Plinius: Metallurgie • Kunstgeschichte • Mineralogie

Wenn ein Autor ein Buch beginnt mit einer Aufzählung der verschiedenen Kupferminen, rasch abgleitet in eine Beurteilung der Qualität des dort jeweils geförderten Metalls, diese Qualität ebenso rasch festmacht an der jeweiligen Verunreinigung, von hier auf Kupferlegierungen im Allgemeinen und dann auf Bronze im Speziellen wechselt, bei „Bronze“ deren verschiedene Verwendungsarten aufzählt, um schließlich bei…

Steve Brusatte: Aufstieg und Fall der Dinosaurier

Es ist schwierig, einigermaßen lesbare Literatur zum Thema Dinosaurier zu finden: Entweder sind es Kinder- oder Jugendbücher – oder aber reißerisch geschriebene Sachbücher, die dem Verkaufserfolg schon mal das eine oder andere Faktum opfern. Ganz ist auch das vorliegende Buch von solchen Verfehlungen nicht freizusprechen: Vor allem T. rex muss sich Epitheta wie „Schlächter“ oder…

Alexander von Humboldt: Zentral-Asien

Wenn es nach den meisten Biografen geht, besteht Alexander von Humboldts Leben eigentlich nur aus seiner Expedition nach Süd- und Mittelamerika, sowie der nachfolgenden Aufarbeitung in verschiedenen Aufsätzen und Büchern. Dass Humboldt im Alter von 60 Jahren noch einmal eine Expedition unternommen hat, wird allenfalls marginal erwähnt. Dafür gibt es durchaus Gründe. Einer davon ist,…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. II/6: Beilagen 1808 bis 1810

Irgendwie scheint es bei Ferdinand Beneke wellenförmig oder zyklisch zuzugehen, was die Auswahl seiner Beilagen zum Tagebuch betrifft. Hatten wir in den Beilagen der Jahre 1802 bis 1805 kaum Spuren der politischen Ereignisse jener Zeit gefunden, so mussten wir für die beiden folgenden Jahre feststellen, dass in Bezug auf die Beilagen die Jahre 1806 und…

Ferdinand Beneke: Die Tagebücher. II/3: 1808-1810

Wie heisst eigentlich die Funktion jener Person, die verantwortlich ist für die Herstellung der kleinen Schildchen auf dem Buchrücken, mit denen Leinenbände angeschrieben sind, wenn der Verlag nicht auf Prägung zurückgreifen will? Ich meine: Irgend jemand muss doch auch diesen Job machen. Wie dem auch sei: Dieser oder diese Irgend Jemand hat sich bei Band…

Leonardo da Vinci: The Notebooks [Notizbücher] I

Leonardo da Vincis Notizbücher finden sich heute über halb Europa in verschiedensten Bibliotheken zerstreut wieder. 1938 traf Edward MacCurdy eine Auswahl aus diesen Texten, die 1956 überarbeitet noch einmal erschien. Vor mir liegt eine Ausgabe der Folio Society, die nicht nur die Ausgabe von MacCurdy übernimmt, sondern auch in Auswahl ein weiteres Notizbuch, 1974 von…

Richard Katz: Kleinode der Natur. Diamanten, Orchideen und Kolibris

Sicher, Katz ist keiner der ganz Grossen. Zwischen den beiden Weltkriegen war er allerdings einer der populärsten Reiseschriftsteller deutscher Sprache. Nur war es, als dann Hitler an die Macht kam, damit fertig. Der Deutschprager Jude Katz emigrierte schon frühzeitig – zuerst in die Schweiz, dann nach Brasilien. Er gehörte dabei zu den Glücklichen, gelang es…

Charles Darwin: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life [Über die Entstehung der Arten]

Darwin war kein Darwinianer. So könnte man das Ergebnis einer Lektüre von On the Origin of Species zusammenfassen. Oder, weniger plakativ, vorsichtiger: Charles Darwin verstand unter Evolution nicht dasselbe wie die heutige Evolutionsbiologie. Und noch vorsichtiger: Das gilt zumindest für die erste Auflage von On the Origin of Species von 1859, die ich gelesen habe….

John & Mary Gribbin: Out of the Shadow of a Giant

„Aus dem Schatten eines Giganten“ ans Licht geholt werden sollen vor allem Zwei: Der Untertitel Hooke, Halley & the Birth of British Science nennt sie. Wir haben eine Art Tripel-Biografie vor uns, in der die Leben und Interaktionen der drei britischen Gelehrten Robert Hooke, Isaac Newton und Edmond Halley geschildert werden. Die drei haben sich…

Frank Holl: Alexander von Humboldt. Mein vielbewegtes Leben

Etwas zwiegespalten stehe ich diesem biogafischen Portrait Humboldts schon gegenüber. Da ist einerseits die wunderschöne Gestaltung, die in vielerlei Hinsicht interessanten Illustrationen. Dazu gleich. Da ist andererseits der Text. Holl folgt Humboldts Leben sehr getreu. Er bringt auch immer wieder Auszüge aus Humboldts Werken, Briefen, Tagebüchern. Aber mit wenigen Ausnahmen enthält er sich jeglicher Interpretation…