Wilhelm Hauff: Phantasien im Bremer Ratskeller. Ein Herbstgeschenk für Freunde des Weines.

Nun ist es zwar nicht Herbst, aber als kleiner Happen zwischendurch lässt sich dieser kurze Text Wilhelm Hauffs auch im Frühling genießen. Und Freunde des Weines sind wir doch allesamt, die wir romantische Literatur lesen. Denn nirgends wird Drogenmissbrauch so reizend geschildert, wie in der Romantik – der deutschen vor allem. Bei einigen Autoren und…

Jens Malte Fischer: Karl Kraus

Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Buchpreis 2020 für das beste Sachbuch. – Wie die vor kurzem besprochene Fontane-Biografie von Rutsch ebenfalls ein Beifang meiner Bestellung der Preisträgerin des Deutschen Buchpreises bei der Büchergilde. Zum Zeitpunkt der Bestellung war es allerdings noch nicht klar, dass ich mit drei bestellten Büchern gleich zwei Buchpreis-Träger an Land ziehen sollte,…

Wilhelm Hauff: Mitteilungen aus den Memoiren des Satan

Der 1802 geborene Stuttgarter Wilhelm Hauff veröffentlichte 1825 seine ersten Werke. Er starb bereits 1827. Dennoch würde ich ihn nicht als ‚frühvollendet‘ bezeichnen, denn er erlag kurzfristig einer nicht vorhersehbaren Typhus-Infektion, die er sich auf einer Studienreise durchs Tirol geholt hatte, wo er Material zu einem Werk über Andreas Hofer gesammelt hatte. Trotz der wenigen…

Friedrich Heinrich Jacobi: Romane I – Eduard Allwill

Unter dem Titel Eduard Allwill veröffentlichen die Herausgeber der Kritischen Ausgabe von Jacobis Werken zwei Fassungen desselben Textes: Eduard Allwills Papiere von 1776 und Eduard Allwills Briefsammlung von 1792, denen sie jeweils Varianten zuzählen. Die erste Fassung, mit einem (anonymen) Zitat von Goethe einsetzend, Lavater und Shaftesbury zitierend, orientiert sich in Stil und Inhalt stark…

Friedrich Heinrich Jacobi: Schriften zum Streit um die göttlichen Dinge und ihrer Offenbarung

Selbst einem Profi kann eine Rezension mal aus dem Ruder laufen. Ein Beispiel ist der vorliegende Text: Eigentlich wollte und sollte Jacobi nur für eine Zeitschrift des Verlegers Perthes eine Rezension schreiben zum gerade erschienenen Band VI seiner Gesammelten Werke, die Mathias Claudius veranstaltete. Doch Jacobi kam vom Hundertsten ins Tausendste und schrieb schließlich einen…

Friedrich Heinrich Jacobi: Schriften zum transzendentalen Idealismus

Interessant, interessant … Da wehrt sich Jacobi im Aufsatz David Hume über den Glauben oder Idealismus und Realismus. Ein Gespräch gegen die Interpretation, die ich seinem zwei Jahre älteren Werk Über die Lehre des Spinoza in den Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn gab: Er habe nie David Hume als seinen Lehrer in Sachen ‚Sprung…

Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften. Band 7: 1783-1791

In seinen letzten Lebensjahren, die der vorliegende Band der Gesammelten Schriften abdeckt, hat Johann Heinrich Merck kaum noch geschrieben, geschweige denn publiziert. Daraus zu schließen, dass Band 7 deswegen nun dünner sein würde, als seine Vorgänger, ist aber falsch. Er entpuppt sich im Gegenteil als mit knapp 800 Seiten sehr dick. Von diesen 800 Seiten…

Briefe von und an Lessing 1776-1781

Meine Freude war nur kurz. Und ich verlor ihn so ungern, diesen Sohn! denn er hatte so viel Verstand! so viel Verstand! – Glauben Sie nicht, daß die wenigen Stunden meiner Vaterschaft, mich schon zu so einem Affen von Vater gemacht haben! Ich weiss, was ich sage! – War es nicht Verstand, daß man ihn…

Heinrich Christian Boie / Luise Justine Mejer: Briefwechsel 1776 – 1786. Band 1: Juni 1776 – Juni 1782

Beide stammten sie aus sog. ‚hübscher‘ Familie. Die ‚hübschen Familien‘ bildeten im 18. und frühen 19. Jahrhundert in Kurhannover und im Königreich Hannover den zweiten Stand der Ständegesellschaft. Unter der regierenden Aristokratie waren sie eine Art Beamtenadel, allerdings auf bürgerlicher Basis. Ähnlich aber wie die Aristokratie achteten diese bei Hofe zugelassenen Familien darauf, unter sich…

Christoph Martin Wieland: Schriften zur deutschen Sprache und Literatur II

Band II der von Remtsmaa und andern herausgegebenen Schriften zur deutschen Sprache und Literatur bringt vorwiegend Äusserungen Wielands zur Literatur – also Literaturkritik im weitesten Sinn. Der Band beginnt mit der ungeheuerlichen Kritik Wielands an Uz und mit ihm an den Anakreontikern (von 1752), wo Wieland – noch völlig der bigotte Christ – Uz nicht…