. Oder: Warum es unmöglich ist, nichts zu glauben
Das hat man davon, wenn man sich an der Leipziger Buchmesse als Blogger zu erkennen gibt. Ich wurde nämlich von einer netten Dame angeredet, ob sie mir nicht das neueste Buch aus ihrem Verlag für eine Rezension schicken dürfe. Ein Buch darüber, dass es unmöglich sei, nichts zu glauben. Ein evangelischer Verlag also (claudius); und…
Jeremy Rifkin: Die empathische Zivlisation (abgebrochen)
Das ist schon ein ziemlich dubioses Machwerk, dass Rifkin, ein Berater der EU als auch der US-Regierung und Vorsitzender eines Thinktank, hier abliefert: Er verquickt die unterschiedlichsten Begriffe und Theorien, um seinem Entwurf einer zukünftigen, auf Empathie fußenden Zivilisation, Ausdruck zu verleihen. Dabei setzt er sich nicht nur über Begriffskonventionen hinweg, sondern bedient sich auch…
Gerhard Roth, Nicole Strüber: Wie das Gehirn die Seele macht
Roth und Strüber nähern sich dem, was da als Seele, Geist, Bewusstsein oder Ich bezeichnet zu werden pflegt, aus neurobiologischer Sicht: Allerdings wird die philosophische Seite dieses Problems nur in drei der insgesamt neun Kapitel erläutert bzw. gestreift. So ist das eher ein Buch für all jene, die sich mit den physiologischen Grundlagen des Gehirns…
Texte zur Theorie der Komik. Hg. v. Helmut Bachmaier. RUB 17656
Nachdenken über das Komische ist bis heute eher eine Ausnahme im philosophisch-ästhetischen Diskurs. Helmut Bachmaier geht in seiner 2005 zum ersten Mal erschienenen Anthologie den Spuren dieses Nachdenkens nach. Auszüge aus wichtigen Werken werden historisch gegliedert. So fällt dem Leser rasch auf, dass es im Grunde genommen – mit Ausnahme des einzigen Jean Paul –…