Friedrich Hölderlin: Der Tod des Empedokles

Hölderlin hat drei Anläufe genommen, um sein Drama Der Tod des Empedokles fertig zu stellen. Es ist ihm nicht geglückt. Man kann beinahe sagen: Je mehr er es versuchte, desto weniger glückte es ihm. So ist von den erhaltenen Versuchen der erste der am weitesten gediehene. Dass Hölderlin mit dem Drama nicht fertig wurde, lag…

François Rabelais: Pantagruel, roy des Dipsodes. Restitue a son naturel, auec ses faictz & prouesses espouentables: composez par feu M. Alcofribas abstracteur de quinte essence

Nun also hier – je nach Zählweise – der zweite oder der erste Band der Saga um Gargantua und Pantagruel von François Rabelais. Es ist die Geschichte der Kindheit und Jugend von Gargantuas Sohn Pantagruel, und die seiner ersten Taten. In vielem gleicht diese Geschichte tatsächlich der von Kindheit und Jugend des Gargantua, so dass…

Johann Gottfried Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. [1791:] Vierter Teil

Vier Jahre liegen zwischen Teil 3 und Teil 4 der Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, mehr als zwischen den anderen drei Teilen zusammen. Schon das weist darauf hin, dass der Autor offenbar mehr und mehr Mühe mit seinem Text, mit seinem Thema bekundete. Ein angedachter fünfter Teil blieb denn auch nach ein paar…

Samuel Lublinski: Die Entstehung des Christentums aus der antiken Kultur

Curiosa In diese Abteilung meiner Bibliothek gehört vorliegendes Buch. Schon als Student las ich sehr gerne Bücher, die die Entstehung von irgendetwas aus irgendetwas anderem mehr oder weniger wissenschaftlich herleiten – sei es der Welt, sei es eines bestimmten Aspekts dieser Welt. Das können systematische Geschichtsentwürfe sein oder sonstige Versuche, Phänomene menschlichen Daseins zu erklären….

John Milton: Paradise Regained [Das wiedergewonnene Paradies]

1671, vier Jahre nach Paradise Lost, erschien Paradise Regained. Es ist mit nur vier Büchern bedeutend kürzer als sein Vorgänger. Das Ganze erweckt im Leser den Eindruck, als hätte John Milton noch ein Schwanzstück (wie Jean Paul sagen würde) zu Paradise Lost verfasst. Auch in Paradise Regained verwendet er den epischen Blankvers, und auch hier…

John Milton: Paradise Lost [Das verlorene Paradies]

William Blake (der auch eine Ausgabe davon illustriert hat – leider nicht meine) schrieb bekanntlich über Paradise Lost bzw. John Milton Folgendes: The reason Milton wrote in fetters when he wrote of Angels & God, and at liberty when of Devils & Hell, is because he was a true Poet and of the Devil’s party…

Nikolaus von Kues: De pace fidei / Vom Frieden zwischen den Religionen

Drei grosse „Dialoge“ sind es, die in der mittelalterlichen Theologie zumindest ansatzweise für eine Toleranz gegenüber anderen Religionen predigen. Zumindest gegenüber den anderen grossen monotheistischen Religionen, also dem Judentum und dem Islam. Die drei „Dialoge“ stammen von Petrus Abaelard, Ramon Llull und Nikolaus von Kues. Cum grano salis könnte man sie der Frühscholastik (Abaelard), der…

Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita

So rasant beginnt selten ein Roman. Nachdem es zu Beginn von Kapitel 1 noch so aussieht, als ob da ein Schriftsteller und der Herausgeber einer literarischen Zeitschrift auf einem Spaziergang im heißen Moskau ein einigermaßen belangloses und langweiliges Wortgeplänkel führen würden, ändert dies rasch, als die beiden sich bei einem Kiosk niederlassen. Das bestellte Wasser…

C. S. Lewis: The Screwtape Letters / Screwtape Proposes a Toast [Dämonen im Angriff. 31 Briefe; a.k.a.: Dienstanweisung für einen Unterteufel / Streng dämokratisch zur Hölle]

Wenn man sich über den Teufel lustig macht, dann verliere er die Macht über den Menschen. So der gläubige Christ Lewis, und er zitiert in seinem Motto gleich zwei Autoritäten dazu: Martin Luther und Thomas Morus. Im Übrigen widmete er die Screwtape Letters seinem Freund J. R. R. Tolkien. Da weiß man wenigstens gleich, woran…

Jürgen Habermas über Glauben und Wissen

Eine Veranstaltung im Rahmen des Literaturfestivals «Zürich liest ’19». Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass eine Veranstaltung über den sich als säkularen Philosophen begreifenden Habermas ausgerechnet in der sog. ‚Jesuiten-Bibliothek‘ in Zürich stattfand. Allerdings scheint mir Habermas selber einige Schuld daran zu tragen. Natürlich war Jürgen Habermas nicht persönlich anwesend. Sondern, gemäß Beschreibung der…