Kinder- und Jugendliteratur weist fast immer eine pädagogische Nutzanwendung auf; wird diese zu dick aufgetragen, mag sie den einen oder anderen Erwachsenen vielleicht befriedigen; die Jungen werden – wo und falls sie können – die Lektüre abbrechen oder zumindest solche Passagen überfliegen, wenn anders die Geschichte als solche sich als einigermaßen fesselnd erweist. Die Konditorei…
Schlagwort: Kinder- und Jugendliteratur
Lesestoff für die Kleinen
Gottfried August Bürger: Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer
Münchhausens Lügengeschichten waren fester Bestandteil meiner Lesesozialisation, zusammen mit den Kalendergeschichten Johann Peter Hebels. Dass bei der Ausgabe, die ich damals las, kein Autor angegeben war, störte mich dabei nicht im Mindesten. Was mich, ähnlich wie bei den Kalendergeschichten, faszinierte, war das bunte Panorama an Themen und Situationen, das in den Münchhausen-Geschichten aufgetischt wurde. Bei…
Robert Musil: In Zeitungen und Zeitschriften I. Unselbständige Veröffentlichungen 1898-1922
Irgendjemand scheint dem Herausgeber dieser Gesamtausgabe gesteckt zu haben, dass Buchtitel wie In Zeitungen und Zeitschriften doch etwas gar Kindliches an sich haben. Nur so kann ich mir erklären, dass Band 9 den Titel ein wenig variiert; wohl, um ihn akzeptabler, ‚erwachsener‘ wirken zu lassen. Auf dem Schutzumschlag finden wir zwar noch immer In Zeitungen…
Ausstellung: Schweizer Illustratorinnen und Illustratoren
Eine Veranstaltung im Rahmen des Literaturfestivals «Zürich liest ’19». Im Grunde genommen handelt es sich bei dieser „Ausstellung“ um eine Mogelpackung. Wenn man sie nämlich gefunden hat (und es ist nicht einfach, sie zu finden – nicht weil sie so gut versteckt ist, sondern weil man, was man sieht, nicht für eine Ausstellung hält), wird…
Johann Peter Hebel: Schriften in chronologischer Folge (1787-1826) und Biblische Geschichten
Schriften Dieser Teil enthält alle Schriften Johann Peter Hebels, sofern sie nicht schon in den frühen Schriften von Band 2 der Werkausgabe enthalten sind. Darunter sind Gebete und Formulare für die eine oder andere kirchliche Situation; Exegesen einiger Bibelstellen; Gedanken zur Einrichtung der Schule, an der Hebel eine Zeitlang unterrichtete; ein Tagebuch einer Reise in…
Leipziger Buchmesse 2019, Samstag. Oder: Wie sich der Teufel in Luft aufgelöst hat
Eigentlich hatte ich heute drei Veranstaltungen auf dem Radar. Zwei davon am Vormittag auf dem ‹Blauen Sofa›, eine gleich nach dem Mittag am ‹Schweizer Stand›. Eigentlich. Denn zum Glück kam es mir noch in den Sinn, unmittelbar nach dem Betreten der Messe rasch die elektronische Agenda des ‹Blauen Sofas› zu konsultieren. Mein allererster Termin wäre…
Robert A. Heinlein: Starship Troopers
Heinleins berüchtigster Roman: militaristisch, faschistoid, xenophob bis hin zum Rassismus. Zugleich sein bekanntester und erfolgreichster Roman. Und eigentlich war er als der dreizehnte in seiner Serie von Juveniles gedacht gewesen, seiner Romane für die (männliche) Jugend, von denen wir mit Have Space Suit – Will Travel hier auch schon einmal einen vorgestellt haben. Das erklärt…
The Grinch (USA, 2018)
Dr. Seuss ist hierzulande kaum bekannt; in den USA ist er ein bekannter Kinderbuchautor und Cartoonzeichner. Theodor Seuss Geissel, wie er mit bürgerlichem Namen hiess, hat auch oft beides miteinander verbunden. So in seinem bekanntesten Werk, How the Grinch Stole Christmas, das 1957 erschien. Damit wurde er auch hierzulande berühmt; oder, um genau zu sein,…
Jonathan Stroud: Bartimäus – Vier Bände
Es gibt schlimmere erzieherische Pflichten bzw. Aufgaben, als sich über die – möglicherweise lesenswerte – Literatur für Heranwachsende zu informieren. Weshalb ich mir in den letzten Wochen die Bartimäus-Bände von Jonathan Stroud zu Gemüte geführt habe. Die Tatsache, dass ich alle vier Bände (mit insgesamt über 2000 Seiten) tatsächlich gelesen habe, weist bereits darauf hin,…
›Marginalien… 227. Heft
Gerade noch rechtzeitig vor den Festtagen ist Heft 227 der Marginalien (Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie der Pirckheimer-Gesellschaft) bei mir eingetrudelt. Für mich ein wenig ein Heft des Déjà-vu. Je m’explique. Die m.M.n. wichtigsten Beiträge und Rezensionen: Ein Essay von Ulrich Wannhoff: Expeditionszeichner und der Weg zur freien Kunst über jene Männer, die vor der…