Carl Gustav Hempel: Philosophie der Naturwissenschaften

Hempel gehört zu den zahlreichen zur Emigration gezwungenen Philosophen, die die Ideen des Wiener Kreises in aller Welt verbreiteten und Vorreiter der analytischen Philosophie wurden. Bekannt wurde sein Name durch das nach ihm und seinem Kollegen Paul Oppenheim benannte H-O-Schema, durch das kausale Zusammenhänge in der Wissenschaft formal strukturiert wurden. Dieses Schema wird im vorliegenden…

Gerald M. Edelman: Das Licht des Geistes. Wie Bewusstsein entsteht.

Gerald M. Edelman hat 1972 den Medizin-Nobelpreis erhalten (mit Arbeiten zu einem derzeit hochaktuellen Thema, dem der Antikörper) und sich später der Neurobiologie zugewandt. Dort hat er u. a. die „Theorie der neuronalen Gruppenselektion“ (TNGS) entwickelt, ein Konzept, das er in diesem Buch vorstellt und das grundlegend ist für seine Vorstellung, wie das Gehirn so…

Thomas S. Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions [Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen]

Kuhns Text The Structure of Scientific Revolutions erschien erstmals 1962 als Monografie in der International Encyclopedia of Unified Scienc von Neurath, Carnap und Morris. Eine Buchserie, die – wie der Titel schon sagt – versuchte, in der Gefolgschaft von Bacon, Llull, Descartes oder Leibniz abermals eine „Einheitswissenschaft“ zu definieren. Das erklärt die allgemeine Tendenz des…

Bemerkungen zu „Ian Hacking: Was heißt soziale Konstruktion? Zur Konjunktur einer Kampfvokabel in den Wissenschaften.“

Konstruktivismus, Konstruktionismus, soziale Konstruktion von … tatsächlich entwickelte sich ab den 70ern alles, was „konstrukt“ im Namen führte, zu einer Kampfvokabel. Dabei ging es zwar zu Anfang um wissenschaftsmethodologische Überlegungen, später jedoch hat vor allem die Soziologie sich dieses Begriffes bedient und aus dieser Verquickung resultierten häufig abenteuerliche Ideen, deren Seltsamkeiten aus (un-)gewollten Unklarheiten in…

Thomas Vogt: Against Fake. Wie Wissenschaft die Welt erklärt.

Vogt bricht eine Lanze für die wissenschaftliche Welterklärung: Das ist ein ehrenwertes Unterfangen und verdient Unterstützung. Allerdings fällt dieser Versuch ein wenig altbacken aus; über das gesamte Buch hatte ich den Eindruck, dass Vogt kaum ein einziges der zitierten Bücher wirklich gelesen hat, dass er vielmehr aus Zusammenfassungen und Einführungen zitiert und daher nicht immer…

Karl Sigmund: Sie nannten sich Der Wiener Kreis

Karl Sigmund ist Mathematiker – und das merkt man diesem Buch auch an. Im Gegensatz zu den meisten anderen Darstellungen des Wiener Kreises legt er sein Augenmerk (u. a.) auf diesen meist vernachlässigten Bereich, auf Wissenschaftler wie Karl Menger, Hans Hahn oder Kurt Gödel. Das unterscheidet die Darstellung von anderen Werken (wie etwa von Friedrich…

George Soros: Für die Verteidigung der offenen Gesellschaft

In diesem letzten Sommer erschienenen Buch hat Soros einige Artikel gesammelt, die er im letzten Jahrzehnt geschrieben hat. Darunter sind Beiträge, die sein philanthropisches Engagement beleuchten (u. a. die Entstehung der Central Europe University (CEU), die ihren Hauptsitz vor kurzem von Budapest nach Wien verlegen musste), wirtschaftspolitische Analysen und ein „konzeptueller Rahmen“, den er als…

Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte

Francis Fukuyama verkündete zu Beginn der 90er (nach dem Zusammenbruch des Ostblocks) das „Ende der Geschichte“ und wollte im Sinne klassischer Theorien Universalgeschichte schreiben: Geschichte also, die auf ein Ende zustrebt, ein Telos besitzt (und deren Eigenart darin besteht, das sie stets dann endet, wenn der betreffende Universalgeschichtsschreiber sein Werk schreibt). Für ein derartiges Vorhaben…

Alexander Carius, Harald Welzer, Andre Wilens (Hrsg.): Die offene Gesellschaft und ihre Freunde

Nach der ersten Euphorie der Willkommenskultur wurde das Raunen aus rechten und nationalistischen Ecken immer lauter: Dem entgegenzuwirken haben Alexander Carius und Harald Welzer eine Art wanderndes Diskussionsforum gegründet, um über die unterschiedlichen Implikationen der „Flüchtlingskrise“ (und eine der Autorinnen des Buches hat Recht, wenn sie es lächerlich findet, wenn wir von „Krise“ sprechen, Krisen…

Karl R. Popper: Die Welt des Parmenides

Dieses Buch ist erst einige Jahre nach dem Tod Poppers erschienen und versammelt seine Schriften zu den Vorsokratikern (insbesondere zu Parmenides) bzw. zur griechischen Philosophie im allgemeinen. Ob man ihm damit etwas Gutes getan hat, lässt sich nach der Lektüre allerdings mehr als bezweifeln: Es handelt sich hier um eine äußerst unbefriedigende Zusammenstellung von Texten,…