Gefragt, welches Buch ich als Einstieg in das Arno Schmidt-Universum vorschlagen könnte, würde ich wohl diesen Roman hier an zweiter Stelle erwähnen. Wir finden hier zwar durchaus auch Schmidt-typische Merkmale wie den am Mündlichen orientierten Sprachstil und eine eigenwillige Orthographie, aber es ist vielleicht das Buch, in dem er sich diesbezüglich am meisten zurücknimmt. Und…
Schlagwort: John Keats
1795-1821
Dorothy Parker: The Best of
Vor sechs Jahren habe ich hier das Buch New Yorker Geschichten von Dorothy Parker vorgestellt. Damals bedauerte ich, dass den Texten keinerlei Hinweis beigegeben wurde, in welchem Originalband welche Geschichte erschienen war. Der einzige Hinweis (dass es sich um die Übersetzung der von Parker noch selber zusammen gestellten Sammlung The Portable Dorothy Parker handelte) genügt…
Britische und US-amerikanische Horror-Stories von 1839 bis 2003
Weird Tales lautet der Titel des Buchs, das gerade vor mir liegt. Der Anklang an jene berühmte, zur Pulp Fiction gerechnete Zeitschrift voller Horror- und Grusel-Stories kommt nicht von ungefähr. Denn genau das haben wir vor uns: eine Sammlung von Horror-Stories durch verschiedene Jahrhunderte. Erschienen ist das Buch dieses Jahr (2024) bei der Folio Society…
Lawrence Ferlinghetti: Notizen aus Kreuz und Quer [Writing Across the Landscape]
Anlässlich seines 100. Geburtstages, den er am 24. März 2019 feiern konnte, ernannte seine Heimatstadt San Francisco dieses Datum zu einem lokalen Feiertag, dem ‚Lawrence Ferlinghetti Day‘. Diese Ehrung galt sowohl dem Dichter wie dem Maler, dem Buchhändler (und, 1953, Gründer des ‚City Lights Bookstore’ in dieser Stadt, einer Buchhandlung, die heute noch existiert) und…
John Buchan: Mr Standfast [Mr. St., oder Im Westen was Neues]
Dies ist Buchans dritter Roman mit Richard Hannay als Protagonisten. 1918 erschienen, spielt er wie sein Vorgänger Greenmantle während des Ersten Weltkriegs (während der erste Hannay-Roman, The Thirty-Nine Steps, noch unmittelbar vor dessen Ausbruch angesiedelt ist). Allen drei Romanen ist gemeinsam, dass Hannay mehr oder weniger im Dienste Seiner Majestät deutsche (Spionage-)Komplotte zunichte macht. Überhaupt…
Allan Janik / Stephen Toulmin: Wittgensteins Wien
Wittgenstein’s Vienna erschien 1973 zum ersten Mal bei Simon & Schuster in New York. 1984 erschien im Carl Hanser Verlag dann die deutsche Version (Übersetzer und Bearbeiter: Reinhard Merkel). Nicht nur Merkel sondern auch die beiden Autoren haben für die deutsche Version Änderungen durchgeführt. Sie sind nicht substantiell, will sagen: betreffen in keiner Weise den…
F. Scott Fitzgerald: Die Straße der Pfirsiche [The Cruise of the Rolling Junk] / Zelda Fitzgerald: Führen Sie Mr. und Mrs. F. zu Zimmer Nr. – [Show Mr. and Mrs. F. to Number –]
Die Straße der Pfirsiche Als Zelda und F. Scott Fitzgerald zu ihrer Reise von Connecticut nach Alabama aufbrechen, und zwar in ihrem alten Automobil, war das auf diese Distanz von rund 600 Meilen zu jener Zeit gerade noch ein Abenteuer. Die Straßen waren meist schlecht, weil nach wie vor auf Pferde und Fußgänger ausgerichtet. Die…
F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby
Mit The Great Gatsby hat F. Scott Fitzgerald den Roman des so genannten „Jazz Age“ geschrieben. Das „Jazz Age“ war denn auch die Epoche Fitzgeralds; der Begriff war schon vor ihm populär, hat dann aber endgültigen Einzug in die englische / US-amerikanische Sprache gehalten mit seiner Kurzgeschichten-Sammlung Tales of the Jazz Age. Das „Jazz Age“…
Dorothy Parker: denn mein herz ist frisch gebrochen
Im Grunde genommen verwendet Dorothy Parker die gleiche Methode wie Jane Austen, wenn es darum geht, ihre Kritik zu formulieren am Patriarchat (um einmal dieses Schlagwort zu verwenden für den ganzen Komplex an sozialen, ökonomischen und gesellschaftlichen Benachteiligungen, denen Frauen bis heute ausgesetzt sind): Sie streut eine feine Schicht von Ironie über ihre Texte. Eine…
David Crystal: The Stories of English
David Crystal ist wahrscheinlich der berühmteste Linguist Großbritanniens, ziemlich sicher des ganzen englischen Sprachraums und deshalb – und weil nach seinen Angaben heute mehr als 50% der Menschen Englisch als Erst- oder Zweitsprache sprechen, woran zu zweifeln ich keinen Anlass sehe – der Welt. Er verdankt dies seinem unermüdlichen Einsatz vor allem für die Reputation…