Mario Vargas Llosa: Die große Versuchung

Le dedico mi silencio (so der Originaltitel dieses Werks) sei sein letzter Roman, lässt Mario Vargas Llosa in einer kurzen Nachschrift am Ende des Buchs verlauten, um weiter zu fahren: Ich würde jetzt gern einen Essay über Sartre schreiben, in jungen Jahren war er mein Lehrmeister. Es wird das Letzte sein, was ich schreibe. Offen…

Ralph Ludwig (Hrsg.): Irrschweifen und Lachen (L’errance et le rire)

Nicht nur Haïti sondern die ganze Inselgruppe, zu der dieser Staat gehört und die man üblicherweise unter dem Namen der Antillen zusammenfasst, ist für mich, literarisch gesehen, ein ziemliches schwarzes Loch. Und ich denke, dass es vielen der hier Mitlesenden ähnlich geht. So habe ich die Gelegenheit ergriffen, nach Kettly Mars’ Kabalé ein weiteres Buch…

John Buchan: The Island of Sheep [Das Tablett aus Jade]

Zwölf Jahre liegen zwischen The Three Hostages (1924), dem vierten, und The Island of Sheep (1936), dem fünften und letzten Roman mit Richard Hannay als Protagonisten und Ich-Erzähler, den John Buchan geschrieben hat. (Ein hin und wieder – zum Beispiel auch von der deutschsprachigen Wikipedia – als fünfter Roman aufgeführter Titel, The Courts of the…

Wilhelm Raabe: Fabian und Sebastian

Still und leise hat der Wallstein Verlag letztes Jahr mit dem vorliegenden Band eine neue Raabe-Werkausgabe angefangen. Sie wird als kritisch kommentiert angezeigt. Nun weiß ich allerdings nicht genau, was damit gemeint sein könnte. Ich vermute, es sind die recht ausführlichen, oft ins Literaturkritische (besser: Literaturwissenschaftliche) ausholenden Anmerkungen des Herausgebers Moritz Baßler gemeint. Eine eigentliche…

Lawrence Ferlinghetti: Notizen aus Kreuz und Quer [Writing Across the Landscape]

Anlässlich seines 100. Geburtstages, den er am 24. März 2019 feiern konnte, ernannte seine Heimatstadt San Francisco dieses Datum zu einem lokalen Feiertag, dem ‚Lawrence Ferlinghetti Day‘. Diese Ehrung galt sowohl dem Dichter wie dem Maler, dem Buchhändler (und, 1953, Gründer des ‚City Lights Bookstore’ in dieser Stadt, einer Buchhandlung, die heute noch existiert) und…

Mungo Park: Reisen ins Innerste Afrikas 1795-1806

Cum grano salis könnte man behaupten, dass für Europa in Bezug auf Entdeckungsreisen das 18. Jahrhundert das Jahrhundert der Weltumsegelungen war, während im 19. Jahrhundert dann andere Forschungsreisen überhand nahmen. Ende des 18. Jahrhunderts war den Europäern die Oberfläche des Globus mehr oder weniger bekannt; man kannte die Umrisse aller Kontinente; die Terra incognita australis…

John Buchan: Greenmantle [Grünmantel]

Dass John Buchan geplant hatte, nur ein Jahr nach The Thirty-Nine Steps, also 1916, gleich noch einen Roman mit Richard Hannay als Protagonisten zu veröffentlichen, bezweifle ich sehr. Zum einen klang der Schluss des ersten Romans doch ziemlich endgültig, wenn sich Hannay vom Publikum damit verabschiedet, dass er sich für den gerade ausgebrochenen Krieg zum…

Blaise Cendrars: Brasilien

Blaise Cendrars hat Brasilien mehr als einmal bereist, das erste Mal so früh wie 1924-1928 (wo er als Star der modernen französischen Literatur herumgereicht wurde), das letzte Mal Mitte der 1950er. Das Land faszinierte ihn und er hat mehr als einmal darüber geschrieben. Der vor mir liegende Band versammelt einige kürzere Texte und Gedichte von…

Arthur Conan Doyle: The Lost World [Die vergessene Welt]

Neben Sherlock Holmes kannte Arthur Conan Doyle noch einen zweiten Protagonisten, der in mehr als einer Geschichte vorkam, den Professor George Edward Challenger, einen Zoologen. Der ist ein veritabler Streithammel, der seine Meinungen nicht nur verbal mit Vehemenz vertritt sondern dafür auch gern mal seine Fäuste einsetzt. The Lost World ist die erste (und längste)…

John Buchan: The Thirty-Nine Steps [Die neununddreißig Stufen]

James Bond, bevor da ein James Bond existierte. Er heißt denn auch nicht James Bond sondern Richard Hannay. Auch kämpft er nicht im Kalten Krieg gegen die „Commies“ sondern am Vorabend (und während) des Ersten Weltkriegs gegen die Deutschen. Schließlich ist er – zumindest in diesem Roman hier, am Anfang seiner fünf Romane umfassenden Karriere…