Jean-Pierre Rochat: Chaque jour une histoire / Jeden Tag eine Geschichte

Einige hier mögen sich vielleicht noch daran erinnern, dass ich vor nun bald zwei Jahren auf dem Bahnhofplatz in Biel über eine Kunstinstallation im beinahe wahrsten Sinn des Wortes gestolpert bin. Sie stammte vom Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn und sollte an den Außenseiter unter den Schweizer Autoren, Robert Walser, erinnern. Wie viele von Hirschhorns Installationen…

Alexandre Dumas: Rußlandreise. Kaukasische Fahrt

Wenn es galt, rauschende Feste zu feiern, war – zumindest in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – der russische Adel führend. Vor allem bei Auslandsaufenthalten, und da wiederum vor allem in Frankreich, und Frankreich meinte für den Russen damals ganz einfach Paris, ließ er sich nicht lumpen. Nacht um Nacht tanzte und trank man…

Jules Verne: In 80 Tagen um die Welt

Jean Passepartout hat bereits ein recht aufregendes und abwechslungsreiches Leben hinter sich. Er ist aber noch immer ziemlich jung, als ihn das Verlangen nach einem ruhigeren Lebensstil überkommt. Diese Ruhe in seinem Leben will er in London finden, als Valet (oder, wie es später sein Kollege Jeeves formulieren würde: als a gentleman’s gentleman) bei einem…

Hildegard Keller / Christof Burkard: Lydias Fest zu Gottfried Kellers Geburtstag

Lydia kennen die fleißigen Leserinnen und Leser dieses Blogs bereits. (Gottfried Keller sowieso.) Denn Lydia, das ist Lydia Welti-Escher, Tochter des Zürcher Eisenbahn-‚Barons‘ Alfred Escher vom Glas, verheiratet mit (Friedrich) Emil Welti, dem Sohn des Bundesrats Emil Welti, seinerseits der damals mächtigste Bundesrat. Von Haus aus nicht arm also, verheiratet mit einem ebenfalls nicht armen…

Graham Greene: Travels With My Aunt [Reisen mit meiner Tante]

Henry Pulling ist ein Mann in seinen Fünfzigern. Er war einmal Leiter einer kleinen Bankfiliale in einem Londoner Außenbezirk; jetzt ist er frühpensioniert, weil die Filiale geschlossen wurde, nachdem ihr einziger Großkunde (dessen Protegé Pulling war) verstorben ist und es keinen Grund mehr gibt, die Filiale weiter zu betreiben. Pulling lebt nun ein zurückgezogenes Leben…

Mark Twain: Dem Äquator nach [Following the Equator]

Samuel Langhorne Clemens, der sich als Autor „Mark Twain“ nannte, hielt sich zeit Lebens für einen großartigen Geschäftsmann. Leider bestätigten die Fakten seine Meinung nicht: So hatte er einen Verlag gegründet, zunächst einmal in der Absicht, die Einkünfte aus den eigenen Büchern nicht mehr mit einem fremden Verleger teilen zu müssen. Da aber der Verlag…

Erika & Klaus Mann: Das Buch von der Riviera

Thomas Manns älteste Kinder haben nicht nur zusammen (mit Gustaf Gründgens) ein politisches Kabarett gegründet, sie haben auch sonst vieles zusammen (aber ohne Gründgens, teilweise dafür mit anderen Freunden, z.B. Annemarie Schwarzenbach) unternommen. Unter anderem reisten sie viel in der Welt herum und verfassten Berichte über diese ihre Reisen. Eine ihrer Lieblingsdestinationen war dabei die…

Artur Kilian Vogel: Eine Weltreise durch die Schweiz

2020 hat es bisher nicht sehr gut gemeint mit all jenen, die gerne reisen. Und schon gar nicht mit jenen, die gerne weit reisen. In extremis reduziert auf den eigenen Garten oder zumindest die nähere Umgebung hat wohl so mancher, so manche, eben diese näher kennen und schätzen gelernt, anstatt sich auf fernen Kontinenten zu…

Annemarie Schwarzenbach: Orientreisen. Reportagen aus der Fremde

»Unser Leben gleicht der Reise …«, und so scheint mir die Reise weniger ein Abenteuer und Ausflug in ungewöhnliche Bereiche zu sein, als vielmehr ein konzentrierte Abbild unserer Existenz: ansässig in einer Stadt, Bürger eines Landes, einem Stand oder Gesellschaftskreis verpflichtet, einer Familie und Sippe zugehörig, und verwachsen mit den Pflichten eines Berufs, den Gewohnheiten…

Menschheitsdämmerung

Anthologien, also Sammlungen von Texten verschiedener Autoren, kann man grob in zwei Kategorien einteilen: Da sind die Anthologien, die Texte zu einem bestimmten Thema vereinen. Häufig werden diese Texte von der Herausgeberschaft mit eigenen Überleitungen eingeführt, kommentiert. Sie dienen oft universitärem Gebrauch, als Reader für ein- oder weiterführende Veranstaltungen zu eben diesem Thema. Seltener verwendet…