Rudolf Carnap / Otto Neurath: Briefwechsel

Rund 675 Seiten umfasst das vorliegende Buch – und dabei beinhaltet es noch nicht einmal den vollständigen Briefwechsel zwischen Rudolf Carnap und Otto Neurath. Es ist 2024 beim Verlag Felix Meiner in Hamburg erschienen, und das gibt dann auch schon die Auswahlprinzipien vor. Es sind die reichlich vorhandenen philosophischen Bemerkungen in diesem Briefwechsel, die im Zentrum…

Virginia Woolf: Vom Verachtetwerden oder Drei Guineen [Three Guineas]

[Es ist leider so,] dass die Frauenbewegung auch schuld am miserabelsten ihrer Bücher ist – den streitsüchtigen Three Guineas – und Ursache für eine Reihe weniger guter Passagen in Orlando. […] Sie [Virginia Woolf – P.H.] war überzeugt davon, dass die Gesellschaft für die Männer gemacht sei, dass die Hauptbeschäftigung der Männer darin bestehe, Blut…

Alois Riehl: Der philosophische Kritizismus und seine Bedeutung für die positive Wissenschaft. Erster Band ~ Geschichte und Methode des philosophischen Kritizismus

Der Philosophieprofessor Alois Riehl, der in Innsbruck seinen Doktortitel erlangte, in Graz habilitierte und über Umwege schließlich in Berlin zum Nachfolger von Wilhelm Dilthey gewählt wurde, stellt einen wichtigen Pfeiler dar in der Reihe der Philosophen, die Kants Philosophie am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiterzuführen und mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft…

John B. Watson: Behaviorismus

John B. Watson prägte den Begriff „Behaviorismus“ und ist auch einer der bekanntesten Vertreter dieses Zweigs der Psychologie. Watson verwendete das Wort zum ersten Mal 1913 in einem kurzen Aufsatz mit dem Titel Psychologie, wie sie der Behaviorist sieht. 1930 erschien dann die endgültige Ausgabe seines Opus magnum, Behaviorismus. In beiden Texten erklärt Watson, warum…

Georg Groddeck: Der Mensch als Symbol

Die Tatsache, daß der Mensch männlich-weiblich und kindlich-mannbar ist und daß er im Symbol lebt, können wir benutzen wie ein farbiges Glas, um das Menschenleben zu betrachten. Georg Groddeck Die wesentliche Eigenschaft der symbolistischen Kunst besteht darin, eine Idee niemals begrifflich zu fixieren oder direkt auszusprechen. Jean Moréas, 1886 Natürlich hat der Psychoanalytiker und Freud-Schüler…

John Buchan: The Three Hostages [Die drei Geiseln]

Zwar ist der Erste Weltkrieg schon vor ein paar Jahren beendet worden (das Buch erschien 1924, und Buchan pflegte die Geschichten um Richard Hannay in seiner Gegenwart oder zumindest erst vor kurzem verflossenen Vergangenheit anzusiedeln), aber sein Schatten liegt noch schwer auf der britischen Gesellschaft. Das ist jedenfalls die Theorie von Dr. Greenslade. Greenslade ist…

Aristoteles – Einführungsschriften

Eigentliche Einführungsschriften, ob in die Philosophie allgemein oder in seine eigene im Speziellen, sind von Aristoteles – vielleicht mit einer Ausnahme, dazu weiter unten – nicht überliefert. Was wir hier vor uns haben, eingeleitet, übersetzt (und wohl auch herausgegeben – auch wenn er nicht als Herausgeber angezeigt wird) von Olof Gigon, sind Texte des Aristoteles,…

Heidrun Eicher / Matthias Perkams / Christian Schäfer (Hrsg.): Islamische Philosophie im Mittelalter. Ein Handbuch

Dieses Handbuch gliedert sich, grob gesagt, in zwei Teile. Da ist zunächst ein Allgemeiner Teil, das ist, wiederum grob gesagt, ein philosophiegeschichtlicher Abriss über die ganze Epoche. Dann folgen die Einzelnen Denker und Werke. Da die einzelnen Aufsätze von verschiedenen Leuten stammen, kann es zu inhaltlichen Überschneidungen kommen, aber das macht gar nichts. Ganz zu…

B. F. Skinner: Futurum Zwei [Walden Two]

Fangen wir mit dem Titel dieses Romans an: Futurum Zwei. Die Vision einer aggressionsfreien Gesellschaft lautete er in der ersten deutschen Ausgabe von 1970 beim Wegner-Verlag, Übersetzer war Martin Beheim-Schwarzbach. Mit dem US-amerikanischen Originaltitel Walden Two im Titel ergänzt, wurde diese Übersetzung 1972 auch als Rowohlt-Taschenbuch herausgegeben. (Vor mir liegt das 54.-60. Tausend, Oktober 1978,…

Blaise Pascal: Pensées [Gedanken]

Ich habe Pascals Pensées (Gedanken) in der Reihenfolge gelesen, die den einzelnen Aphorismen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von Léon Brunschvicq gegeben wurde. Ursprünglich handelte es sich bei den Pensées um eine erst locker in einer Art von Faszikeln gegliederter Ideen-Sammlung für eine von Pascal geplante apologetische Schrift. Sein früher Tod hinderte…