Schon sehr früh hat sich von Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, der sich als Schriftsteller Novalis nannte, das Bild des ätherischen jungen Mannes mit der Blauen Blume geformt, der seiner früh verstorbenen, blutjungen Verlobten (seinerseits ebenfalls noch sehr jung) nachgestorben ist. Dieses Bild hat sich bis heute gehalten. Nicht ganz unschuldig an diesem Bild sind…
Schlagwort: Martin Luther
1483-1546
Johann Jakob Spreng: Allgemeines deutsches Glossarium. Ein historisch-etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Band 5. M – Q
Warum ich ein Glossarium, also ein Wörterbuch, bandweise von vorn nach hinten lese, habe ich in meinen Ausführungen zum ersten Band von Sprengs Glossarium bereits geschrieben. (Eigentlich „lese“ ich ja nicht. Ich blättere, lasse meine Augen über durch die Spalten schweifen, und wenn mir ein Wort als interessant auffällt, lese ich den Eintrag. Und natürlich…
Daniel-Pascal Zorn: Einführung in die Philosophie
Wer von diesem schmalen Büchlein (134 Seiten alles in allem) eine ‚Einführung in die Philosophie‘ erwartet, in dem Sinne, dass zum Beispiel philosophische Begriffe erklärt würden oder philosophische Schulen oder auch nur, was ‚Philosophie‘ überhaupt sei, wird enttäuscht. Für solches verweist Zorn auf das Historische Wörterbuch der Philosophie bzw. den Grundriss der Geschichte der Philosophie….
Edward Brooke-Hitching: Der Atlas des Teufels
Edward Brooke-Hitching ist der Sohn eines Antiquars und Sammlers alter Landkarten. Er scheint die Vorliebe seines Vaters für Ausgefallenes – und für Landkarten jeder Art! – geerbt zu haben. Seit 2015 veröffentlicht er in regelmäßigen Abständen Bücher zu abgelegenen Themen oder dann zur Kartografie mehr oder weniger seltsamer Orte: Fox Tossing, Octopus Wrestling and Other…
Edgar Allan Poe: Die Erzählungen des Folio Club
Der junge Autor Edgar Allan Poe versuchte so einige verschiedene Dinge, um im Literaturbetrieb seiner Zeit Fuß fassen zu können. Vor allem nahm er an Ausschreibungen teil, bei denen Zeitungen oder Zeitschriften einen Preis auslobten für die beste eingereichte Kurzgeschichte. (Ein paar Mal gewann er auch.) Daneben plante er eine Sammlung satirischer Geschichten, die er…
Matthias Claudius: Ausgewählte Werke
Wer sich in der deutschen Literatur der Goethe-Zeit tummelt, wird immer wieder über den Namen Asmus stolpern – Asmus omnia sua secum portans, wie er sich auf dem Titelblatt der Sämtliche[n] Werke des Wandsbecker Boten genau nannte. Ja, noch Raabe konnte ihn ohne Probleme zitieren und Asmus‘ Bekanntheit reicht bis ins 20. Jahrhundert; erst in…
Paul Ernst: Erdachte Gespräche
Für einmal habe ich wieder in meiner Kiste der Curiosa gewühlt und bin dabei auf dieses schmale Büchlein gestoßen. Dabei war Carl Friedrich Paul Ernst (1866-1933) zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein in der Literatur zwar nicht berühmter, aber doch bekannter Mann. Der Sohn eines Grubenaufsehers konnte Theologie, Philosophie, Literatur und Geschichte studieren und promovierte…
Heinrich Heine: Elementargeister
Erschienen in Band III von Heines Salon. Heine kannte die Institution des ‚Salon‘ – jenes Treffpunkts feiner Geister, in denen über Gott und die Welt diskutiert wurde. Sein Französisch war gut genug, um in Paris selber Salons besuchen und dort mitdiskutieren zu können – nicht gut genug allerdings, um Texte (auch Sachtexte) direkt auf Französisch…
Wolfgang Schivelbusch: Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft
Untertitel: Eine Geschichte der Genußmittel. Schon die Orthografie von ‚Genuss‘ weist darauf hin, dass das Buch noch vor der letzten Rechtschreibreform gedruckt worden sein muss – es stammt tatsächlich aus dem Jahr 1980 (bzw., weil ich die zweite Auflage vor mir habe: 1981) und ist damals im Carl Hanser Verlag erschienen. Meines Wissens ist es…
Historia von D. Johann Fausten
Auch bekannt als das Volksbuch vom Doktor Faust. Vor allem im 19. und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurde dieser Text Volksbuch genannt. Dahinter stecken Missverständnisse und problematische Annahmen (weshalb der Begriff heute nicht mehr verwendet wird); aber das Wort Volksbuch weist doch auf ein tatsächlich existierendes Problem der Historia hin – nämlich sein…