An dieses Buch erinnert hat mich jener Unterhaltungskünstler, der im deutschen Fernsehen in verschiedenen Sendegefäßen einen Literaturkritiker spielt. In dieser Rolle klemmt er auch schon mal ein Buch in eine Astgabel, lässt sich das Gesicht schwarz anmalen oder kann – im ehemaligen Wohnhaus von Arno Schmidt, vor dem Schreibtisch des Autors und dessen Zettelkasten stehend…
Schlagwort: Houston Steward Chamberlain
1855-1927
Jens Malte Fischer: Karl Kraus
Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Buchpreis 2020 für das beste Sachbuch. – Wie die vor kurzem besprochene Fontane-Biografie von Rutsch ebenfalls ein Beifang meiner Bestellung der Preisträgerin des Deutschen Buchpreises bei der Büchergilde. Zum Zeitpunkt der Bestellung war es allerdings noch nicht klar, dass ich mit drei bestellten Büchern gleich zwei Buchpreis-Träger an Land ziehen sollte,…
Samuel Lublinski: Die Entstehung des Christentums aus der antiken Kultur
Curiosa In diese Abteilung meiner Bibliothek gehört vorliegendes Buch. Schon als Student las ich sehr gerne Bücher, die die Entstehung von irgendetwas aus irgendetwas anderem mehr oder weniger wissenschaftlich herleiten – sei es der Welt, sei es eines bestimmten Aspekts dieser Welt. Das können systematische Geschichtsentwürfe sein oder sonstige Versuche, Phänomene menschlichen Daseins zu erklären….
Jerneja Jezernik: Alma M. Karlin – Mit Bubikopf und Schreibmaschine um die Welt
Alma Karlin… Ich gestehe, dass ich den Namen noch nie gehört hatte (oder sofort wieder vergessen), bis ich vor kurzem in einem Verlagsprospekt auf die nun hier zu besprechende Biografie von ihr gestoßen bin. Dabei liebe ich Reiseliteratur. Karlin ist, ebenso wie der ziemlich genau um ein Jahr ältere Richard Katz, in ihrer Herkunft ein…
Edgar Zilsel: Die Geniereligion
Edgar Zilsel hat sich später noch ausführlicher mit dem Geniebegriff auseinandergesetzt und versucht, sich mit einer entsprechenden Arbeit zu habilitieren, ein Versuch, der durch den Widerstand konservativer Kreise an der Wiener Universität gescheitert ist. Das vorliegende Buch kann als Grundlage für die Habilitationsschrift bezeichnet werden, es nähert sich dem Geniebegriff nicht auf historische, sondern soziologische,…
Erhard Oeser: Die Angst vor dem Fremden. Die Wurzeln der Xenophobie
Titel und Untertitel dieses Buches sind irreführend: Auf den knapp 500 Seiten findet man keine oder so gut wie keine Hinweise auf die Wurzeln der Xenophobie, sondern – wenn denn überhaupt das Dargestellte mit Fremdenangst in Verbindung gebracht werden kann – die Auswirkungen derselben. Insofern war das Buch auch eine Enttäuschung: Weder die sozialen noch…
William M. Johnston: Österreichische Kultur- und Geistesgeschichte
Ich habe dieses Buch vor vielen Jahren erstmals gelesen und mir eine gute, positive Erinnerung daran bewahrt. Nun, da Johnston ein weiteres Buch über Österreich geschrieben hat („Der österreichische Mensch“, erschienen 2009) habe ich, um mich einzustimmen, vor der Lektüre dieses Buches die sehr viel ältere „Kultur- und Geistesgeschichte“ nochmal zur Hand genommen. Und ich…
Edgar Zilsel: Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaften. Herausgegeben von W. Krohn
Edgar Zilsel zählt zu den weniger bekannten Mitgliedern des Wiener Kreises (sogar diese Mitgliedschaft wird manchmal (zu Unrecht) in Frage gestellt). Diese mangelnde Bekanntheit ist auf mehrere Gründe zurückzuführen: Zilsel war nie an einer Universität tätig (sein Habilitationsversuch scheiterte zum einen am Klima der Wiener Universität, die keinen weiteren Empiristen wollte und metaphysisch-theologisch orientierte Kandidaten…